"Percy Jackson- Diebe im Olymp" und "Kampf der Titanen" haben eines gemeinsam- in beiden Film geht es um einen Halbgott, der einen Krieg zwischen den Göttern verhindern muss- während sich letzterer um ein wenig Ernsthaftigkeit bemühte, darin aber scheiterte und teilweise recht langweilig daherkam, versucht "Percy Jackson- Diebe im Olymp" nicht erst höhere Ansprüche an den Zuschauer zu stellen- die Verfilmung nach dem gleichnamigen Buch von Rick Riordan ist ein überraschend guter Unterhaltungsfilm mit einem recht einfachen Plot im Schnitzeljagd-Charakter geworden, der trotz aller Kritikpunkte nie langweilig wird und während seiner Länge von zwei Stunden durchwegs zu unterhalten weiß.
Percy Jackson ist ein völlig normaler Schüler einer völlig normalen New Yorker Schule. Doch sein Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt, als seine Mathelehrerin Mrs. Dodds sich plötzlich in eine Furie verwandelt und ihn hinterrücks angreift- nur dank der Hilfe seines Lateinlehrers und seines Freundes Grover, der sich als Satyr entpuppt, kann er die Flucht ergreifen- sein neuer Beschützer und seine Mutter sehen sich gezwungen, ihn zum Halbgottcamp zu bringen, den Ort, an dem er einzig sicher scheint. Denn Percy ist der Sohn des Meeresgottes Poseidon und soll Zeus seinen Herrscherblitz gestohlen haben. Nun muss er alles daran setzen, seine Unschuld zu beweisen, und seine Mutter aus dem Hades zu befreien, in den sie ein Minotaurus entführt hat...
"Percy Jackson", das darf und muss kritisiert werden, fehlt jeder emotionale Tiefgang. Als Percy erfährt, dass seine Mutter tot sein soll, scheint ihm das völlig egal zu sein und er ist noch fähig, am selben Tag im Schwertkampf die Tochter der Kampfgöttin Athene zu besiegen und sich zu einer Party zu verabreden.
Nicht dass das den Spaß des Filmes schmälern würde. Die Buchverfilmung ist schließlich keine Charakterstudie und versucht es auch nicht zu sein. Die meisten Charaktere bleiben eher blass und auch Uma Thurman als Medusa wird - trotz dutzender, zischelnder CGI-Schlangen, die ihr aus dem Kopf wachsen- wohl niemandem einen Angstschauer über den Rücken jagen. Thurman gelingt es nicht, ihre Rolle interessanter zu machen oder ihr mehr Charisma zu verleihen. Im Rest des Filmes wird sie durchwegs zur Witzfigur gemacht, und unfreiwillig zum Drahtzieher mehrerer einfacher, aber zündender Gags- wenn auch nur als Kopf.
Auch Hades, immerhin Gott der Unterwelt und somit im Gut/Böse- Schema ganz an der Spitze des Bösen stehend, ruft keinen Schrecken hervor, weder als Feuerteufel (was auch an der Synchronstimme liegen mag) noch als Rocker im Mick-Jagger- Look- die Götterwelt wird in dem Abenteuerfilm rücksichtlos parodiert.
"Percy Jackson" kleidet seinen recht einfachen Plot in ein unterhaltsames und Gag- beladenes CGI-Gewitter, bei dem Percy in der Sagenwelt kräftig aufräumt und gleich zwei bekannte Sagengeschöpfe vernichtet. Die Medusa und die Hydra, Geschöpfe aus tausend Jahre alten Sagengeschichten, müssen dem jungen, unerfahrenen Halbgott weichen.
Ein weiteres Manko des Filmes ist seine Vorhersehbarkeit: dass sich beispielsweise eine Beziehung zwischen Percy und Annabeth aufbaut, ist beispielsweise sofort klare Sache- und die meisten Zuschauer werden sich wohl in ihren Fernsehsesseln winden, wenn sie sehen, wie Percy und seine zwei Freunde in Las Vegas von den Lotusblüten kosten...
So einiges wird im Film aber eben nicht klar oder nicht gehaltvoll erklärt: Der Sinn des Halbgottcamps, in das Percy gebracht hat, erschließt sich nicht wirklich. Schließlich bleibt es nur ein Abenteuerspielplatz, an dem die Göttersprösslinge den ganzen Tag mit dem Schwert herumfuchteln, Kampfspiele veranstalten und lernen, physische Hindernisse zu überwinden. Wieso das alles, bleibt verborgen und die Macher des Filmes machen sich keine Mühe, den Zuschauern die Beudeutung des Camps nahezuführen. Ebenso, wie sich doch die Frage aufdrängt, warum Zeus gerade Percy als Dieb des Herrscherblitzes verdächtigt- und der Film schießt sich dabei selbst eine Kugel ins Bein, schließlich finden sich im Halbgottcamp hunderte weitere Götterkinder, unter anderem mehrere des Hermes, der ja nicht rein zufällig auch noch der Gott der Diebe ist.
Dass die Halbgötter und der Satyr Grover offenbar kaum eine Ahnung von der Götterwelt haben und somit alles lang und breit aufgedeckt werden muss, mag ein kleines Zugeständnis an das meist wohl jüngere Publikum zu sein, dass die Mainstream- Unterhaltung gewohnt ist.
Wirklich nicht nötig erscheint der finale Kampf von Percy Jackson gegen den sich als Bösewichten entpuppenden Luke. Der Kampf gegen den jungen Menschen scheint insbesondere nach dem Sieg gegen die Medusa, gegen die feuerspeiende Hydra und der Flucht aus dem Hades (nachdem Hades, immerhin einer der Hauptgötter, kaltgestellt wurde...) seltsam belanglos.
Wieso dann die hohe Wertung trotz all dieser Kritikpunkte? Weil der Film alle seine Erwartungen als guten Unterhaltungsfilm erfüllt. Die Schnitzeljagd nach den einzelnen