Bildgewaltig, unkonventionell.
Schon nach den ersten Trailern (die, den Film betreffend, etwas irreführend sein können) habe ich gewusst, dass hier etwas Besonderes auf mich zukommt.
Als Fan des relativ unverbrauchten Nordmann-Settings haben mir die vielen, unwirklich anmutenden Landschaftsaufnahmen sehr gut gefallen; nebelverhangenes, baumloses Hochland, unberührte und doch lebensfeindliche Natur.
Die karge Farbpalette, die sich aus grün, blau, braun und Grautönen zusammensetzt, wurde dezent mit einem Filter verstärkt, der die Umgebung noch greifbarer erscheinen lässt. Die Kostüme sind, wie auch die Maske, realistisch und unspektakulär gehalten - im positiven Sinne; ausgenommen One-Eye, der sich mit seinem vernarbten Gesicht und seiner versteinerten Mimik vom Rest abhebt.
Ich habe versucht, mir den Film trotz meiner Vorfreude mit neutralen Erwartungen anzusehen. „Actionmärchen“ wie den „13. Krieger“, „Outlander“ oder das grauenhafte Slowmo Fest „Pathfinder“ haben mit diesem Film, bis auf die Ansätze der nordischen Mythologie, nichts gemein – typisches anti-Hollywood Kino wenn man so will.
„Valhalla Rising“ besitzt wenig Text, erzählt die Geschichte vielmehr mit urtümlichen Bildern und wirft somit viele Fragen auf, deren Beantwortung dem Zuseher überlassen wird. Es gibt einige Gore Szenen die sehr explizit gehalten sind, meiner Meinung nach manchmal etwas zu viel des Guten bieten.
Die Soundkulisse wirkt oft bedrohlich und kriegerisch, sie fügt sich somit gut ins Gesamtbild ein.
Trotz der Langatmigkeit des Filmes liefern die Schauspieler alle eine sehr gute Leistung ab, allen voran Mads Mikkelsen, der kein Wort spricht aber trotzdem eine enorme Präsenz zeigt, wann immer er im Bild ist.
Die Geschichte letztendlich zu interpretieren ist jedem selbst überlassen – Leuten die gerne an der Hand durch die Story geführt werden, wird das wohl weniger zusagen.
Der Film strahlt trotz allem eine gewaltige Kraft aus und hat mich sehr beeindruckt.