Am 10. September 1990 wurde in der Nähe der argentinischen Provinzhauptstadt Catamarca die entstellte Leiche der Studentin María Soledad Morales entdeckt. Die 17-Jährige hatte zwei Abende zuvor einen Club besucht. Ihr Freund hatte sie dann zu einer zweiten Party in einer anderen Disco eingeladen, bei der die Kinder einflussreicher Persönlichkeiten der Stadt feierten. Mitarbeiter dieser zweiten Location waren es, die Morales zuletzt lebend sahen – offenbar in benommenen Zustand und in Begleitung mehrerer Männer, die sie in ein Auto brachten. Was anschließend geschah, ist bis heute nicht genau geklärt – die Obduktion der Leiche ergab aber, dass das Opfer vergewaltigt und gequält worden und schließlich an einem Herzstillstand infolge einer Drogenüberdosis gestorben war. Während der polizeilichen Ermittlungen wurden dann Beweise vernichtet und Spuren verwischt, der Fall gilt als einer der größten Skandale der jüngeren argentinischen Justizgeschichte und als deren erster offizieller Femizid. In dieser Dokumentation werden die Ereignisse noch einmal aufgerollt und Klassenkameradinnen und -kameraden von María Soledad Morales kommen zu Wort.