Leyla (Oldoz Javidi) ist die Tochter eines eingewanderten Ehepaares. Ihr Vater (Cesar Sarachu) glaubt herausgefunden zu haben, dass seine ältere Tochter Nina (Bahar Pars) vorehelichen Geschlechtsverkehr hatte und damit die Ehre der Familie zerstört hat. Als die kompromisslose Härte der Konsequenzen, die ihr drohen, deutlich werden, ergreift Nina die Flucht. Sie wird zum Opfer einer gnadenlosen Hetzjagd durch die gesamte Sippe, bei der selbst die junge Leyla, die ihre große Schwester vergöttert, als Mittel zum Zweck eingesetzt wird.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Bei Einbruch der Dunkelheit
Von Andreas R. Becker
Das Kino ist seit jeher auch ein Ort der Emotionen. Kafkas viel zitierter Tagebucheintrag „Ins Kino gegangen, geweint“ hat schon früh Zeugnis darüber abgelegt, dass damit die ganze Bandbreite widersprüchlicher Gefühle gemeint ist. Menschen gehen nicht nur ins Kino, um zu lachen und zu lieben, sondern auch um wütend zu sein, zu hassen und zu trauern. Vielleicht liegt es am allgegenwärtigen Grauen in den Medien, vielleicht an dem, was man im Kino alles schon längst gesehen hat. Vielleicht auch an schlechten Drehbüchern oder schlechten Darstellern, vermutlich an einer Kombination aus alldem. Fest steht aber, dass man in letzter Zeit am Ausgang des Kinos zum Ende der Vorstellung eher zuckende Achseln, als strahlend gutgelaunte oder verheulte Gesichter beobachten kann. Aber auch hier gilt die regelbestätigende Ausnahme. Eine davon ist das schwedische Episodendrama „Bei Einbruch der Dunkelheit