Mit der „FILMSTARTS-Perle“ gibt euch jeweils am Sonntag ein FILMSTARTS-Redakteur eine ganz persönliche Film-Empfehlung. Das können übersehene, unbekannte oder unterschätzte Werke genauso sein wie Lieblingsfilme und Guilty Pleasures. In jedem Fall sind es ganz besondere Filme, die das Ansehen und das Wiedersehen lohnen.
Von Christoph Petersen
Als der Webserien-Trend vor ein paar Jahren losging, habe ich mir einige der zwar günstig produzierten, aber dafür oft umso kreativeren Shows wirklich gerne angesehen. In „Star-ving“ kämpfte der abgehalfterte Ex-„Eine schrecklich nette Familie“-Darsteller David Faustino erfolglos um die Rückkehr ins Rampenlicht und in dem tragikomischen Musical „Doctor Horrible's Sing-Along Blog“ frönte „How I Met Your Mother“-Star Neil Patrick Harris ungebremst seiner Broadway-Begeisterung. Dann jedoch wucherte der Trend immer mehr aus. Jedes Ex-TV-Sternchen begriff das Internet plötzlich als letzten Strohhalm und viele Big-Time-Filmstars nutzten das Web ihrerseits, um ihre subversive Seite auszuleben (bekanntestes Beispiel: Zach Galifianakis mit seiner Fake-Talkshow „Between Two Ferns“), während sie in Hollywood weiter Dienst nach Vorschrift schoben. Bei diesem immer unübersichtlicher werdenden Angebot wurde es zunehmend schwieriger, die echten Perlen herauszupicken, weshalb ich irgendwann ganz aufgegeben habe, überhaupt nach ihnen zu suchen. Eines dieser seltenen Webserien-Fundstücke sollte aber bitte nicht in der Masse der Nachfolger untergehen, weshalb ich sie in dieser Woche auch zu meiner FILMSTARTS-Perle küre. Zur Einstimmung könnt ihr euch hier zunächst einmal die erste Episode von James Gunns köstlichem Porno-Spoof „PG Porn“ ansehen:
Das „PG“ im Titel von „PG Porn“ bezieht sich auf die amerikanische Altersfreigabe, die in etwa mit der deutschen Freigabe „Ab 6 Jahren“ gleichzusetzen ist. Denn in der Webserie geht es zwar um Sexfilme, aber aus verschiedenen Gründen kommt es nie zum eigentlichen Akt, weshalb die Tagline auch lautet: „Für Menschen, die alles an Pornos lieben… Außer den Sex.“ James Gunn („Slither“) schuf insgesamt acht Episoden, deren Aufbau an bekannte Internet-Porno-Reihen angelehnt ist. In den einzelnen Folgen treffen jeweils herkömmliche Schauspieler wie Nathan Fillion („Castle“) oder Michael Rosenbaum („Smallville“) auf Pornosternchen wie Aria Giovanni („Foot Worship Adventures!“) oder Jenna Haze („This Ain’t Star Trek XXX“). Der prominenteste Porno-Gaststar ist dabei die auch aus Steven Soderberghs Experimental-Drama „The Girlfriend Experience“ bekannte Sasha Grey („We Suck! POV Tag-Team Suck-Off“), deren Episode „Roadside Ass-istance“ zugleich auch meine persönliche Lieblingsfolge ist, weshalb ich sie euch an dieser Stelle natürlich auch auf keinen Fall vorenthalten möchte (der Schlussgag ist herrlich böse):
Sicherlich gibt es zwei, drei Folgen, die im Vergleich zum Rest ein wenig abfallen, aber das ist ja meistens so. Was hingegen wirklich positiv überrascht, ist der Abwechslungsreichtum der einzelnen Episoden. Während „Nailing Your Wife“ ihren Humor aus einer zwar simplen, aber perfekt getimten Doppeldeutigkeit zieht, fußt der Witz von „Helpful Bus“ auf der radikalen Umdeutung von Porno-Aufreißern zu selbstlosen Samaritern. Am ausgefallensten ist aber die Folge „Squeal Happy Whores“, in der Joe Fria als Pornostar den obligatorischen Dirty Talk zur Musical-Nummer uminterpretiert. Das wiederum erschien den Verantwortlichen der „PG Porn“-Heimatseite spike.com allerdings als zu anstößig, weshalb Regisseur James Gunn die Episode lediglich auf seiner privaten Homepage veröffentlichen durfte. Das hält uns aber natürlich nicht davon ab, euch „Squeal Happy Whores“ an dieser Stelle unzensiert und in voller Länge zu präsentieren:
Jetzt, wo ich schon eine jugendfreie Erwachsenen-Show zu meiner Perle gemacht habe, spiele ich sehr ernsthaft mit dem Gedanken, im Laufe der kommenden Monate auch noch eine echte Hardcore-Perle nachzuschieben. Schließlich gab es gerade in den 1970er Jahren eine ganze Reihe von Pornos, die inzwischen vollkommen zu Recht als Kinoklassiker gefeiert werden. Aktuell schwanke ich dabei noch zwischen dem düster-fatalistischen „Devil in Miss Jones“ mit Georgina Spelvin und dem karnevalesk-überdrehten „Behind the Green Door“ mit Marilyn Chambers. Von meinem ursprünglichen Vorhaben, den geleakten Promi-Porno „One Night In Paris“ mit Paris Hilton zu wählen, wurde ich von meinen Redakteurs-Kollegen inzwischen übrigens wieder abgebracht, aber vielleicht gelingt es euch ja in den Kommentaren, sie doch noch vom Gegenteil zu überzeugen?
Zum Abschluss noch ein kurzer Veranstaltungstipp: In Vorbereitung auf diese Perle habe ich mir James Gunns neuen Film „Super“ mit Rainn Wilson, Ellen Page und Kevin Bacon angeschaut, der in diesem Jahr auch auf dem Fantasy Filmfest laufen wird. Im Gegensatz zu Matthew Vaughns spaßiger, aber auch glattgeleckter Anti-Superheldenfantasie „Kick-Ass“ ist „Super“ tatsächlich die missgestaltete Ausgeburt eines Superheldenstreifens: roh, kompromisslos und das Lachen bleibt einem fast augenblicklich im Halse stecken. Solltet ihr euch unbedingt anschauen, als kleiner Vorgeschmack hier schon mal der Trailer:
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