Gott steh uns bei, dieser Film war kein richtig guter. Und er hatte vor allem das Problem, dass er in den Kategorien, wo er mit Stärken punkten wollte (oder das zumindest vorhatte), viele Fehler zu verbuchen hatte.
Da wäre zum einen die starke bzw. zumindest namenhafte Schauspielerriege. Die Kurzeinsätze von Fiennes und Neeson, die einen ernsthaften Schlagabtausch zwischen Götterbrüdern darstellen sollten, haben ihre Ernsthaftigkeit durch die miserable Ausstattung verloren. Liam Neeson hat wirklich viele im Kino, das war schon erstaunlich, an ein Raumschiff Enterprise-Mitglied erinnert. Hades (Fiennes) hatte mit Asthma zu kämpfen, so sollte man annehmen. Diese Hades-Interpretation sollte düster und geheimnisvoll wirken, war letztlich aber nur lächerlich, vor allem da Fiennes teilweise die ganze Stimme verloren hatte, fühlte man sich an einen Kettenraucher erinnert. An dieser Stelle hätte sich der Schauspieler mal an Disney's Herkules orientieren können, dessen selbstironisches, teilweise sarkastisches Selbstportrait sorgte sogar bei Zuschauern hohen Alters für einige Lacher, die Fiennes wohl eher auf der falschen Seite verbucht hat. Zudem schadet es doch seinem Ruf als Bösewicht, wo er doch bei Harry Potter als Voldemort durchaus überzeugen kann. Kommt da noch Hollywood- Newcomerin Arterton ins Spiel, die eher süß als seriös wirkte, ist neben dem soliden Worthington, der in den guten Helden ja quasi reingeboren ist,ist die Riege des Durchschnitts ja komplett.
Kommen wir nun zu dem Abschnitt der wohl die meisten Zuschauer in den Kinosälen schockiert hat, ja, ich spreche von der vollkommen überzogenen und übertriebenen 3D-Technik. Um es kurz zu fassen: Dieser Aufwand in 3D war einfach ein Rückschritt für diese Technik und wirft Filme wie Avatar in ein schlechtes Licht, es ist eine Beleidigung. Einige Spezialeffekte wie die Charakterzeichnung von Medusa waren technisch zudem unterirdisch.
Und trotzdem geht man aus dem Kino mit dem Gefühl nicht den Totalabsturz für griechische Mythologie gesehen zu haben. Action gab es satt, komische Figuren und Monster gaben dem Unterhaltungswert keinen Abbruch, auch wenn einige Figuren wie z.B. die Hexen, Figuren aus Pans Labyrinth erstaunlich nahe waren.
Zudem gab es einige schöne Naturaufnahmen, die Kulissen waren der Situation angebracht und vor allem die Kampfszenen waren popcornreif.
So kann man neben etlicher Eskapaden und einiger spannender Momente feststellen, dass man einen Film gesehen hat der kein episches Muss und auch einen Kinobesuch nicht unbedingt wert war, aber als kurzweilige Actionunterhaltung taugt. Hoffentlich wird eine wenigstens angemessene DVD - Ausgabe des Films produziert, der der Freude des Films nicht weiter schadet. Dann bitte in 2D. Wie sagt man, manchmal ist weniger mehr.