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    Antichrist
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    3,4
    214 Wertungen
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    32 User-Kritiken

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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Wie die Kritiken hier schon zeigen, spaltet der Film die Gemüter wie kaum ein anderer. Ich muss mich zu den wenigen zählen, welche ihn brilliant finden.



    Das liegt zunächst einmal an der von Anfang an bedrückenden Atmosphäre, welche in Verbindung mit der sphärischen Musik stark an David Lynch erinnert. Von Anfang an ahnt man, daß etwas furchtbares geschehen wird. Da der Aufbau des Filmes aber immer undurchschaubarer wird, sitzt man bis zum Schluss im Dunklen.

    Nicht nur die Atmosphäre erinnert an Lynch, auch die immer wieder eingestreuten kurzen Szenen, welche nicht unbedingt für die Handlung wichtig, aber stark metaphorisch sind und die Beklemmung nur noch verstärken.



    Die Thematik kann man im Grunde nur begreifen, wenn man sie akzeptiert hat. Man darf dem Regisseur keine klare Position unterstellen. Er legt im Grunde nur die Position der christlichen Kirche dar und wie sie Frauen und ihre (sexuelle) Natur an sich betrachtet hat. Dies ist noch heute in vielen Ebenen unserer Gesellschaft sichtbar und viele katholische Orden befinden sich in dieser Hinsicht tatsächlich noch im 15. Jahrhundert. Charlotte Gainsbourg schafft es, eine trügerische Verletzlichkeit und Unberechenbarkeit zu verkörpern, die man ihr in jeder Sekunde abkauft. Sie ist gewillt, der fatalistisch-depressiven Vision Lars von Triers zu folgen und scheut keine Extreme.



    Wie auch die Dramaturgie steigert sich die Intensität der Bilder und Schnitte stetig, bis auch der abgestumpfteste Zuschauer sich kaum mehr auf seinem Sitz halten kann. Doch die Extreme ist nie reiner Selbstzweck, sondern jederzeit vielseitig interpretierbar und mit an Hiernoymus Bosch erinnernder Symbolik behaftet.



    Kurzum: Ich bin absolut begeistert und werde mir den Film mit Sicherheit noch einmal ansehen. Ein Kunstwerk!
    Flibbo
    Flibbo

    12 Follower 64 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Das in vier Kapiteln sowie Prolog und Epilog erzählte Filmprojekt „Antichrist“ entstand zu einer Zeit, in der Regisseur und Autor Lars von Trier an einer Depression litt. Dementsprechend düster und für Außenstehende undurchsichtig fiel das Endprodukt aus. Der Film ergötzt sich an seiner hochstilisierten Bildkomposition und gibt sich pseudoinnovativ, indem er bekannte Regeln zu Schnitt und Kameraführung bewusst bricht. Erzählt wird dabei nicht viel. „Antichrist“ verlässt sich auf ungeklärten Symbolismus und lässt die um Verstörung bemühten Bilder den Rest erledigen. In puncto Stil und Dramaturgie ließ sich von Trier vom japanischen Horrorfilm inspirieren. So erinnert der in Deutschland gedrehte „Antichrist“ mit seinem Spannungsbogen und der Explizitheit an Takashi Miikes „Audition“. Wer sich mit Filmen wie jenem auskennt, dürfte von der unschlüssigen Optik von „Antichrist“ eher unbeeindruckt bleiben und mehr die Selbstverliebtheit darin erkennen als sich gruseln zu lassen.



    Lob gebührt trotz allem natürlich der gesamten Effekte-Abteilung für ihr handwerkliches Können und den beiden mutigen Hauptdarstellern Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg (welche in Cannes ausgezeichnet wurde), ungeachtet des Drehbuchs. Die Charaktere, die das Duo verkörpert, sind reichlich unsympathisch. Den Mann mag man nicht für sein kühles Analysieren in jedweder Situation und die Frau nervt unheimlich mit ihren völlig wirren Gefühlsausbrüchen zwischen Nymphomanie und blanker Mordlust. So, wie sich die zwei einzigen Figuren des Stücks mehr und mehr der Nachvollziehbarkeit entziehen, wird der Film auf eine andere Weise unbequem als es vermutlich beabsichtigt war. Verkauft als Mischung aus Horror und Thriller, ist „Antichrist“ keins von beidem wirklich, sondern einfach nur die obskure Depressionskur eines Exzentrikers. Neben den paar skandalträchtigen Einstellungen langweilig bis ärgerlich, außer natürlich, man fällt auf die gekonnte Effekthascherei herein.
    Sweeney Todd
    Sweeney Todd

    5 Follower 30 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ein fantastischer Film! Einfach grandios. Die Atmosphäre des Films ist nicht zu überbieten, man fühlt sich so eingeengt, allein vom Zuschauen. Grandiose schauspielerische Leistung und der Preis für die beste Darstellerin ist vollkommen verdient an Charlotte Gainsbourgh. Gradios! Einfach ein Muss für jeden Filmliebhaber! Bei diesem Film stimmt einfach alles!

    10/10
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Pro: Der Film überzeugt mit starken Einstellungen, überzeugender Atmosphäre und toller schauspielerischer Leistung. Von grandiosen "Film Noir Szenen" (u.a. Prolog) bis zur sich steigernden Eintrübung (Nebelschwaden) des Sets herrausragende künstleriche Darbietung.



    Contra: Einige Momente des Films sind viel zu einfach integriert und zerstören die andauernde bedrückende Wirkung (etwa Aggressionsabbau durch Sex oder der Dachboden). Als etwas zu exzentrisch kann die Darstellung an der ein oder anderen Stelle gesehen werden (z.B. der "sprechende" Fuchs).



    Dieser Film gefällt Ihnen, wenn Sie "Elephant" oder "Hard Candy" (atmosphärisch) für gut befunden haben.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Liebe Cinephile,



    die Feuilletonisten in Cannes müssen entzückt gewesen sein: Endlich mal wieder! Ein handfester Skandal! Ich weiß nicht, wann es einen ähnlichen Skandal gegeben hat, aber das letzte Mal dürfte fast schon Cronenbergs Crash gewesen sein...1996. Aber nun: Lars von Trier kotzt sein Seeleninneres auf Zelluloid, im Kino kommt es angeblicherweise zu Ohnmachtsanfällen, Moralwächter stehen selbstredend und auf Kommando Kopf. Kurzum: Eines intellektuellen Feuilletonisten feuchter Traum. Am Ende sind alle glücklich: Das Feuilleton hat seine Titelstory, wie man es allerorten sieht, Lars von Trier durfte sich mal wieder richtig austoben und Cannes konnte zeigen, dass es "das" noch kann und nicht bereits in schöngeistige Edelstarre verfallen ist. Die Frage der Fragen ist nun natürlich: Wenn man all' das Tamtam beiseite wischt, sich Watte in die Ohren stopft und versucht, die Hysterie nicht an sich rankommen zu lassen...bleibt da noch etwas übrig vom Antichrist?



    Die Antwort ist ein zitterndes "Meine Güte...". Werden Worte wie Horror, Schock, Skandal sonst lediglich mit hirn- und intellektlosen Schmadderorgien à la Eli Roth et.al. assoziiert, womit sie eigentlich jegliche Bedeutung verloren haben, ist Antichrist hingegen ein Film, der wahrhaft und ehrlich schockiert. Der Film erweitert des Zuschauers Horizont nicht, er sprengt ihn geradezu, bis weit in die Extreme, in denen nur noch der Wahnsinn regiert. Oder wie der Film sagt: Chaos reigns! Der Film ist fast eher eine Versuchsanordnung und als solche schon ein Meisterwerk. Denn diese Anordnung ist so einfach, wie es irgendwie geht: Ein Mann und eine Frau ziehen sich zu Therapiezwecken in eine Berghütte zurück. Der Mann ist Therapeut und versucht seiner Frau nach dessen Verlust ihres kleinen Sohnes über ihre Ängste hinwegzuhelfen. Was klingt wie eine klare Angelegenheit, die auf die eine oder andere Weise ablaufen und enden kann, entpuppt sich als grauenvolles Kaleidoskop der menschlichen Seele, die in der die Berghütte umgebenen Natur zusätzlich ihre grausame Entsprechung findet.



    Weder die Seele des Menschen, noch die Natur hat hier irgendetwas Beschwichtigendes, Friedliches. Sie ist im Gegenteil Hort für Chaos, Verfall und Tod. Alle Existenz wird in einem Atemzug sowohl in ihrer Entstehung und ihrer Auslöschung gesehen; dieses wird im Film wiederum in vielen Szenen auf schmerzvolle Weise verdichtet. Der Prolog zeigt das liebende Ehepaar, welches im Akt des Geschlechtsverkehrs (und aufgrund dieses Aktes!) ihren kleinen Sohn verliert...eine 5-minütige schwarz-weiße SloMo-Sequenz zu Händels "Lascia ch'io pianga" (dieses Lied werde ich immer mit dieser Szene verbinden). Allein diese eine Szene verdichtet Lust und Entstehen auf der einen und Tod und Vergänglichkeit auf der anderen Seite in einem nie gesehenen Maße. Der irgendwie fast schon bemitleidenswerte Therapieversuch des Mannes hat gegen das Chaos keine Chance. Für mich war dies die Komponente, die mit Abstand am destabilisierend gewirkt hat: Die Wissenschaft des Mannes (passenderweise auch noch Psychologie) hat die Realität in ihrer Komplexität reduziert, indem sie ihr Theorien und Modelle übergestülpt hat. In diesem Setting, wie von Trier es hier entwirft, hat dieser Ansatz jedoch keine Chance gegen das alles verschlingende, unendliche und schließlich auch unbarmherzige Chaos und reißt den Mann mit hinab. Dass dieses Chaos nun in Gestalt seiner Frau auftaucht, kann man nun lesen wie man möchte.



    Wie der Film überhaupt bei jedem Betrachter sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen dürfte. Das ist natürlich bei jedem Film, bzw. bei jedem Kunstwerk so. Nur zielt Antichrist so tief in die Seele des Zuschauers, das die reflektierende und reflektierte Reaktion dementsprechend individueller und extremer ausfallen dürfte als, sagen wir mal, bei einem Steven-Spielberg Film. Gerade weil Antichrist in seiner drastischen Offenheit sich jeder eindeutigen Interpretation verschließt und quasi "nach allen Seiten hin offen" ist, wird dieser Film für jeden anders wirken. So ist auch meine Kritik nur als eine von unendlichen möglichen Betrachtungsweisen zu sehen sein. Genauso wie meine Bewertung und Meinung über diesen Film. Ich kann nur für mich sagen, dass ich selten so lange und so intensiv von einem Film geschockt war und so lange über einen Film so intensiv nachgedacht habe, wie bei Antichrist.



    Man muss Antichrist nicht mögen...man kann ihn scheiße finden, verlogen, lächerlich, mit Symbolen überfrachtet (nicht zuletzt ist der Film Andrei Tarkowski gewidmet)...das ist alles okay. Aber jeder Person, die dieser Film kalt lässt und ihn auf überheblich arrogante Weise als "so ein Kunstfilm" betitelt (was gestern passiert ist...), sollte der Besuch eines Kinos auf Lebenszeit verwehrt bleiben. Die können es sich zuhause mit ihren Michael-Bay-Filmen gemütlich machen, wo sie hingehören. 1 (+) (das kleine Plus nicht wegen der "Qualität" des Films, sondern für den künstlerischen Mut).



    Ohne Worte.
    jasondufrane
    jasondufrane

    3 Follower 21 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Dieser Film hat das Publikum gespalten. Selten habe ich einschlägigen überregionalen Tageszeitung so viel über einen Film gelesen. Also ein Muss für mich ins Kino zu gehen.



    Was Lars von Trier hier anbietet hat mich absolut in den Bann gezogen. Der Prolog ist überwältigend und die Art, wie Trier diesen vom Hauptteil abgrenzt hat mich beeindruckt.



    Der Hauptteil bietet einem Horrorkunst einmal anders. Es ist die Atmosphäre und die sich zuspitzende Angst vor der Frau, die sich durch den Hauptteil zieht. Selbiger gipfelt in echtem Horror. Dabei sind die "harten Szenen" weniger hart als bei manch anderem Film (z.B. High Tension, Martyrs), treffen einen aber mitten ins Mark.



    Der Schluß rundet die Inszenierung ab, viele Fragen bleiben offen, für mich aber nicht die Frage, ob ich eben einen guten Film gesehen habe. Ich sage "sehr gut", selbst der sprechende Fuchs (der in vielen Kritiken für Gelächter gesorgt hat) hat für mich einfach gepasst. Gepasst in eine Atmosphäre namens "Chaos"!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Einprägsame Szenen, die einen nicht loslassen und langweilige Passagen wechseln bei diesem Film einander ab. Natürlich kein Splatterfilm a la Braindead, sondern schockierend düster, nachdenklich. Der größte Horroreffekt war für mich



    *** SPOILER ***



    ...als am Ende die Anfangsszene aufgelöst wird und gezeigt wird, wie Fr. Gainsbourg beim Sex bemerkt, dass ihr Sohn zum Fenster geht, aber nichts dagegen unternimmt.... so eine Szene nimmt einen (Eltern) sehr mit...



    *** SPOILER ENDE ***



    Insgesamt ist der Film sehr düster angelegt, einige Szenen machen in leider auch etwas langatmig oder gekünstelt. Dennoch hinterließ er bei mir einen starken Eindruck. Als Genrefilm unbedingt zu empfehlen, aber gewiß nicht für ein breites Publikum sehenswert.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    mein erster lars von trier film den ich gesehen habe.



    Gute schauspielerische leistung muss man beiden personen lassen.



    negativ sind die unnötig brachialen szenen bei denen selbstverstümmelung etc zu explizit vorgeführt wird. Manchmal ist das, was man _nicht_ sieht schlimmer, da man es sich (tatsächlich) noch schlimmer in seinen eigenen gedanken ausmalt, wenn man "nur" weiss, was passiert.



    Athmosphärisch extrem stark und spannend.



    Das Drehbuch ist in meinen Augen aber durchaus zu schwach um einen guten film zu repräsentieren!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Dieser Film ist mit einem Kunstwerk zu vergleichen. Jedes Bild,jedes Detail, jedes Geräusch hat eine eigene Aussagekraft ist aber dennoch nur im Zusammenhang zu verstehen.

    Gut, über die zugegebener Maßen sehr expliziten Gewaltdarstellungen lässt sich streiten, aber dennoch wirken sie nie aufgestzt brutal, sondern ungemein stimmig zum düsteren Szenario.

    Allein der Prolog war sein Geld wert.So eine intensiven Einstieg

    habe ich noch nie gesehen.

    Die Liebesszenen, die verzerrten Gesichter, die einzelnen Schneeflocken , der kleine Junge der aus dem Fenster stürzt etc.

    Alles in Ultrazeitlupe, alles in Schwarzweiß , untermalt von Händels "Lascia Ch'io Pianga" , man wird so tief berührt nahezu gefangen genommen von diesen Szenen. Wahnsinn!!

    Ansonsten wird bis auf den Schluss auf melodiöse Musikuntermalung komplett verzichtet.

    Der Film bekommt dadurch eine dokomentarische Note.



    Fazit: Ein brilliant inszeniertes düsteres Märchen , mit einer absolut einzigartigen schauspielerischen Leistung und atemberaubenden mystischen Bildern die einen so schnell nicht wieder loslassen.

    Die einzelnen Andeutungen und Symbole lassen einem so viele Interpretationsmöglichkeiten.

    Auch deshalb hebt sich ANTICHRIST von so manchen konventionellen

    Hollywoodfilmen ab , die einen nur platt unterhalten wollen und keinen Raum zum Nachdenken geben.

    Featherduster
    Featherduster

    3 Follower 20 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Das gesamte Schwarzweißszenario empfand ich als schleppend uninteressant und langweilig bis abstoßend.

    Ich kann Talent weder dem Drehbuch, noch der Schsuapielerei zugestehen.

    Sexszenen und pornographischer Einschub zu Beginn (wusste nicht, dass das legal ist), plus langatmige, leere Phrasen kennzeichnen den Film. Weder die klassische Musik noch die Zeitlupeaufnahmen oder tote Tiere machen diesen Film gruslig.

    Ich empfehle Abstand.
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