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Montag, 1. Februar 2010 - 17:02
Nachdem er mit der Satire „Thank You For Smoking“ ein von Publikum wie Kritik gleichermaßen geliebtes Debüt hingelegt hat, wurde Jason Reitman gleich für seinen zweiten Film „Juno“ mit einer Oscarnominierung in der Kategorie „Bester Regisseur“ bedacht. Auch mit seiner Tragikomödie „Up In The Air“, die am 4. Februar in den deutschen Kinos startet, ist der Filmemacher nun wieder an vorderster Award-Front mit dabei. Filmstarts traf den Ausnahmeregisseur zum Gespräch in Berlin.
Filmstarts: Wie war ihr Flug?
Jason Reitman: Toll. Ich liebe das Fliegen.
Filmstarts: Auf den ersten Blick führt Ryan Bingham, der Protagonist aus „Up In The Air“, ein extrem deprimierendes Leben: Als Geschäftsreisender bewegt er sich durch eine sterile Umgebung, die nur aus Hotelketten und Gangways zu bestehen scheint. Dennoch porträtieren sie diese Welt dermaßen sexy, dass ich – zumindest in der ersten Hälfte des Films - meine Taschen packen und mich selbst in dieses Leben schmeißen wollte.
Jason Reitman: Ich liebe das Reisen und ich liebe es, in Hotels abzusteigen. Was sie „steril“ nennen, betrachte ich als eine saubere, professionelle Art zu leben. Ich mag es, aus meinem Leben auszusteigen und mich in dieses System hinein zu schmeißen. Das ist eben meine Art, die Dinge zu sehen.
George Clooney und Jason Reitman bei den Dreharbeiten zu „Up In The Air“.
Filmstarts: Beneiden sie George Clooney um seine Liebesaffäre, die er so weit abseits seines alltäglichen Lebens pflegt?
Jason Reitman: Jeder hat natürlich schon mal darüber nachgedacht, eine Frau on the road zu treffen. Aber was ich an der Story wirklich mag, ist die Idee des „Aussteigens“. Ich hielt immer das Kino für den letzten Ort, an dem man den Rest der Welt noch hinter sich lassen kann. Aber mittlerweile hat jeder ein Handy und damit bringt man den Rest der Welt mit in den Kinosaal hinein. In Flugzeugen kann man hingegen noch immer alles hinter sich lassen. Dieses Gefühl kann süchtig machen.
Filmstarts: Sammeln sie selbst Bonusmeilen?
Jason Reitman: Ja. Das ist für mich beinahe eine Art Religion. Ich prüfe online nach, ob auch alle Meilen richtig eingetragen sind. Ich bin da sehr genau. Einmal musste ich am Ende des Jahres feststellen, dass ich nicht genug Meilen hatte, um einen bestimmten Status zu erreichen. Ich habe mich dann in ein Flugzeug nach Chicago gesetzt, dort eine Pizza gegessen und bin direkt wieder nach Los Angeles zurückgeflogen. Eine wahre Geschichte.
Filmstarts: Wie viele Bonusmeilen haben sie aktuell?
Jason Reitman: Das ist eine sehr persönliche Frage. Ich frage sie ja auch nicht, wie viel Geld sie gerade auf ihrem Konto haben. Außerdem gibt es sehr viele Möglichkeiten, Bonusmeilen zu sammeln. Es wäre zu kompliziert, das jetzt aufzudröseln. Aber ich verrate ihnen so viel: Ich fliege auf jeden Fall über 100.000 Meilen im Jahr.
George Clooney als Bonusmeilen-Sammler Ryan Bingham in „Up In The Air“.
Filmstarts: Ryan Binghams Job ist es, Leute zu feuern. Wie sah da die Recherche genau aus? Wie findet man heraus, wie Menschen reagieren, wenn sie ihren Job verlieren?
Jason Reitman: Wir haben eine Anzeige in der Zeitung geschaltet, in der wir Leute gesucht haben, die an einer Dokumentation über den Verlust von Arbeitsplätzen mitwirken wollen. Mit diesen haben wir ihr Entlassungsgespräch dann vor der Kamera nachgespielt. Im Film sieht man – mit Ausnahme einiger Schauspieler wie Zach Galifianakis und J.K. Simmons - also nur Menschen, die tatsächlich ihren Job verloren haben.
Filmstarts: Hat es den Jobverlust für die Betroffenen erträglicher gemacht, das Entlassenwerden noch einmal nachzuspielen?
Jason Reitman: Einige haben tatsächlich gesagt, dass es für sie eine kathartische Erfahrung gewesen sei, es noch einmal durchzugehen und darüber zu sprechen. Viele hatten nämlich noch nicht wirklich mit jemandem darüber gesprochen. Es war sehr emotional – Leute haben geweint oder sind wütend geworden. Besonders beeindruckt hat mich die Geschichte einer Frau, die jahrelang für ihren Wirtschafsabschluss geschuftet hat, diesen in ihrer Bewerbung nun aber nicht mehr erwähnt, weil er es für sie schwerer macht, einen Job zu finden. Das war ein besonders brutales Statement.
Filmstarts: Mussten sie selbst schon mal jemanden feuern?
Jason Reitman: Oh ja, ich habe auch schon Leute gefeuert. Deshalb weiß ich auch, wie schwer das ist. Jemanden feuern zu müssen ist fast genauso schlimm, wie gefeuert zu werden.
Filmstarts: Wenn sie gefeuert würden, wäre ihnen dann ein Profi wie Ryan Bingham lieber, oder würden sie ihren echten Chef bevorzugen, der keine Ahnung hat, was er da eigentlich tut?
Jason Reitman: Das ist eine gute Frage. Ich bin mir wirklich nicht sicher. Wahrscheinlich wäre es mir aber lieber, von einem Profi gefeuert zu werden. Denn dein Chef mag dich schon seit 15 oder 20 Jahren kennen, aber wenn er dich feuert, dann behandelt er dich plötzlich wie einen Fremden. Da werde ich lieber wie ein Freund behandelt von jemandem, den ich noch nie gesehen habe.
„Up In The Air“ startet am 4. Februar 2010 in den deutschen Kinos.
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