Ryan Coogler´s Film "Black Panther" reiht sich direkt nach "Civil War" ein. Daher ist Vorwissen erforderlich.
Wakanda: Nachdem der Vater und König des jungen T´Challa (Chadwik Boseman) bei einer Explosion ums Leben kam, ist es an der Reihe, dass T´Challa seinen Posten übernimmt. Doch Aufgrund seiner Unerfahrenheit und Naivität, ist er sich unsicher, welchen Weg er für Wakanda einschlagen will. Während die einen Wakanda in der Isolation belassen wollen, möchte die andere Seite ihre Pforten öffnen. Zwischendurch bahnt sich der rebellische Soldat Erik Killmonger (Michael B. Jordan) gemeinsam mit dem heimtückischen Ullyses Klaue (Andy Serkis) seinen Weg in das für fremde verbotene Wakanda...
T´Challa aka Black Panther hatte einen großen Auftritt in Marvels Superhelden Clash "Civil War". Er ebnete durch seine andere Art neue Wege für das MCU. Daher war es gar nicht verwunderlich, dass auch er einen Solo Auftritt bekommt.
Coogler leitet seinen Film mit einer sehr interessanten Geschichten über das afrikanische Land. In ca. 10 Minuten erzählt er eindrucksvoll und auf den Punkt gebracht wie das Land entstand und weshalb man sich von der gesamten Welt isoliert.
Danach geht sein Film nahtlos weiter. Man könnte hier meinen Civil War gehe direkt weiter. Das trifft es zwar zu, aber dennoch schlägt Black Panther ganz andere Töne. Nachdem Regisseur Waikiki mit Thor 3 schon einen eigenen Stil durchsetze, macht Ryan Coogler das selbe. Black Panther fühlt sich definitiv anders an, als übliche Marvel Filme. Es wird geflucht, Mittelfinger in den Himmel gestreckt, einige Menschen erschossen und der eine oder andere brutale Kampf wird auch noch gezeigt. Was man von Saubermann Disney gar nicht gewohnt ist. Es gab sogar recht wenig zu lachen! Nicht, weil die Witze so flach wie bei Thor 3 waren, sondern, dass man dies auch deutlich gedrosselt hat. Eindeutige Pluspunkte für mich. Ab einen gewissen Punkt wird es dennoch leider wieder "Nach Schema F". Bis dahin dürfen wir jedoch einen recht unterhaltsamen Film genießen. Unterhaltsam auch Dank der sehr vielschichtigen Charakterzeichnung. Coogler präsentiert uns eine Palette an sehr interessanten Figuren. T´Challa kennen wir zwar schon, aber er zeigt uns hier auch neue Facetten. Man merkt an seiner Mimik an, dass er im Grunde ein guter Mensch ist und das richtige tun will, aber auch seine deutliche Unsicherheit. Leider war er mit an zu vielen Stellen engstirnig und mir fehlte die typische Lockerheit und Coolness der anderen Helden wie Thor und Cap.
Letitia Whright ist hier auch eine Fehlbesetzung. Sie mag zwar Spaß und darf gegen Ende mächtig austeilen, aber wirkt viel zu kindisch und naiv um die ganzen Bauten und Entwicklungen ihr abzukaufen. Eine Ingenieurin die wie 18 aussieht und sich wie 14 benimmt? Danai Gurira spielt die Leibwächterin von T´Challa. Sie ist zwar auch recht ernst, aber macht verdammt viel Spaß wenn sie mit ihrem Speer den einen oder anderen Schaden ausrichtet. Bösewichte sind bei Marvel oft recht dünn. Hier kriegen wir gleich zwei und diese sind sehr gut gelungen. Killmonger bekommt als Hauptbösewicht eine sehr gute Hintergrundgeschichte. Sie ist nicht nur nachvollziehbar, man entwickelt tatsächlich auch Sympathie für ihn. Dagegen bekommt Klaue zwar kaum Infos über seine Herkunft ect. spendiert, macht aber verdammt viel Laune. Am Ende regt man sich schon fast auf, dass er zu wenig Leinwandzeit bekommen hat. Es ist einfach herrlich zu sehen, wie er wie ein kleines Kind sich auf eine Verfolgungsjagd freut. Man möchte ich ihm den ganzen Tag zuhören.
Zwischendurch wird Black Panther sehr interessant. Immer wieder taucht die Frage auf, ob man seinen Schatz (das Vibranium) mit der Welt teilen soll, oder ob man in aller Ruhe seinen Wohlstand genießen soll. Fragen, die zu einer sehr angeregten Diskussion verleiten. Nach ca. 70 % des Filmes kommen die allseits bekannten Fehler. Viel Schnickschnack (Technik), ein Bösewicht, der im Prinzip das Spiegelbild des Helden ist, viel Durcheinander und ein langweiliger Endkampf. Die Massenschlacht ist null nachvollziehbar und hinterlässt einen bitteren Beigeschmack.
Black Panther sieht technisch ganz solide aus. Wakanda bekommt zwar viele tolle Bilder spendiert und fängt den Geist Afrikas gut ein, aber nichts, was einen umhaut. Musikalisch schlägt er auch neue Wege ein. Leider enttäuschend und unpassend für Afrika.
FAZIT: Black Panther Solo verläuft ganz solide. Er kann mit einigen recht interessanten Charakteren Punkten, versandet aber mit zunehmender Zeit in die gleichen, öden Bahnen.