Mein Konto
    Snowpiercer
    Durchschnitts-Wertung
    3,8
    1250 Wertungen
    Deine Meinung zu Snowpiercer ?

    57 User-Kritiken

    5
    7 Kritiken
    4
    22 Kritiken
    3
    7 Kritiken
    2
    6 Kritiken
    1
    5 Kritiken
    0
    10 Kritiken
    Sortieren nach:
    Die hilfreichsten Kritiken Neueste Kritiken User mit den meisten Kritiken User mit den meisten Followern
    Alek K.
    Alek K.

    18 Follower 43 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 18. April 2014
    ''Snowpiercer'' konnte meine hohen Erwartungen vollständig erfüllen.
    Ein sehr spannender Sci-Fi-Thriller mit viel Action und Gesellschaftskritik. Dabei sieht der Film auch verdammt gut aus und liefert uns sehr schöne Bilder. Die Darsteller machen alle einen guten Job und der Soundtrack ist super. Das Ende an sich ist gut, man hätte es allerdings etwas besser gestalten können. Ein weterer kleiner Kritikpunkt sind einige Logiklücken, welche aber nicht wirklich relevant für die Story sind. Aufgrund dieser Kritikpunkte wollte ich diesem Film lieber nur 4 Sterne geben, eine kleine Überraschung und ein toller Dialog am Ende reißen dann aber doch noch etwas raus.

    Fazit: Spannung und Unterhaltung mit einem tieferen Sinn. ''Snowpiercer'' ist einer der besten Sci-Fi Filme der letzten Jahre.
    Zach Braff
    Zach Braff

    317 Follower 358 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 30. März 2014
    Sehr cooler Film! (Vielen Dank an filmstarts für die Preview) Das Weltuntergangsszenario ist realistisch dargestellt und recht gut durchdacht. Die Actionszenen sehen top aus und der Schauplatz des Zuges bietet Spannung und intensive Kampfszenen auf engstem Raum. Zwar hat der Film auch einige gravierende Logiklücken (z.B. im Konzept des Zuges bzw. der verschiedenen Zugwagons), diese fallen aber nicht so schwer ins Gewicht, da es sich nun mal um einen eher unrealistischen Science-Fiction-Film handelt. Alles in allem weiß "Snowpiercer" über seine gesamte Dauer gut zu unterhalten, ein Meisterwerk ist er aber nicht.
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 12. März 2014
    Snowpiercer. Ein Film auf den ich mich persönlich schon sehr gefreut hatte. Nicht zuletzt wegen der tollen Rezension hier von Filmstarts.

    Story: Die Welt ist ein riesiger Kühlschrank, da man die Erderwährmung durch Kühlmittel stoppen wollte. Die letzten Überlebenden sind in einen Zug der im Kreis um die Welt fährt und für eine Umrundung ein Jahr benötigt. Pech wer hinten im Zug ist. Denn hier leben die Armen. Um die Machtverhältnisse zu ändern versuchen diese es mit einer Revolution und kämpfen sich Wagon um Wagon nach vorne. Dabei merken Sie immer mehr die Schere von Arm zu Reich.

    Rezension: Zuallererst sei gesagt, dass ich hohe Erwartungen an den Film hatte. Wohl zu hohe. Denn ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Der Trailer suggeriert einen guten Action Film mit einer gut gelungenen kritischen Note. Nun ist es ein Sci-Fi Drama. Und was für eins. Denn wenn man mit dieser Erwartung in den Film geht wird man auch nicht enttäuscht. Er sehr sozial Kritisch mit auch gut gemachten Kampf Szenen. Leider sind die Außenbild-Effekte nicht ganz so gut und manchmal wackelt auch die Kamera so sehr das mir etwas schwindelig wurde. Auch weiß man nicht was die Armen hinten für eine Aufgabe haben.
    Aber genug gemeckert. Der Film ist ansonsten, bis noch auf den einen oder anderen Logikfehler, sehr gut geworden und lohnt sich definitiv auch fürs Kino. Chris Evans spielt klasse, Frau Swintons Aufzug hat immer wieder was komödiantisches. Aber am besten ist hier wirklich der Auftritt von Ed Harris als der große Strippenzieher.

    Fazit: Geht mit weniger Erwartung in den Film und ihr werdet nicht enttäuscht. Und mal sehen ob die Gehirnwäsche bei euch auch klappt wie bei den Schülern aus den Film. ;-)
    niman7
    niman7

    860 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 26. März 2014
    In Snowpiercer hat es unsere Erde buchstäblich eiskalt erwischt! Die Menschheit konnte die globale Erwärmung nicht aufhalten und eine Eiszeit brach über sie herein. Sämtliche Menschen starben. Doch wenige haben dieses Unglück überlebt und sich in einen Zug verschanzt. Dieser Zug fährt queer durch die Welt und stoppt niemals. Innerhalb des Zuges gibt strikte Regelungen was die Klassengesellschaft angeht. Während in den vorderen Waggons sozusagen die high society sitzt und das Leben in vollen Zügen genießt, sitzen am Ende des Zuges die unteren Klassen. Diese müssen in engen Betten zu Hunderte schlafen, hart arbeiten und als Proviant gibt es nur einen wiederwertigen Riegel. Nach 15 Jahren starte der junge Anführer Curtis (Chris Evans) eine Revolte gegen Wilford, den Erfinder des Zuges...
    Snowpiercer durfte ich in der Sneak bewundern. Ich bin mir nicht sicher ob ich ihn auch so geguckt hätte oder ob er überhaupt auf meinen Raderschirm aufgetaucht wäre. Wie man an meiner Bewertung erkennen kann, bin ich sehr froh, diesen gesehen zu haben. Weltuntergangsfilme gibt es zu Haufe. Ebenso Filme die eine Klassentrennung nach einer Katastrophe zeigen. Elysium mit Matt Damon zeigte uns erst letztes Jahr dieses erschrekende Zukunftsbild. Doch Snowpiercer ist anders als diese Filme- komplett anders!
    Er bietet unglaubliche viele Facetten. Man kann ihn nicht mal richtig in irgendeinen Genre unterteilen! Er ist gleichzeitig Drama, Komödie, Sci-Fi, Action und gar Thriller. Jedes mal wenn man denkt, man weiß wie der Film läuft und wohin das führt, verwirft Regisseur Bong Joon-Ho alles! Und diese Undurchschaubarkeit gekoppelt mit dem Überraschungsfaktor, ist eine große Stärke des Filmes! Nebenbei bietet der Film viel Action und jede menge äußerst grausame Gewalt an. Beispielweiße wird der Arm eines Mannes durch eine Art Lucke gesteckt, zugemacht und es wird lächelnd zugeschaut wie der Arm des Mannes einfriert. Um das ganze abzuschließen, wird mit einen Hammer auf den zugefrorenen Arm geschlagen. Dieser zersplittert dann in 1000 Teile. Die unerträglichen Schmerzen des Mannes gehn natürlich durch den ganzen Kinosaal. Die größte Stärke des Filmes ist jedoch die Geschichte! Zu Beginn erwartet man einen No-Brainer, einen Film, den man schon zu genüge gesehen hat. Doch nicht mit Joo-Ho! Der Film ist unfassbar intelligent und lässt einen noch Tagelang grübeln! Er zeigt uns ein unglaublich deprimiertes Bild von der Rasse Mensch! Er zeigt uns allen ein Spiegelbild. Dass wir eig. noch schlimmer als Tiere sind. Um es auf den Punkt zu bringen: Es ist eine Reise (die in diesem Zug stattfindet), durch unser Inneres! Er zeigt uns knüppelhart und auf einer uneträglichen Art und Weiße die Natur des Menschen! Danach fühlt man sich nur wie ein Häufschen Elend und es kommen Fragen auf wie "Verdienen wir es auf diesen schönen Planeten zu leben". Hinzu kommen einige Diskussionen auf wie zum Beispiel was Falsch oder Richtig ist. Braucht der Mensch jemanden der ihn Richtlinien gibt und einen kontrolliert? Das ganze hört sich unglaublich deprimiert an!- ist es aber auch! Er ist aber auch sarkastisch und irgendwo juckt es auch in den Fingern weil der Film einen zwischendrin doch noch Spaß bereitet. Für Lacher sorgt zum Beispiel die fabelhafte Tilda Swinton als Wilfords rechte Hand Mason. Sie sieht mit ihrer schrägen Frisur und den übergroßen Gebiss nicht nur zum totlachen aus, sie bringt einen mit ihren Gerede auch dazu. Unter der Maske hab ich sie auch überhaupt nicht erkannt! Ich habe einige ihrer Filme gesehen und sehe sie auch sehr gerne. Ich hab erst in den Credits erfahren, dass sie es war! Ihre Rolle ist für mich jetzt schon Kult! Dann gibt es noch viele andere skurrile Figuren. Zum Beispiel das Koreaner und seine Tochter die für ein Klotz chemisches Zeug Türen öffnen oder ein verrückter Killer der kein Wort sagt. Der Stil des Filmes gefiel mir auch unglaublich gut. Leider sind die Ausenaufnahmen des Zuges sehr schlecht. Man sieht auf den ersten Blick, dass es nur animiert ist. Schieben wir dieses Fauxpas auf die geringen Produktionskosten (40 Mio.) Der Rest ist aber sehr schön gestaltet. Vor allem die Unterschiede in den Klassen. Es wurde einfach an alles gedacht. Räume für Obst, Gemüse, Fleisch oder Fisch. Alles wird erklärt. Dieses "System" wird penibel erklärt. Hauptdarsteller Chris Ewans gefiel mir leider nicht besonders. Vor allem in den Momenten, in denen er mal eine Träne vergiesen muss. Das war einfach nur Overacting pur. Die Kamera wackelt in den hektischen Szenen ebenfalls, so, dass man nicht alles erkennt und einiges ziemlich durcheinander wirkt.
    Die gut 2 Stunden Laufzeit gingen rasch zu Ende und man war sehr gut unterhalten. Das Ende ist zufriedenstellend.
    FAZIT: Snowpiercer ist für mich eine der großen Überraschungen des Jahres. Ich freue mich schon auf die Blu Ray! Der Film macht unheimlich Spaß. Allen voran wegen seinen Stil und den vielen Überraschungsmomenten. Er ist ebenso sehr intelligent erzählt und regt einen enorm zum nachdenken an.
    Mit Ewans und der Kamera war ich nur nicht einverstanden. Ansonsten sehr zu empfehlen.
    Filmekenner1
    Filmekenner1

    18 Follower 67 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 11. März 2014
    "Snowpiercer" spielt in einer postapokalyptischen Zukunft, in der die Welt einee neuen Eiszeit erleidet, nachdem versucht wurde mitrels einer Chemikalie der Erderwärmung entgegenzuwirken. Der einzige Ort an dem noch lebende Menschen sind, ist ein riesiger Zug, der seit 17 Jahren in Dauerschleife um die Erde fährt. Innerhalb des Zuges hat sich eine extrem stark ausgeprägte Klassengesellschaft entwickelt, in deren unterster Klasse die Menschen, zusammengepfercht wie die Ratten, leben. Einer dieser Insassen der untersten Klasse ist Curtis ( Chris Evans ), der zusammen mit dem Rest einen Aufstand durchführt...

    Die Geschichte rund um "Snowpiercer" und auch die Tatsache das die komplette restliche Menschheit in einem Zug lebt, ist super interessant. Auch die Grundthematik rund um eine Klassengesellschaft ist brandaktuell. Jetzt hatte ich aufgrund des Trailers und der Inhaltsangabe einen sehr düsteres Zukunfts-Drama erwartet, was es zum Teil auch war, aber "Snowpiercer" ist so viel mehr.

    Gleich zu Beginn des Films vielen mir einige Parallelen zu "Die Tribute von Panem" auf. Beide spielen in einer düsteren Zukunft in dem es um um den Kampf des normalen Fußvolks gegen die Reichen geht. Genauso wie in "Die Tribute von Panem" ist die Oberschicht total abgedreht, vom Aussehen sowie auch vom Verhalten her. Diese Gemeinsamkeiten habe ich aber überhaupt nicht als störend empfunden.
    Die Situation der untersten Klasse ist einfach nur bestialisch. Hier wird die düstere Stimmung unfassbar gut transportiert, dass man die ganze Zeit fassungslos mit dem Kopf schütteln kann.
    Stimmung, super! Zusehen, macht Spaß! Aber dann fängt man an während des Aufstands, der vom letzten Abteil in Richtung vorderstes Abteil geht, zwischen einer todernsten Stimmung und einer abgedrehten, manchmal fast schon trash-komödiantischen Stimmung zu wechseln. Ein kompletter Kontrast, bei dem ich manchmal das Gefühl hatte da wären mehrere Regisseure am Werk gewesen. Aber beide Varianten fand ich verdammt gut. Der ernste Teil des Films ist irrsinnig spannend und gut gemacht, aber auch der "verrückte" Teil macht super viel Spaß. Jetzt muss man für sich selbst entscheiden ob einem diese Machart zusagt, oder nicht. Ich zähle mich auf jeden Fall dazu.

    Die wahnsinnig gute Geschichte wäre ohne seine Charaktere, aber nur halb so gut. Die Charaktere sind allesamt unglaublich interessant, was das Zuschauen zum Hochgenuss macht. Das fängt bei den zahlreichen Personen der Unterschicht, von denen jeder einzelne einen eigenen Film verdient hätte, bis hin zu den etlichen Personen auf die sie während des Aufstandes treffen. Chris Evans spielt das super gut und ist für mich die Überraschung des Films. Tilda Swinton und Ed Harris sind bei mir sowieso über jeden Zweifel erhaben und spielen das wunderbar, speziell erstere. Schade allerdings das John Hurt so gut wie keine Leinwandzeit hat.

    Neben der wahnsinnig guten Geschichte und der überragenden Charakteren trumpft der Film mit einem unfassbar gut aussehenden Zug auf. Von Abteil zu Abteil ist es jedes mal eine Überraschung was sich hinter dem Tor verbirgt und man wird jedes mal aufs neue begeistert. Das fängt in der letzten Klasse an, die heruntergekommen und eng ist, bis hin zu den Abteilen der höheren Gesellschaft, die natürlich in Saus und Braus leben. Das sieht wirklich alles tip-top aus. Genauso top sehen natürlich die Charaktere aus. Tilda Swinton die man gar nicht richtig erkannt ist hier ein kleines Highlight.

    Bei all den positiven Sachen gibt es für mich drei kleine Kritikpunkte, die eine 5*-Wertung verhindern. Der eine wäre, dass ich mir das Finale 5 Minuten länger gewünscht hätte. Der andere Grund ist der nur koreanisch/chinesisch(?) sprechende Namgoong Minsoo ( Song Kang-Ho ). Neben den tollen abgedrehten Ideen die Snowpiercer zu bieten hat, nervt es nur wenn die Akteure mittels einer Box kommunizieren müssen. Der größte Kritikpunkt sehe ich aber bei den animierten Sequenzen, hauptsächlich wenn man den Zug von Außen sieht und generell die vereiste Welt. Beides sieht einfach nur grottenschlecht aus. Hier trumpft eindeutig das Handgemachte auf und das Animierte stinkt ab.

    Fazit: Eine irrsinnig gute Geschichte, tolle Schauspieler und noch viel mehr macht "Snowpiercer" zu einem super Film. Ein Film der durchaus auch den selbsternannten Cineasten Spaß bereiten sollte. Man sollte den Film auf jeden Fall im Kino sehen und nicht bis aus DVD/Blu-ray warte, denn die Bilder sind unfassbar gut.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 5. März 2014
    Der Film hat einen guten Anfang, basiert auf einer tollen Idee und ich denke, dass auch die Message gut ist. Dummerweise ist das Absurde in dem Film eher lächerlich und man verliert schnell das Interesse. Satire hin oder her, Snowpiercer ist einfach nicht gelungen und ich war sehr enttäuscht, besonders nach einem solch guten Start.

    Ich habe den Film in einer Sneak-Preview angeschaut. Nicht nur mir gefiel er nicht, denn spätestens nach dem Neujahrsspektakel konnte niemand den Film mehr ernst nehmen.
    Max H.
    Max H.

    89 Follower 153 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 15. April 2014
    Chris Evans – ein doch eher mittelmäßiger Schauspieler wird zum Phänomen?! Mitnichten sagen die einen, können aber nicht widersprechen, dass das „Fantastic Four“ - Desaster aufgesaugt wurde und klinisch sauber wieder reproduziert wird. So bleibt uns vor allem der Evans der Neuzeit erhalten, der auch in ungewohnten Rollen wie in Danny Boyle's „Sunshine“ oder Edgar Wright's „Scott Pilgrim“ Kapital schlagen konnte und mit der Captain America - Rolle seinen vorläufigen Zenit bestaunen darf. Es manifestiert sich auch in Joon-ho Bong's „Snowpiercer“, was der charismatische Amerikaner in Interviews durchscheinen ließ, seine Wahl für Rollen ist wohl überlegt.

    Denn „Snowpiercer“ ist DER Blockbuster des laufenden Jahres, da lege ich mich zwar ziemlich früh fest, aber ein solche Dichte an kritischen Tönen und psychologischen Differentiationen der Charaktere, sowie fulminant kraftvollen Inszenierungen, wird das Genre dieses Jahr nicht mehr hervorbringen.
    „Snowpiercer“ ist einer dieser Pulsschläge des modernen Blockbusterkinos, an dem Kritiker und Filmliebhaber beidergleichen jährlich messen, ob sich noch etwas bewegt, etwas Brücken schlagen oder eben aufrütteln kann. Alles andere ist dann Plastik.

    Und für die enormen Erwartungen, die „Snowpiercer“ zurecht schürt, beginnt Joon-ho Bong's Werk doch locker leicht, eignet sich die Mechanismen des Blockbuster – Genres an, um sie anschließend unerwartet zu unterlaufen und das in geradezu handlichem Erzählton.
    Denn „Snowpiercer“ funktioniert einfach geradlinig wie sein Fortbewegungsmittel. Er prescht von Raum zu Raum und verkantet dabei nie in seinem Fluss, hat auch keine Gelegenheit dazu, dafür fungiert die Handlung schließlich als Rekursivität.

    Was im Laufe erklärt wird, könnte zwar schnell simplifiziert aufgefasst werden, hat aber eine bedeutsame Doppelbödigkeit, die sich erst rückblickend betrachten lässt. Und so funktioniert das Werk wie sein Zuggetriebe, alles steht in Relation zueinander und verbindet sich miteinander. Einer der interessanten Schlusstwists mit den Telefonen untermauert diese These, wenn sie sich nicht sogar überhöhen lässt und den Zug als Kreis beschreibt, in dem sich Anfang und Ende nur schwer unterscheiden lassen. Aber das geht an der Stelle eventuell etwas weit, denn die Symbolik von Kreisen und Anfang und Ende finden verschieden deutbare Anknüpfungspunkte: Der Zug als Ökosystem, der Zug als Welt, wie eines der Zugkinder naiv und richtiggehend behauptet, sowie der Zug als unaufhaltsame Maschine, als fortschrittliche Ingenieurskunst sowie todbringender Rückschritt. Der Palette an Themen verdankt „Snowpiercer“ sein Interesse, das weit über das Vorstellungsende hinausgeht und die berühmte „what if“ - Prämisse, die jeder richtig gute Sci – Fi – Film aufbauen sollte, in Zukunft, Dystopie und aktuellen Bezug einbettet ohne esoterisch oder pathetisch verklärt zu wirken.

    Die Idee, den Zug als letzte Bastion der Menschheit zu wählen, ist dabei wohl gewagt und stößt nicht allerorts auf Gegenliebe, obwohl sich Regisseur Bong soweit verteidigen kann, als dass er die französische Graphic Novel „Schneekreuzer“ als Inspirationsquelle nutzte. Vielleicht ist aber auch die unbequeme und allenfalls als drastische Notlösung erscheinende Zukunft gerade das Unbehagliche, dass „Snowpiercer“ seine weitere Faszination verleiht. Ist das wirklich Ablehnung aus bloßem Unglauben oder doch eher das Unvermögen diese persönliche Mischung aus Leugnen und Sorge, dieses weitere dystopische Bild könne ein Platz in der Reihe unangenehmer Zukunftsvisionen sein, anzuerkennen. Eine Frage, die jeder für sich frei und auch gerne kritisch, in Bezug auf die Qualität des Films, beantworten darf.

    Es sollte aber unbestritten bleiben, dass „Snowpiercer“ eine weitere grandiose Regieleistung in der Vita des Südkoreaners Joon-ho Bong ist. Ideenreich spielt Regisseur Bong mit den typischen Elementen postapokalyptischer Szenarien, diskutiert über die Länge des Films Lebensmittelversorgungen und adäquate Unterkünfte kritisch aus, ohne den Blick von seinem treibenden Handlungsgenerator zu nehmen, der unaufhaltsam von Tür zu Tür, Waggon zu Waggon bricht. Was Bong in seinem Szenenbau zu Gute kommt, ist der Facettenreichtum verschiedener Waggons, die er surreal und augenscheinlich wahllos aneinanderreiht und so immer wieder Momente der Überraschung generiert. Dabei fallen die Partyexzesse bedenkenloser feiernder Zugbewohner oder auch die Propagandaklasse einer völlig überdrehten Lehrerin schnell ins Auge. Wandlungsreich wie das Leben selbst agiert „Snowpiercer“ meist schneller als man sich versieht und da ist das Risiko groß, etwas falsch, garnicht oder missverstanden aufgefasst zu haben. Trotzdem setzt Boo hier seine Reize, geht höchst unkonventionell in atmosphärische Szenen, überwirft sich dabei zumeist sogar gewollt, aber sehr effektiv und schneidet seine Actionsequenzen mal authentisch wackelnd, mal wie in Trance (in anmutigem Ballett) und manchmal auch mit krachender Slowmotion, die eine wahre Gänsehaut durch die Bestie Mensch hervorruft.

    Es ist sehr selten, dass sich ein Film so genau und auf derart verschiedenen Ebenen auf die Urkraft des Menschen versteht. Bong durchläuft so mit dem Zuschauer durch seinen Protagonisten Curtis, der dem Zuschauer zu Beginn als kommenden Herrscher und Heroe vorgestellt wird, einen Marsch tiefliegender, persönlicher Ängste, drastischer Situationen und sogar weiterentwickelt bis hin zu menschlichen Perversionen, die ihn als Wesen fast selbst aufzulösen, geradezu verlieren, scheinen.
    Gerissen spaltet Bong hier zudem Künstlichkeit von der lebenden Komponente seines Films. Denn selbst wenn sich der Mensch, die wohl einzig offensichtliche Lebendigkeit als amoralische Bestie offen zeigt, sucht der Zuschauer auch weiterhin nach Trost, nach einem glücklichen Schlusspunkt für den Film und das eigene Gewissen. In diesem Zusammenhang setzen auch die unwirklich erscheinenden Spezialeffekte einen entscheidenen Punkt, trotz der Schwäche sogar zu Gunsten des Films. Denn wenn das Ende das Rückwirken zur Natur anzupreisen scheint, setzt ein schlecht animierter Eisbär einen wirkungsvollen Konter. Der Mensch mag sich besinnen können, doch wartet hinter dieser Moral eine weitere unangenehme Wahrheit: Was einmal zerbrochen, wird nie ganz wieder heilen.

    Fazit: Das ist er also, „Snowpiercer“, ein Zug von einem Film, ein gigantisches maschinelles Monster, das in seiner Geschwindigkeit und Kraft alles vor ihm Liegende verschlingt und ein Nein niemals akzeptiert. Mit diesem herausragenden Film auf allen Ebenen zerschlägt, quält, begeistert und euphorisiert Regisseur Joon-ho Bong seinen Zuschauer und lässt ihn ausgelaugt auf der Strecke liegend vermuten, bei etwas ganz Großem dabei gewesen zu sein.
    Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?
    • Die neuesten FILMSTARTS-Kritiken
    • Die besten Filme
    Back to Top