"Der Kaufhaus Cop" stürmte direkt am Startwochenende die Spitze der US-Kinocharts und auch die flotten Trailer versprachen ein witziges Kinoerlebnis. Der Film entspricht so ziemlich genau den Erwartungen, die man an ihn ge-legt hat: Witzig, kurzweilig und sehr gut unterhaltend. Es gibt durchgängig viele Lacher, und auch wenn diese meistens durch Slapstick verursacht werden, ist die Trefferquote der Gags erfreulich hoch. Zwar wurden viele gute Witze bereits in den Trailern etwas zu oft verheizt, doch das tut dem Vergnügen wenn überhaupt nur einen geringen Abbruch. Die Handlung an sich ist da natürlich nur eine unwichtige Nebensache, in der ersten Hälfte sogar kaum vorhanden, ist das Gerüst im Grunde nur dazu da, von einem witzigen Gag zur nächsten lustigen Slapstick-Nummer zu führen. Das hört sich nicht unbedingt gut an und ist über weite Strecken auch nicht unbe-dingt originell, macht aber Spaß und lässt die anderthalb Stunden sehr schnell vergehen. Das Ende ist natürlich fix absehbar und im Grunde bietet der Streifen auch kaum etwas Neues und bleibt einem im Nachhinein nicht einmal sonderlich im Gedächtnis, aber das ist auch gar nicht dessen Absicht: Das Ziel ist es, über die kurze Stecke von 90 Minuten angemessen zu unterhalten und dieses wurde defintiv erreicht. Wen kümmern schon eine unausgegorene Story oder oberflächlih gezeichnete Charaktere, wenn die Humorsalven stimmen und man viel Spaß bei der Sichtung eines Filmes hat? Sicherlich die wenigsten, und wem es doch etwas macht, der sitzt wohl im falschen Streifen. Was jedoch die meisten Leute in den Film ziehen wird, so wie es auch bei mir der Fall war, ist wohl der durch die geniale TV-Sitcom "King of Queens" bekannte Kevin James. Nachdem er als Sidekick für Will Smith ("Hitch") und Adam Sandler ("Chuck & Larry") herhielt, hat er nun als "Kaufhaus Cop" seine erste Leinwand-Hauptrolle ergattert, und diese meistert er mit viel Bravour. Als sympathischer und irgendwie knuddeliger Typ, den man ein-fach gernhaben muss, hat er die Lacher auf seiner Seite, vor allem wenn er auf seinem ultrakomischen Fahrgerät durchs Einkaufszentrum düst oder in der zweiten Filmhälfte in bester "Stirb-langsam"-Manier einen Verbrecher nach dem anderen aus dem Verkehr zieht. James ist der Star des Filmes und besetzt die restliche Besetzung als unwichtig oder Mittel zum Zweck. Die hübsche Jayma Mays hält sich gut als Paul Blarts Herzblatt und wirkt auch lieb und nett, hat allerdings kaum etwas großartiges zu tun. Besser kommen da schon die witzigen Sidekicks und Nebenfiguren weg, wie der Gastauftritt von Gary Valentine oder Blarts kugelige und ebenso liebenswerte Tochter. Keir O'Donnell als Anwärter und Verbrecherkopf gibt dem Streifen ein wenig bösartiges Charisma und ist ein interessanter wenn auch nur oberflächlich behandelter Charakter. zum Abschluss lässt sich sagen, dass allem voran Kevin James der mangelhaften Charakterzeichnung durch ein spaßiges Schauspiel auf die Beine hilft und so für viele Lacher sorgt.