Seit 70 Jahren wird jeder Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von der Öffentlichkeit genauestens seziert und kommentiert. Erfolge werden bejubelt, Misserfolge hart kritisiert. Doch die Bedeutung der Mannschaft reicht weit über den rein sportlichen Aspekt hinaus. Ihr Erfolg prägt maßgeblich das Bild, das andere Nationen von Deutschland haben, und stärkt das Selbstbewusstsein der Deutschen. Das „Wunder von Bern“ im Jahr 1954 wird oft als inoffizielles Gründungsdatum der Bundesrepublik angesehen. Ähnlich eng sind auch andere Momente der deutschen Fußball-Geschichte mit der Geschichte des Landes verbunden. Der Gewinn der WM 1974 symbolisiert deutsche Tugenden wie Durchhaltevermögen und Kampfgeist. 1990 erlebte Deutschland kurz vor der Wiedervereinigung einen Moment der Einheit, als die Mannschaft zum dritten Mal Weltmeister wurde. Das „Sommermärchen“ von 2006 verwandelte das Land und überraschte die Welt. 2014 spielte die deutsche Mannschaft nicht nur schön, sondern auch erfolgreich und genoss weltweite Popularität. Für das Jahr 2024 erhofft sich die Nationalelf nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch die Versöhnung eines gespaltenen Landes. Im Gespräch mit Expert*innen und mithilfe von Archivmaterial werden 70 Jahre deutsche Fußballgeschichte nachgezeichnet und auf die EM 2024 hingefiebert.