Die größte Stärke von Jumper ist die Grundidee. Die Jumper können sich zu jeder Zeit an jeden Ort der Welt "beamen". Das eröffnet natürlich jede Menge Möglichkeiten. Die ständig wechselnden bombastischen Schauplätze (z.B. auf der Spynx(!)) sind nett anzuschauen, die Effekte sind klasse. Die besten Szenen sind die, in denen unter ständigem Ortwechsel gekämpft wird.
So toll dies anzuschauen ist, trösten die Bilder nicht darüber hinweg, dass der Film praktisch ohne eine Story auszukommen versucht.
Die Minimalstory lautet: Palladine sind durch eine religiöse Vorstellung motiviert, alle Jumper umzubringen. Jumper wehren sich.
Dieses Grundkonzept ist fast von Anfang an bekannt. Dadurch entsteht nicht der Anflug von Spannung.
Auch die Liebesgeschichte oder das Wiedersehen mit der Mutter bringen diesem Film nichts und werden vom Zuschauer stillschweigend hingenommen. Möglicherweise entwickelt sich aus dem Konflikt zwischen David und seiner Mutter noch Stoff für eine Fortsetzung (die ich nicht sehen werde).
Hinzu kommt eine scheinbar willkürlich (und im Endeffekt trotzdem nicht uberraschende) Handlungskette mit einigen Logiklücken.
Es ist schon erstaunlich, wie ein eigentlich kurzer Film, mit neuartigen Effekten und interessanten Ortswechslen, es trotzdem schafft von Minute zu Minute langweiliger zu werden.
Ein vielleicht persönliches Manko kommt für mich noch hinzu. Mir waren ausnahmslos alle Charaktere eher unsympatisch. An aller erster Stelle: Hauptcharakter David. Ein arroganter, selbstverliebter Junge, der von zuhause abhaut um 8 Jahre (!) lang nichts anderes zu tun, als Banken auszurauben, in schicken Wohnungen rumzuhängen und durch die Welt zu reisen. Als seine Welt durch das Auftreten der Palladine in Gefahr gerät, erinnert er sich auf einmal an seine Jugendliebe, die ja immer "die Einzige" für ihn war. Anstatt ihr von seiner Fähigkeit zu erzählen prahlt er mit seinem Reichtum indem er sie kurzerhand nach Rom einlädt (Warum kommt sie mit?). Dort bringt er sie dann in Lebensgefahr (und lässt sie weiter im ungewissen) nur um am Ende ihr großer Retter zu sein. Warum sie ihn am Ende des Films überhaupt noch sehen möchte ist mir schleierhaft.
Schauspielerisch kann man über Hayden Christensen, sowie über alle anderen Darsteller weder positives noch negatives sagen. In ihren stereotypen Rollen haben sie praktisch keine Chance sich zu beweisen. Besonders Rachel Bilson, die mir in OC California immer sehr gefiel, tat mir Leid. Sie fungiert im Film praktisch als Trophäe.
Insgesamt finde ich den Film doch sehr enttäuschend. Aus einer tollen Idee und den technischen und finanziellen Möglichkeiten wurde ein Film gemacht, der bis auf ein paar packenden Actionszenen nichts zu bieten hat.