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Donnerstag, 12. November 2009 - 18:11
In Jonas Groschs satirischer Komödie „Résiste – Aufstand der Praktikanten“ drängt ein Generalstreik der Praktikanten die Bundesrepublik Deutschland an den Rand des Chaos. An der Spitze dieser Revolution steht die Französin Sydelia, die mit ihrer offenen Art alle mitreißt. Filmstarts traf die Sydelia-Darstellerin und Schwester des Regisseurs Katharina Wackernagel („Das Wunder von Bern“, „Die Boxerin“, „Der Baader Meinhof Komplex“) am Rande des Filmfest Hamburg zum Interview.
Filmstarts: Wie weit reichen Deine persönlichen Erfahrungen mit unbezahlten Praktika?
Katharina Wackernagel: Ich selbst hatte das Glück, so etwas nie machen zu müssen, weil ich ja schon mit 17 angefangen habe zu arbeiten. Da gab es nur mal ein Schulpraktikum beim Theater. Trotzdem hat man das Problem bei der Arbeit beim Film jeden Tag vor Augen. In den vergangenen Jahren ließ sich gerade in dieser Branche verstärkt die Entwicklung beobachten, dass ganze Posten durch Praktikantenstellen ersetzt wurden. Wo es früher neben dem Innenrequisiteur noch einen Innenrequisiten-Assistenten gab, gibt es inzwischen eben einen Praktikanten. Ich will mich über die Arbeit der Praktikanten gar nicht beschweren, das sind arbeitswillige, junge Leute - ich bin aber der Meinung, dass eine vollwertige Stelle auch vollwertig bezahlt werden sollte.
Sydelia bekommt ein Praktikum bei einer deutschen Zeitung angeboten - natürlich zu miserablen Bedingungen.
Filmstarts: Was würde wohl mit einer Filmproduktion passieren, wenn sich die Praktikanten dazu entscheiden würden, ab morgen einfach nicht mehr aufzutauchen?
Katharina Wackernagel: Im Film selbst spielen wir auch mit dieser Idee - da flippt dann der Regisseur aus und der Drehtag geht in die Binsen.
Filmstarts: Wäre es denn heutzutage überhaupt noch möglich, einen Film ohne die Mitarbeit von Praktikanten zu finanzieren?
Katharina Wackernagel: Früher ging es ja auch, warum sollte es also heut nicht mehr funktionieren. Das ganze Praktikantengewerbe ist eine Ausbeutung, die zunehmend gesellschaftsfähig gemacht wurde. Die Wirtschaft nimmt eben, was sie kriegen kann - und natürlich macht man mit Praktikanten mehr Profit.
Filmstarts: Nun ist „Résiste“ das genaue Gegenteil eines profitgierigen Großkonzerns - nämlich ein Familienunternehmen: Du spielst die Hauptrolle, dein Bruder führt Regie und Deine Mutter Sabine und Dein Onkel Christof sind auch mit von der Partie. War das von Anfang an so geplant oder wie kam es dazu?
Katharina Wackernagel: Dass meine Mutter und mein Onkel auch mitspielen, war ein totaler Zufall. Erst kurz vor Drehbeginn kam uns die Idee, die beiden als Eltern zu besetzen. Ich selbst war durch meinen Bruder von Beginn an involviert. Ich wollte das unbedingt machen, weil mich die Geschichte interessierte und ich schon länger in keiner Komödie mehr mitgespielt habe.
Familientreffen: Sabine, Katharina und Christof Wackernagel (von links).
Filmstarts: Du hast die Entstehung des Drehbuchs von Deinem Bruder hautnah mitverfolgt. Wenn Du das halbfertige Skript zu lesen bekommst, geht es da mehr um motivierende Bestätigung oder wird da auch schon mal der Rotstift gezückt?
Katharina Wackernagel: Jonas gibt mir die Bücher nicht, um sich Schreibmotivation abzuholen - er ist da sowieso ganz autark und macht das so, wie er es möchte. Für mich ist es aber natürlich trotzdem interessant, weil ich nicht so oft die Möglichkeit habe, an einem Drehbuch bereits in der Entwicklungsphase teilzuhaben. Ich mag das gerne, wenn man dann abends beim Wein noch ein wenig herumphantasiert und sich überlegt, in welche Richtung es noch gehen könnte. Dann denkt man sich abends etwas aus und am nächsten Morgen liegen plötzlich ein paar fertige Seiten auf dem Frühstückstisch.
Filmstarts: Du wusstest ja recht früh, dass Du die Rolle der Sydelia selbst spielen wirst. Gerät man da beim Feilen am Drehbuch nicht in Versuchung, gewisse Annoncen hinzuzufügen, weil man diese schon immer mal spielen wollte?
Katharina Wackernagel: Ich sage Jonas schon Sachen, die ich gerne mal spielen würde. Trotzdem muss das zu dem passen, was er für Pläne im Kopf hat. Weil ich nicht so viele Komödien mache, hatte ich zum Beispiel Lust darauf, die Figur möglichst skurril zu halten – und ich finde, dass Jonas dafür eine schöne Form gefunden hat.
Filmstarts: Wer hatte denn die Idee mit Sydelias französischem Akzent?
Katharina Wackernagel: Das war ein Vorschlag von mir, der mir bei der Leseprobe zum ersten Mal in den Sinn gekommen ist. Die anderen Kollegen waren auch dabei und wir haben es einfach mal getestet. Dann hat Jonas gesagt, dass er es gut findet – und ich bin jetzt im Nachhinein total froh, dass wir es ausprobiert haben.
Die Praktikanten proben den Aufstand.
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