"Der Unsichtbare" von Leigh Whannell ist ein spannender Psychothriller, der einem eisige Schauer über den Rücken jagt. Oberflächlich betrachtet, ist es ein gelungener Horrorfilm, der gekonnt mit der menschlichen Urangst spielt, der eigenen Wahrnehmung nicht trauen zu können, und der mit gezielt auf den Punkt gesetzten Jump-Scares für Nervenkitzel sorgt.
Doch dahinter steckt noch mehr: das Leid einer jungen Frau, die das Pech hatte, sich in einen kontrollsüchtigen Narzissten zu verlieben, die die Angst nie ganz loslässt, selbst, nachdem sie ihn verlassen hat. Elisabeth Moss spielt diese junge Frau, die am Stalking, Gaslighting und an der Gewalt ihres Ex-Partners zu zerbrechen droht, mit erschütternder Intensität, glaubwürdig von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Leider hatten offenbar alle anderen Zuschauer beschlossen, nur in diesen Film reinzugehen, um ersteinmal zu spät zu kommen, mit ihren Handy-Lampen alle, die pünktlich waren, ins Gesicht zu blenden, sich dann in Zimmerlautstärke zu unterhalten, zwischendurch immer wieder wie die Schafe auf ihr Smartphone zu starren, mit einem Heidenlärm in ihren Popcorntüten zu wühlen, immer mal wieder mit lautem Brimborium aufzustehen, um pieschen zu gehen, mit genauso lautem Getöse wieder reinzukommen und so ziemlich alles andere zu machen, was in einem Gruselfilm, der vor allem auch in den leiseren Szenen seine Wirkung entfaltet, kolossal zu nerven. Warum!!??!???!!
Fazit: Lohnt sich für Fans des gepflegten Grusels und nervenzerfetzender Spannung!