In "The Amazing Spider-Man" wird die Geschichte von Peter Parker ( Andrew Garfield ) erzählt, der seit er 4/5 Jahre alt ist, bei seiner Tante und seinem Onkel aufwächst, nachdem seine Eltern aufgrund mysteriöser Umstände verschwinden mussten. Durch Hinweise die er in einer Aktentasche seines Vaters findet, begibt er sich zu Oscorp Industries und Dr. Curt Connors ( Rhys Ifans ), um mehr aus der Vergangenheit zu erfassen. Peter wird von einer Spinne gebissen und bekommt somit seine Kräfte und in Form von Dr. Curt Conners, der ein Serum verwendet und somit zum Echsenmonster "Lizard" wird, gibt es auch einen schlagkräftigen Gegenspieler. Wie kommt Peter in seinem Leben als Teenager zurecht? Kann er den Lizard bezwingen? Und wie bringt er all das samt seiner Liebschaft Gwen Stacy ( Emma Stone ) unter einen Hut? Das alles erfährt man, wenn man sich den Streifen anschaut...
Mit sehr kurzen Abstand hat man sich hier an ein komplettes Reboot von Spider-Man gewagt. Ich bin ein unglaublicher Fan der ersten Trilogie. Im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich keine Bedenken bezüglich Andrew Garfield als würdigen Nachfolger von Tobey Maguire. Marc Webb schafft ein komplett neuen Spider-Man in seinem eigenen Universum und wirft einen anderen Blickwinkel auf dessen Geschichte, was letztendlich "The Amazing Spider-Man" für mich zu einem sehr guten Film macht.
Das liegt zum einen an dem richtig starken Design. Der Film sieht von Anfang bis Ende spitze aus. Das zieht sich auch bis zum Aussehen der Charaktere, insbesondere Spider-Man, durch. Dieser Spider-Man hat Ecken und Kanten und hat einen ziemlich düsteren Touch. In diesem Zusammenhang finde ich auch das Kostüm verdammt gut. Was diesem düsteren Touch noch zu gute kommt, ist dass nach jedem Kampf den Spider-Man bestreiten muss, er auch so aussieht und man jede Menge Verletzungen zu begutachten hat. Anhand der Trailer hatte ich allerdings die Befürchtung, dass der Lizard ziemlich schlecht animiert ist, was sich größtenteils zum Glück nicht bewahrheitet hat. Bis auf 2,3 Szenen ist der Lizard absolut in Ordnung animiert.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Liebesgeschichte zwischen Peter und Gwen. Diese kommt absolut frisch und zuckersüß daher, was mich allerdings nicht wunderte, da mir (500) Days of Summer von Marc Webb schon super gefallen hat.
Dass hier die "noch nie erzählte Geschichte" erzählt wird, stimmt so leider nicht. Es gibt zwar eindeutige Unterschiede zur ersten Trilogie, was ich super erfrischend finde, allerdings wird für die kommenden Teile eher etwas vorgearbeitet. Dennoch finde ich die Story absolut gelungen, gerade durch das erforschen der Vergangenheit bekommt die Story mehr tiefe.
Die Action kommt hier auch keinesfalls zu kurz, sondern ist perfekt getaktet, super spannend, klasse choreographiert und sieht einfach nur atemberaubend gut aus. Zum Beispiel eine Szene in der Spider-Man an einer Brücke hängend, einen Jungen aus einem brennenden Auto rettet, hat sich in mein Gedächtnis gebrannt.
Der größte Pluspunkt liegt hier aber in Form von Andrew Garfield und seiner Perfomance als Spider-Man. Wie ich schon gesagt habe, gibt es hier viel mehr Ecken und Kanten und das bekommt Garfield mit seiner sympathisch, etwas durchgeknallten Art einfach überragend hin. Er schafft es in emotionalen, sowie den witzigen Momenten den Zuschauer perfekt zu erreichen. Ein unglaublich guter Schauspieler.
Schauspielerisch ist das, bis auf Rhys Ifans auf den ich später noch etwas genauer eingehe, absolut in Ordnung. Neben Garfield ragt hier halt ganz klar Emma Stone heraus, die eine Klasse für sich ist, die unwahrscheinlich gut Schauspielen kann und auch noch überragend gut aussieht.
Mit dem Bösewicht ,in Form des in eine riesige Echse mutierten Dr. Curt Conners, habe ich gleich zwei Probleme. Generell ist die Grundintention von Dr. Conners recht interessant, aber ich kann mich dennoch nicht mit ihm anfreunden. Die Echse gibt für mich schlicht nicht viel her, was vielleicht damit zutun hat das mir die letztendlichen Beweggründe immer noch irgendwie schleierhaft sind.
Zum Anderen hängt das für mich an Rhys Ifans. Ich habe ihm den Dr. und dessen Sehnsucht nach Heilung einfach nicht abgenommen. Das hat für mich hinten und vorne einfach nicht gepasst. Ach, irgendwie hat alles rund um die Echse nicht ganz gepasst, was zum Glück dem Film nicht so massiv schadet, wie man es vermuten würde.
Fazit: Marc Webb hat seinen eigenen, super spannenden Spider-Man geschaffen, der zwar komplett anders daherkommt als die erste Trilogie, allerdings auf jeden Fall mit ihr mithalten kann. Trotz des für mich nicht ganz so gelungenen Bösewichtes, macht der Streifen von Anfang bis Ende super viel Spaß. Alles in Allem ist "The Amazin Spider-Man" ein verdammt guter Vertreter seines Genres und ein mehr als gelungener Start in das neue Franchise.