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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Der Soldat Mike Scofield kehrt nach seinem Einsatz im Irak in die USA zurück - und verschwindet. Sein Vater Hank (Lee Jones) macht sich auf die Suche. Als kurze Zeit später Mike's grausam verstümmelte Leiche gefunden wird, verfolgt Hank gemeinsam mit der engagierten Polizistin Emily Sanders (Theron) die Spur des Täters. Dabei zerbricht das Weltbild des Patrioten Hank mehr und mehr...
Die Inhaltsangabe vermittelt eventuell insofern einen falschen Eindruck, als dass es sich bei 'Im Tal von Elah' nicht um den typischen 'Auf-der-Jagd-nach-dem-Mörder-Thriller' handelt. Der Film ist die Studie eines Mannes, der weniger am grausamen Tod seines Sohnes, sondern vielmehr am Niedergang seiner Ideale und dem seines Landes zerbricht. Hank Scofiield verbirgt den Schmerz und die Wut zunächst hinter einer Fassade aus Aktionimus und stoischer Ruhe. Bis sie ihm schließlich, als er dem Mörder seines Sohnes gegenübersitzt, so deutlich ins Gesicht geschrieben stehen, das man vergisst, dort den Schauspieler Tommy Lee Jones beim 'Spielen' einer Rolle zu sehen. Man sieht einen gebrochenen Mann, dem nicht weniger als der Glaube an seine Welt abhanden kommt. Jene Szene, in der Täter und Vater aufeinandertreffen, ist unspektakulär und nicht überraschend, denn wie gesagt, darum geht es dem Film nicht. Die Szene ist vielmehr mit das intensivste, was es dieses Jahr in einem Film zu sehen gibt.
So bezieht 'Im Tal von Elah' seine Spannung bis zu diesem Moment auch nicht aus plakativer Mörderhatz, sondern aus grandioser darstellerischer Leistungskraft. Haggis erzählt die Geschichte langsam und bedächtig, dabei jedoch stets mit dem selben rastlosen Trieb, der auch Jones' Charakter voranpeitscht. Kriegsbilder werden (fast) ausschließlich in Form von Videos gezeigt, die Hanks Sohn mit dem Handy gefilmt hat. Doch diese kurzen, verwackelten und unscharfen Schnipsel verraten dem Vater und dem Zuschauer mehr über die Zustände und deren Wirkung, denen junge Soldaten ausgesetzt sind, als manch 'vollblütiger' Kriegsfilm. Die Musik von Mark Isham untermalt den Film auf ungewöhnliche, aber emotionale Art.
Charlize Theron bietet in der Rolle der Polizistin Emily ebenfalls eine ganz starke Leistung, vielleicht ihre beste seit 'Monster'.