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Donnerstag, 7. August 2008 - 10:08
Der Mongole, der heute in Deutschland anläuft, dem Trend in seiner Heimat zu „patriotischem Kino“. Stattdessen widmet er sich einem „Monster“, das in der russischen Seele ein Trauma hinterlassen hat: Dschingis Khan.
„Ich wollte einfach wissen, was das für ein Mensch war“, sagt Bodrow in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Wie sind Sie als Regisseur und Drehbuchautor ausgerechnet auf eine nichtrussische historische Figur aus dem 13. Jahrhundert gekommen?
Bodrow: „Dschingis Khan war ein außergewöhnlicher Mensch, ich kannte ihn aus den Schulbüchern der Sowjetzeit nur als Monster. Die Russen lebten zwei Jahrhunderte unter mongolischer Herrschaft. Ich wollte einfach wissen, was das für ein Mensch war, deshalb zeige ich ihn auch als Kind, Gefangenen, liebenden Mann und Sklaven, bevor er eine brutale Expansionspolitik betrieb und sich Völker unterwarf. In der Mongolei wird er als Gott verehrt.“
Die Arbeit mit unterschiedlichen Nationalitäten und an vielen Schauplätzen mit atemberaubenden Landschaften, die russisch-deutsch-kasachische Finanzierung - wie ging das alles zusammen?
Bodrow: „Wir haben die Traditionen befolgt, uns sogar den Segen vom Schamanen in der Mongolei geholt. Wir mussten zum Teil Straßen bauen, um mit der Ausrüstung in die entlegenen Regionen der Mongolei zu kommen. Auch die Suche nach den Darstellern in der Mongolei, in China, Korea und Japan war nicht leicht, besonders nach den richtigen Kindern. In den Nebenrollen waren mir die Gesichter wichtiger und interessante Menschen - keine Schauspieler, die mir etwas vorspielen.“
In Ihrer Heimat hat „Der Mongole“ die Kinokassen klingeln lassen und Preise geholt. Aber in Russland werden Menschen mit asiatischem Aussehen besonders oft fremdenfeindlichen Angriffen ausgesetzt.
Bodrow: „Ich will zeigen, dass das eine alte Kultur mit einem starken Geist ist. Tatsächlich gibt es in Russland nationalistische Tendenzen, die ich für sehr gefährlich halte und die von der Führung gefördert werden. Anfeindungen gegen Asiaten unter anderem wegen der illegalen Einwanderung sind leider keine Seltenheit. Kino ist für mich eine internationale Sprache und ein universeller Blick auf die Dinge der Welt, etwas, das allen Kulturen verständlich sein sollte.“
In Russland finanziert die staatliche Filmförderung besonders gern patriotische Filme. Wie sehen Sie die viel zitierte Wiederauferstehung des russischen Kinos?
Bodrow: „Es dreht sich alles um Öl und Gas, die Erlöse aus Russlands Rohstoffen kommen der Kinoindustrie zu Gute, bis dahin, dass die Menschen wieder Geld haben fürs Kino. Der Staat finanziert Filme über Iwan den Schrecklichen und andere historische Figuren. Aber dieses selbstgenügsame und von Komplexen beladene Kino ist nichts für mich. Auch wenn das Geld nie reicht, verfolge ich meine eigenen Projekte. Ich plane seit langem einen Film über den russischen Dichter Ossip Mandelstam, der unter Stalin in einem Lager getötet wurde.“
Interview: Ulf Mauder, dpa
Moskau (dpa) - Der russische Regisseur Sergej Bodrow (60) trotzt mit seinem Film
„Ich wollte einfach wissen, was das für ein Mensch war“, sagt Bodrow in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Wie sind Sie als Regisseur und Drehbuchautor ausgerechnet auf eine nichtrussische historische Figur aus dem 13. Jahrhundert gekommen?
Bodrow: „Dschingis Khan war ein außergewöhnlicher Mensch, ich kannte ihn aus den Schulbüchern der Sowjetzeit nur als Monster. Die Russen lebten zwei Jahrhunderte unter mongolischer Herrschaft. Ich wollte einfach wissen, was das für ein Mensch war, deshalb zeige ich ihn auch als Kind, Gefangenen, liebenden Mann und Sklaven, bevor er eine brutale Expansionspolitik betrieb und sich Völker unterwarf. In der Mongolei wird er als Gott verehrt.“
Die Arbeit mit unterschiedlichen Nationalitäten und an vielen Schauplätzen mit atemberaubenden Landschaften, die russisch-deutsch-kasachische Finanzierung - wie ging das alles zusammen?
Bodrow: „Wir haben die Traditionen befolgt, uns sogar den Segen vom Schamanen in der Mongolei geholt. Wir mussten zum Teil Straßen bauen, um mit der Ausrüstung in die entlegenen Regionen der Mongolei zu kommen. Auch die Suche nach den Darstellern in der Mongolei, in China, Korea und Japan war nicht leicht, besonders nach den richtigen Kindern. In den Nebenrollen waren mir die Gesichter wichtiger und interessante Menschen - keine Schauspieler, die mir etwas vorspielen.“
In Ihrer Heimat hat „Der Mongole“ die Kinokassen klingeln lassen und Preise geholt. Aber in Russland werden Menschen mit asiatischem Aussehen besonders oft fremdenfeindlichen Angriffen ausgesetzt.
Bodrow: „Ich will zeigen, dass das eine alte Kultur mit einem starken Geist ist. Tatsächlich gibt es in Russland nationalistische Tendenzen, die ich für sehr gefährlich halte und die von der Führung gefördert werden. Anfeindungen gegen Asiaten unter anderem wegen der illegalen Einwanderung sind leider keine Seltenheit. Kino ist für mich eine internationale Sprache und ein universeller Blick auf die Dinge der Welt, etwas, das allen Kulturen verständlich sein sollte.“
In Russland finanziert die staatliche Filmförderung besonders gern patriotische Filme. Wie sehen Sie die viel zitierte Wiederauferstehung des russischen Kinos?
Bodrow: „Es dreht sich alles um Öl und Gas, die Erlöse aus Russlands Rohstoffen kommen der Kinoindustrie zu Gute, bis dahin, dass die Menschen wieder Geld haben fürs Kino. Der Staat finanziert Filme über Iwan den Schrecklichen und andere historische Figuren. Aber dieses selbstgenügsame und von Komplexen beladene Kino ist nichts für mich. Auch wenn das Geld nie reicht, verfolge ich meine eigenen Projekte. Ich plane seit langem einen Film über den russischen Dichter Ossip Mandelstam, der unter Stalin in einem Lager getötet wurde.“
Interview: Ulf Mauder, dpa
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