Miguel Enriquez war Widerstandskämpfer gegen die Pinochet-Diktatur in Chile und Generalsekretär der MIR. Er kam am 5. Oktober 1974 bei einem Überfall der Geheimpolizei auf die Calle Santa Fe in einem Vorort von Santiago de Chile ums Leben, seine Lebensgefährtin Carmen Castillo erzählt in dieser Dokumentation seine Geschichte und wie sie selbst überlebte. Denn Regisseurin Carmen Castillo ist 1974 nach Paris geflohen und bis zur Realisierung der Dokumentation kurz nach der Jahrtausendwende nicht mehr nach Chile zurückgekehrt. Für „Rue Santa Fe“ hat die Regisseurin ihr Heimatland wieder aufgesucht, um sich den drängenden Fragen der Vergangenheit zu stellen. Sie trifft alte Bekannte, Nachbarn und Kollegen, um mit ihnen über die schwierige Zeit im Zusammenhang mit Pinochets Machtergreifung zu diskutieren. Dabei kommt auch die Frage nicht zu kurz, inwieweit sie selbst vielleicht schon früher hätte nach Chile zurückkehren sollen, um aktiv gegen die Militärdiktatur zu kämpfen.