Dieser Comic-Ableger hebt sich von vornherein von den meisten anderen Comic-Filmen ab, da uns hier nicht ein bunter und mit viel Humor bestückter Film gezeigt wird.
Vielmehr folgt Regisseur Zack Snyder („300“, „Watchman“) den von Christopher Nolan eingeschlagenen Weg, in ein düsteres DC-Comics-Universum, das im kompletten Kontrast zu den meisten jungen Marvel-Ablegern steht. Wie das aussehen kann, haben wir mit der meisterlichen Dark Knight-Trilogie gesehen, in der „The Dark Knight“ und Christian Bale als Batman unter Fans als das beste bezeichnet wird, dass man von Batman in einer Realverfilmung je gesehen hat.
Dieses Niveau erreicht Zack Snyder leider nicht. Denn auch wenn hier eine ausführliche und recht düstere Entstehungsgeschichte zu Superman erzählt wird, erreicht man nie die Tiefe der Dark Knight-Trilogie, mit der sich kommende DC-Filme nun mal messen müssen.
Aber beginnen wir wie (in der Regel) immer mit dem Positiven.
Es wird wie erwähnt der Ursprung des Mannes aus Stahl gezeigt und erzählt, wo man sogar die Geburt von Superman zu sehen bekommt, womit der Film auf Krypton beginnt. Dieser futuristische Planet und das dortige Leben werden mit sehr schönen Effekten gezeigt. Der Film wartet auch gar nicht lange und gleich zu Beginn wird auf dem zu Untergang geweihten Planeten gekämpft und wir erfahren, warum Jor-El (gespielt von Russell Crowe) und seine Frau ihren frisch geborenen Sohn zur Erde schicken und was es mit dem Bösewicht General Zod (Michael Shannon) auf sich hat.
Diesen ausführliche und guten Erzählstil behält der Film dann die ganze Zeit bei, wodurch wir die dramatische Kindheit und das insgesamt schwere Leben von Clark Kent Stück für Stück verfolgen und nachvollziehen können. Dabei springt der Film immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit. Besonders gut gelungen sind hier die Szenen als kleiner Junge, in denen Clark nicht weiß, was mit ihm los und er daraufhin von den anderen Kindern gemobbt wird, da er anders ist. Rettet er dann in jungen Jahren andere Leben, stellt sein Vater diese Tat infrage, während Clark sie verteidigt. Hätte er das tun und seine wahre Seite zeigen sollen? Oder hätte er die Menschen sterben lassen sollen, um den Menschen mit seinen Kräften keine Angst zu machen?
Dabei füllen Kevin Costner als Vater Jonathan Kent und Diane Lane als Martha Kent ihre Rollen als Eltern fantastisch aus. Gleiches gilt auch für Henry Cavill, der hier als Superman wirklich sehr gut funktioniert.
Die Geschichte ist von Anfang bis Ende dramatisch, düster und packend erzählt. Dabei werden auch viele schöne Bilder gezeigt, wie die in der Antarktis, wo Superman seine Vergangenheit erfährt und das erste Mal in seinen berühmten blauen Heldenanzug schlüpft.
Untermalt wird all das von einem fantastischen Soundtrack, der mehr als nur einmal für Gänsehaut und Herzrasen sorgt - wie man es von Hans Zimmer gewohnt ist.
Die Action sieht wie immer bei Zack Snyder spektakulär aus und macht eine Menge Spaß. Diese Action ist aber Segen und Fluch zugleich. Denn im Finale übertreibt es Snyder mit der Action total. Zwar ist der Kampf zum Schluss eines Finales absolut würdig, allerdings geht der Kampf viel zu lange und es geht über diesen Zeitraum viel zu viel kaputt. Man übertreibt es mit der Zerstörung und den Effekten, was zwar zur epischen Schlacht passt, aber letzten Endes zu einem Overkill führt, welchen man von Snyder ja kennt.
Fazit:
Mit „Man of Steel“ hat Zack Snyder ein fantastisches Reboot auf die Beine gestellt. Es wird eine ernste und leicht düstere Welt erschaffen, in der wir Supermans Entstehung auf spannende und packende Art und Weise verfolgen. Abgerundet wird das von tollen Schauspielern und einem grandiosen Soundtrack. Einzig große Schwächen ist das zu lange und übertriebene Finale. Und auch wenn man nicht die Tiefe und Klasse der DC-Filme von Nolan erreicht, ergibt das alles einen durch und durch guten Film.
Wertung: 4 von 5 Sternen