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Mittwoch, 18. November 2009 - 09:11
Der 1971 in Israel geborene, mit 19 Jahren in die USA emigrierte Regisseur Oren Peli realisierte sein Debüt „Paranormal Activity“ für 15.000 Dollar in den eigenen vier Wänden. Der Film feierte bereits 2007 auf Festivals erste Erfolge, bevor ihn Paramount Pictures einkaufte und er am amerikanischen Box Office die magische 100-Millionen-Dollar-Marke sprengte. Filmstarts traf den Regie-Shooting-Star, der aktuell an seinem streng geheimen Folgeprojekt „Area 51“ feilt, zum Interview in Berlin.
Filmstarts: Wie lebt sich der Traum eines jeden unabhängigen Filmemachers?
Oren Peli: Ich bin sehr glücklich, dass „Paranormal Activity“ überhaupt veröffentlicht wurde - und nun auch noch so gut läuft. Ich bin sehr dankbar für alles, was sich in letzter Zeit für mich ergeben hat.
Filmstarts: Du hast früher als Entwickler von Videospielen gearbeitet. War es schon immer Dein Ziel, Filme zu drehen?
Oren Peli: Es war schon immer ein Traum von mir Regie zu führen. Aber ich habe mich nie aktiv darum bemüht, weil ich es doch nicht für möglich gehalten hätte. Erst der Erfolg von unabhängig finanzierten Filmen wie „Blair Witch Project“ oder „Open Water“ hat mir den Mut gegeben, es auch mal zu versuchen.
Filmstarts: War es von Beginn an Dein Plan, „Paranormal Activity“ im Stile eines Homevideos mit einer Handkamera zu drehen?
Oren Peli: Ja, das war von Anfang an die Idee. Das Konzept bestand darin, dass ein Paar eine Videokamera kauft und damit zuhause filmt. Dies war der einzige Weg, den Film derart authentisch zu gestalten.
Regisseur Oren Peli (rechts) mit seinen Hauptdarstellern Katie Featherston und Micah Sloat.
Filmstarts: Du hast „Blair Witch Project“ als Vorbild erwähnt. Wie weit reicht dessen Einfluss auf Deine Arbeit?
Oren Peli: Ich wollte nie speziell „Blair Witch Project“ nachahmen. Einige Elemente wie das aufgefundene Filmmaterial und der von Improvisationen geprägte Stil haben mich zu „Paranormal Activity“ inspiriert. Aber was die Story betrifft, unterscheiden sich die Projekte doch deutlich.
Filmstarts: Der Film wurde in Deinem privaten Haus in San Diego gedreht. Lebst Du dort noch immer?
Oren Peli: Ja, tatsächlich.
Filmstarts: Es gibt diese tolle Geschichte von Steven Spielberg, der während des Schauens einer „Paranormal Activity“-DVD ein paranormales Phänomen erlebt haben soll...
Oren Peli: Ich bezweifle, dass dort tatsächlich etwas Paranormales abgelaufen ist. Was aber stimmt: Stevens Schlafzimmertür war plötzlich von innen verschlossen und ließ sich nicht mehr öffnen. Auch einem herbeigerufenen Schlosser gelang es nicht, sie zu entriegeln, weshalb sie schließlich mit einer Säge aufgebrochen werden musste. Daraufhin beschloss Steven, dass er die DVD nicht mehr in seinem Haus haben möchte.
Filmstarts: Klingt ein wenig nach einem PR-Stunt.
Oren Peli: Ich würde Dir recht geben, wenn ich die Geschichte selbst nicht schon vor anderthalb Jahren gehört hätte - und zwar direkt von leitenden Angestellten des Studios und einmal auch von Steven persönlich. Und wenn er nicht gelogen hat...
Filmstarts: ... was niemand behaupten würde...
Oren Peli: Genau. Außerdem arbeitet Steven ja für ein konkurrierendes Studio - er hat also gar keinen Grund, so etwas zu erfinden.
Micah filmt seine Freundin bei der Morgentoilette.
Filmstarts: Steven Spielberg hat aber das Ende inspiriert, das nun in der Kinoversion zu sehen ist.
Oren Peli: Das ist korrekt. Den jetzigen Schluss hat tatsächlich Steven vorgeschlagen. Wir haben es nachgedreht und es kam beim Testpublikum am besten an.
Filmstarts: Wie viele Enden habt Ihr denn insgesamt gedreht?
Oren Peli: Nur drei. Aber wir haben viel herumexperimentiert, welches davon am besten funktioniert.
Filmstarts: Ist das jetzige Ende denn auch das von Dir favorisierte?
Oren Peli: Am konsequentesten ist sicherlich das originale Ende, bei dem die Polizei hereingestürmt kommt. Aber der jetzige Schluss ist der effektivste, mit dem wir beim Publikum auch die meisten Reaktionen provoziert haben.
Filmstarts: Wie hast Du die beiden Hauptdarsteller Katie Featherston und Micah Sloat gefunden?
Oren Peli: Wir haben Vorsprechen mit einigen hundert Schauspielern abgehalten. Es war gar nicht so einfach, die richtigen Personen zu finden. Sie sollten natürlich rüberkommen, mussten aber auch klug genug sein, um Dialoge improvisieren zu können.
Filmstars: Du musstest sehr hart darum kämpfen, Deinen Film in die Kinos zu bringen. Ist das ursprünglich angedachte Remake noch immer ein Thema?
Oren Peli: Nein, das ist nicht mehr aktuell.
Filmstarts: Wie hast Du das Startwochenende von „Paranormal Activity“ verbracht?
Oren Peli: Es gab bereits vor dem Start eine Menge wirklich guter Stimmen - deshalb hatten wir schon damit gerechnet, dass der Film recht gut laufen könnte. Am Starttag wurde mir dann berichtet, dass sich vor den Kinos lange Schlangen bildeten. Ich habe dann mit einigen Produzenten eine Vorstellung besucht. Es war ein großartiges Gefühl, diese Besuchermassen zu sehen.
Die Geister, die sie riefen.
Filmstarts: Lastet jetzt, wo Dich die Leute kennen, bei zukünftigen Projekten ein höherer Druck auf Dir?
Oren Peli: Ich mache mir selbst Druck. Da brauche ich niemanden zu. Ich möchte die Projekte so gut es mir möglich ist durchziehen.
Filmstarts: Wie sahen die Recherchen zu „Paranormal Activity“ aus?
Oren Peli: Bereits ein Jahr vor dem Dreh habe ich begonnen, jedes Buch zu lesen, das mir zu den Themen Besessenheit und Dämonologie in die Hände fiel. Es war ein spannender Prozess, so viele Dinge wie möglich zu erfahren.
Filmstarts: Das Spukhaus ist ein beliebtes Filmmotiv. Welche Werke haben Dich zu „Paranormal Activity“ inspiriert?
Oren Peli: „Rosemaries Baby“ von Roman Polanski, „Bis das Blut gefriert“ von Robert Wise, „The Sixth Sense“ von M. Night Shyamalan und „The Others“ von Alejandro Amenabar.
Filmstarts: Gab es denn überhaupt ein klassisches Drehbuch oder habt Ihr alles improvisiert?
Oren Peli: Es gab eine szenische Schilderung der Handlung, aber kein Skript im herkömmlichen Sinne. Ich habe den Schauspielern erzählt, wie sie sich eine Szene vorstellen sollen, aber dann lag es völlig an ihnen, diese auszuarbeiten - inklusive ihrer eigenen Dialoge. Meist gelang dies auf Anhieb. Wenn es doch mal nicht gleich hinhaute, haben wir darüber diskutiert und einen neuen Anlauf unternommen.
Filmstarts: Stört es Dich, dass Dein Film oft auf seine unglaubliche Erfolgsgeschichte reduziert wird?
Oren Peli: Ich glaube, dass es den Zuschauern gar nicht so wichtig ist, für wie viel Geld ein Film produziert wurde. Wenn sie ihn gruselig finden, empfehlen sie ihn ihren Freunden weiter, egal wie teuer er war. Sicherlich gibt es da aber auch eine gewisse Neugier. Die Leute wollen sehen, wie effektiv ein Kinofilm sein kann, der nur 15.000 Dollar gekostet hat.
Filmstarts: Planst Du für die Zukunft denn auch Filme mit einem höheren Budget?
Oren Peli: Es ist nicht mein vordergründiges Ziel, Big-Budget-Filme zu drehen. Aber wenn ich eine Idee habe, die mehr Geld benötigt, werde ich dieses sicher nicht ablehnen. Ich möchte gute Filme machen, egal wie viel sie kosten.
Filmstarts: Dein nächstes Projekt „Area 51“ klingt sehr aufregend. Kannst Du uns etwas darüber erzählen?
Oren Peli (lacht): Nein, kein Kommentar! Ich spreche nie über Projekte, die noch im Entstehen sind.
Katie harrt der nächsten Attacke.
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