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Tobi-Wan
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4,0
Veröffentlicht am 28. Dezember 2011
Bedauerlich, dass „In guten Händen“ – einer Komödie um die Erfindung des Vibrators im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts – kein großer Kinostart vergönnt ist. Wenn ein Ärzteteam mit wichtiger Miene den Damen der High Society auf ganz spezielle Weise die „Hysterie“ austreibt, ohne etwas von der lustfördernden Wirkung seines Tuns zu ahnen, ist das verdammt witzig. Mag dem Zuschauer die Emanzipationsbotschaft auch auf überdeutlichem Wege serviert werden – die charmante Art, mit der hier ein schlüpfriges Thema angegangen wird, stimmt versöhnlich. So hoffnungsvoll-beschwingt, wie „In guten Händen“ endet, geht er glatt als Weihnachtsfilm durch.
Hier gilt es natürlich ganz besonders das Gleichgewicht zu treffen: der Film geht schließlich über die Erfindung des Vibrators. D.h. man sollte das Thema nicht obszön oder frivol darstellen, ebenso sehr sollten plumpe Geschmacklosigkeiten ausbleiben. Auf der anderen Seite wäre eine rein nüchterne Sicht oder gar Prüderie vollkommen fehl am Platz. Dem vorliegenden Film gelingt es aber mit Leichtigkeit genau den richtigen Ton zu treffen. Es ist eine typisch britische Komödie, ohne auf scheppernde Lacher angewiesenen Krawall-Klamauk sondern eben mit einem leiseren Ton. Ein Drama muß man eben auch nicht befürchten, wohl aber einen lustigen und stellenweise absurden Film. Wenn die gelangweiten Frauen sich reihenweise vom netten Doktor befriedigen lassen und dieser dann noch Vorträge über die Heilung der Hysterie hält gibt es kein Halten mehr – erst recht nicht wenn ein Staubwedel dann zum Vibrator-Prototypen wird. Leider finden Filme wie dieser meist nur ein relativ überschaubares Publikum, jenes ist dann aber umso offener und dankbarer. Der breiten Masse oder den Popcornfutterern wird sich dieses Werk eh kaum erschließen, wer eben diese kleinen, spitzfindigen Filme zu schätzen weiß liegt aber genau richtig.
Fazit: Lustiges Thema, charmant und mit Augenzwinkern aufgearbeitet!