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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 28. Mai 2019
Ich bin kein Historiker und auch ansonsten nur bedingt an Geschichte interessiert. Trotzdem mußte ich mich mit dem Schicksal von Maria Stuart zu Schulzeiten ein paar mal beschäftigen und habe demzufolge ein gewisses Interesse an der Thematik, ebenso bin ich begeistert wenn das Medium Film genutzt wird um geschichtliche Ereignisse aufzubereiten und so vielleicht auch Leuten zugänglich zu machen die sich so nicht damit befasst hätten. In diesem Falle wird sicherlich kein Heer an Geschichtsfreaks dabei herauskommen, aber dennoch zufriedene Zuschauer: der Film erweist sich als Drama das weniger akkurat die Ereignisse abarbeiten will sondern beschäftigt sich mit der Hauptfigur und deren Seelenpein. Das getragen von großartigen Darstellern und einer epischen Ausstattung machen den Film so zu einem soliden Kostümdrama daß von Fans dieses Genres sicher geschätzt wird.
Fazit: Epische Geschichtsstunde mit hohem Dramaanteil!
Es ist schön anzusehen, dass sich eine weibliche Regisseurin an diesen Stoff herangetraut hat. Josie Rourke inszeniert mit "Maria Stuart, Königin von Schottland" ihren ersten Kinofilm und tut dies bereits mit viel Raffinesse. Der Film handelt von Maria Stuart, die aus Frankreich zurückkehrt in ihre Heimat Schottland, wo sie nicht nur den Anspruch auf den schottischen Thron beansprucht, sondern auch den auf England und damit die dortige Machthaberin Elisabeth herausfordert. Gleich vorweg. Der Film ist nicht perfekt, er hat seine Schwächen, die sich in erster Linie in der Erzählung und der Dramaturgie wiederfinden, aber rein aus der inszenatorischen Sicht ist der Film absolut umwerfend geworden. Gerade die Kostüme sehen erstklassig aus, auch die Frisuren und das Makeup sind super geworden, auch wenn der Film in seiner Ausstattung doch recht modern wirkt. Dies liegt auch an der Kameraarbeit, die ebenfalls dem ganzen einen modernen Anstrich verpasst. Die Bilder, die aber eingefangen werden sind wirklich wunderschön anzusehen. Und die Musik von Max Richter ist absolut großartig und passt wirklich wunderbar in den Film. Die Schwäche des Film rührt aus der Dramaturgie, den der Film dreht sich viel zu lange im Kreis, viel zu lange werden Intrigen gesponnen und Verrat begangen. So dreht sich der Film viel zu sehr im Kreis umher und verliert mich als Zuschauer irgendwann, weil man ständig ein und die selben Probleme serviert bekommt. Auch ist es schwierig vollkommene Sympathie für eine Figur zu entwickeln, da viele einfach oft so fragwürdig und unmoralisch handeln, das es schwierig wird eine Figur wirklich zu mögen. Eine große Stärke ist aber das Schauspiel. Saiorse Ronan ist als Hauptdarstellerin wirklich überzeugend, muss sich aber Margot Robbie geschlagen geben, die ihre Sache als Königin Elisabeth wirklich umwerfend macht. Sie hat zwar deutlich weniger Szenen, aber in diesen spielt sie groß auf. Gerade im großen Aufeinandertreffen stiehlt sie Ronan die Show. Kurz: Gut gespielt, wundervoll inszeniert, aber mit starken Abstrichen in der Handlung und der Dramaturgie, machen "Maria Stuart, Königin von Schottland" am Ende aber dennoch zu einem durchaus sehenswerten Film.
Tja, was soll man sagen, wer hat in der Schule schon gerne Geschichte gehabt? Die Wenigsten. Aber doch, jetzt im gehobenen Alter ließ ich mich schon gerne in die Geschichte hineinziehen. Gerade England und Schottland sind doch wie prädestiniert für gekonnt verarbeiteten Geschichtsstoff filmisch herhalten zu müssen. Musste auch mal wieder feststellen, dass die Geschichte der Menschheit nur so von Intrigen und Verrat durchzogen ist. Geschichtlich betrachtet, fand ich es trotz der über zwei Stunden Laufzeit phasenweise zu lückenhaft und manche Nebensächlichkeit zu sehr an Beachtung geschenkt. Anderseits hätte eine längere Laufzeit zu drohender Langatmigkeit, wenn nicht sogar Langeweile geführt. Wie auch immer, filmhandwerklich, visuell und schauspielerisch ist der Film absolut top, Musik passt auch. Geschichte ist halt immer Geschmackssache. Manch einer schläft dabei ein (schon mal weil man ja weiß, wie es ausgeht), andere fesselt solch ein Stoff. Ich bin ohne einzunicken bis zum Schluss gekommen und hab's nicht bereut. Margot Robbie als Elizabeth I. und Saoirse Ronan als Maria Stuart absolut sehenswert.
Ein Machtkampf auf Augenhöhe Neuverfilmung eines historischen Themas, was auch weiterhin die Herzen und Köpfe der Menschen bewegen wird – in Verfilmung, Theater und Literatur. Hier nun eine weitschweifige, opulent ausgestattete Verfilmung mit engagierten Schauspielern, die anzusehen sich für denjenigen lohnt, der aus geschichtlicher Sicht an diesem Thema interessiert ist und mit den politischen Gegebenheiten der damaligen Zeit vertraut ist. Fazit: Sehenswert.
"Maria Stuart - Königin von Schottland" von Josie Rourke ist ein gut gemachtes Historiendrama, das meiner Meinung nach aber einen dynamischeren Erzählrhythmus mit schnellerem Erzähltempo vertragen hätte. Die Schauspieler sind hervorragend, insbesondere Saoirse Ronan als Maria und Margot Robbie als Elisabeth I. spielen absolut überzeugend. Haare, Make-up und Kostüme sind beeindruckend und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Und schließlich sind die Landschaftsaufnahmen wunderschön.
Aber leider ist der Film insgesamt etwas zäh und langatmig geraten. Da hätte man die verschiedenen Parteien, die Konflikte, Intrigen und Ränkespiele ähnlich wie bei "Game of Thrones" noch pointierter einander gegenüberstellen können. So saß man als jemand, der sich mit diesem ganzen Adelsgemauschel und den Verwandtschaftsverhältnissen und damit einhergehenden Herrschaftsansprüchen der Beteiligten nicht besonders gut auskennt, teilweise etwas ratlos da, weil man nicht so ganz verstand, wo nun eigentlich das Problem lag.
Ansonsten ist es aber insgesamt doch ganz gut gelungen, dem historischen Stoff Leben einzuhauchen und die Figuren facettenreich darzustellen. Nur für meinen Geschmack hätte man das Ganze halt noch etwas mehr straffen und die Konflikte noch etwas spitzer darstellen können.
Fazit: Na ja. Man sollte sich am besten vorher noch mal über die historischen Hintergründe schlaumachen. Dann ist der Film schon sehenswert.
Ich hatte das Glück, direkt am Tag zuvor "The Favourite" zu sehen. "The Favourite" hat mich absolut umgehauen. Nun mit "Maria Stuart", welche eine ähnliche Thematik (naja - weit gefasst) hat, muss ich leider bemerken, dass "M.S." keinesfalls an die Raffinesse von "T.F." herankommt. Alles im Film (wie die Ausstattung, Kostüme, Make-up, Schauspielleistung) wirkt schlechter gemacht als "T.F.". Nun gut. Was mich an den Film störte: Das Kostümbild / Make-Up war ein bisschen zu offen gekünstelt. Sowas stört mich massiv beim zuschauen. Auch das Gehabe der Schauspieler/innen fand ich nicht immer für das gezeigte Jahrhundert passend. An dem Film mochte ich die vielen wirklich schönen Aufnahmen von der Natur... Nun ja...
Ein Wechselbad: Manche Szenen sind pointiert und spannend, v.a. wenn die Hauptfiguren handeln oder sich mit ihren Gegnern Wortgefechte liefern. Die Atmosphäre wird glaubwürdig eingefangen. Und dann ist da wieder Leerlauf, wie erleben Szenen mit deutlichen Längen, und einen Schluss, der beide Königinnen übertrieben idealisiert.
Da bin ich mal froh, dass ich mich durch die teilweise schlechten Bewertungen nicht habe abschrecken lassen. Ich finde die historische Geschichte zeitgemäß aufbereitet und hervorragend besetzt. Natürlich hat ein solcher Film Genre-Bedingt gewisse Längen, wird aber nie langweilig und ist auf jeden Fall e8nen Kinobesuch wert.
Ein Film, der einen durch die Schauspielerinnen in den Bann zieht. Queen Mary und Queen Elizabeth, wir sehen zwei Frauen, die sich machtbewusst, aber auch machtbesessen in einer Männerwelt behaupten wollen, vielleicht auch müssen, sich gegenseitig misstrauen, Gewinnerinnen sein wollen im Kampf um Macht und die beide letztlich einen hohen Preis dafür bezahlen. Macht und Machtstreben, Recht zu behalten - um jeden Preis, führt zur Deformation, zur Zerstörung. Ein altes und doch immer wieder aktuelles Thema, ob es dazu mal wieder dieser beiden historischen Figuren bedarf ….? Trotzdem sehenswert