Schöner und rasanter „Shrek“-Ableger!
Chris Miller´s erster Film war „Shrek der Dritte“. Mit „Der gestiefelte Kater“ lieferte er 2011 seinen zweiten Film ab, der auch noch im selben Universum spielt und sogar für den Oscar nominiert wurde. Das „Shrek“-Spin Off wurde im Gegensatz zu den letzten beiden „Shrek“-Filmen sehr positiv aufgenommen und auch ich hatte sehr viel Spaß mit dem Film! Nicht perfekt, aber witzig und energetisch kommt unser liebster Kater daher.
Der gestiefelte Kater fristet sein Gauner/-Rebellendasein, bis er eines Tages auf seinen vergessenen Freund Humpty Dumpty trifft. Beide hatten eine gemeinsame Kindheit in einem Waisenhaus und nur einen Traum: Mit den drei magischen Bohnen das Wolkenreich des Riesen erklimmen. Nun treffen sich beide nach Jahren wieder und wollen diesen Traum endlich wahr werden lassen…
„Der gestiefelte Kater“ überzeugt vor allem mit einer eigenen und soliden Geschichte. Alle Figuren haben ihre Berechtigung, bis vielleicht auf Kitty Samtpfote, die trotzdem sehr witzig daher kommt und super harmoniert mit dem gestiefelten Kater (kein Wunder, denn beide werden von Antonio Banderas und Salma Hayek gesprochen, die in „Desperado“ schon zusammen brillierten). Sehr gelungen ist auch Humpty Dumpty, das lebende Ei, das passenderweise selbst nach den goldenen Eiern sucht. Ansonsten verzichtet der Film fast ausschließlich auf bekannte Märchenfiguren, der Großteil der Charaktere besteht sogar nur aus Menschen. Man hat stellenweise gar nicht das Gefühl, dass der Film im selben Universum spielt, wie „Shrek“. Doch das finde ich gar nicht schlecht, sondern gibt dem Film etwas Besonderes.
Gerade der spanische Flair macht den Streifen aus, gemixt mit wunderbarer visueller Komik. Der Film nutzt alle Vorteile eines Animationsfilms aus und bietet herrliche over-the-top-Action, Tanzduelle und rasante Verfolgungsjagden. Hier überzeugt der Film total!
Leider überzeugt er nicht ganz mit seiner Story, denn die verliert sich einige Male in ausgelutschten Klischees. Und das ist besonders schade, wenn der Film in anderen Momenten mit bekannten Klischees spielt und sie durch den Kakao zieht (Katers tragische Kindheitsgeschichte zum Beispiel!).
Technisch bietet der Film qualitativ hochwertige Animationen und einen guten Score von Henry Jackman mit spanischer Atmosphäre.
Die deutsche Synchro ist ebenfalls gut, nur Elton als Humpty Dumpty ist sehr gewöhnungsbedürftig…
Fazit: Kurzweilig, Energie-geladen, witzig, rasant und manchmal sogar etwas emotional. Ein toller Animationsfilm für jung und alt, der noch etwas mehr Feinschliff vertragen hätte, aber dennoch überzeugt!