Heute war mal Kinotag, denn ich habe mir gleich zwei Filme angesehen. Den ersten stellte "Shutter Island" dar. Als ich von dem Film erfuhr und dazu noch, dass er von Martin Scorsese ist und Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle hat, war für mich klar, dass ich den Film im Kino sehen muss. Und meine recht hohen Erwartungen wurde nicht enttäuscht. "Shutter Island" ist zwar kein Meisterwerk geworden, aber er hat mir trotzdem gut gefallen.
Dabei stellt sich mir zuerst die Frage, wie ich diese Kritik schreiben soll. Mit Spoiler oder ohne? Der Twist am Ende ist nämlich sehr wichtig für die Story und kam für mich auch überraschend. Ich werde hier nicht spoilern, da sich wirklich niemand "Shutter Island" ansehen sollte, der schon über den Verlauf der Geschehnisse Bescheid weiß. Wie es sich allerdings mit dem Roman verhält und wie sehr der dem Film ähnelt, vermag ich nicht zu sagen. Die Story hat mir auf jeden Fall gut gefallen. Der Film legt ohne große Einleitung los und es werden viele Fährten gelegt. Am Ende kommt dann alles ganz anders als gedacht. Für mich war der Verlauf unvorhersehbar und somit fand ich den Twist sehr gelungen.
Die Darsteller können allesamt überzeugen. In erster Linie geht ein Lob an Leonardo DiCaprio, welcher wirklich ein herausragender Schauspieler ist. Alles dreht sich um seine Figur und er konnte mich vollends überzeugen. Daneben ist sein Partner Mark Ruffalo der ruhige Gegenpart und verkörpert diesen ebenfalls sehr gut. Ben Kingsley hält sich in seiner Darstellung ziemlich zurück und kann gerade deshalb überzeugen. Die restlichen Darsteller spielen auch allesamt gut. Die Charaktere sind nicht alle besonders tiefgründig. Doch da es sich sowieso überwiegend um die Figur des Edward Daniels dreht, geht dies in Ordnung. Seine Figur hat nämlich durchaus Tiefe.
Inszenatorisch ist "Shutter Island" sehr gut. Die Kamerafahrten sind gelungen und der Schauplatz als Insel konnte mich auch sehr überzeugen. Die Insel ist ein wirklich klasse Schauplatz und sorgt für eine gruselige Atmosphäre. Diese wird noch verstärkt durch das Unwetter, welches oft herrscht. Es regnet wie aus Eimern und der Sturm ist sehr stark. "Shutter Island" ist kein reiner Thriller. Ich würde sagen, er stellt einen Psychothriller da, der auch einige Mysteryelemente besitzt. Im Endeffekt kann man aber auch sagen, dass man ein Drama vor sich hat, denn das Ende ist wirklich dramatisch. Das Ende lässt dann auch noch einige Interpretationen offen, welche ich aber nicht nennen will, um nicht zu spoilern.
Der Unterhaltungsfaktor ist sehr hoch, denn die etwas über zwei Stunden Laufzeit vergingen für mich sehr schnell. Das Geschehen ist ziemlich interessant, da man auch nicht weiß, was da nun wirklich vor sich geht. Am Ende gibt es dann den Aha-Effekt und vieles klärt sich auf. Das einzige was "Shutter Island" etwas ausbremst sind die ganzen Traumsequenzen. Diese haben zwar durchaus Daseinsberechtigung, nehmen aber ein bisschen zuviel Laufzeit in Anspruch. Der Score, der das ganze Treiben verfolgt ist sehr gut ausgefallen und geradezu pompös. Er unterstützt die Atmosphäre und lässt "Shutter Island" manchmal wie einen echten Horrorfilm wirken.
Fazit: "Shutter Island" ist ein ordentlicher Film geworden. Zwar fehlt ihm zu einem Meisterwerk noch das gewisse Etwas, aber trotzdem hat er mich ordentlich unterhalten. Das Ende hat mir gefallen und ich denke mal, dass der Film beim ersten mal Sehen am besten ist. Die Inszenierung ist sehr gut und die Insel als Schauplatz bringt eine schauerliche Atmosphäre. Daneben glänz der Film noch mit guten Darstellern und einem sehr gut auflegten DiCaprio. Fans von Thrillern, die etwas ins Mysterygenre gehen, kann ich "Shutter Island" durchaus empfehlen!