Cowboys und amerikanische Ureinwohner, Postkutschen und Dampfrösser, Kavallerie und Kopfgeldjäger, Eroberung eines Kontinents und Geburt einer Zivilisation – kaum ein anderes Filmgenre ist in seinen Themen und Motiven so klar umrissen wie der Western.
Seine Geburtsstunde schlug schon 1903 mit „Der große Eisenbahnraub“, in der Folge wurde dann ein ur-amerikanischer Kino-Mythos geschaffen, den kaum jemand so sehr geprägt hat wie das Regisseur-Schauspieler-Duo John Ford und John Wayne.
In der späteren Entwicklung wurde das Western-Genre dann gerne nostalgisch beschworen und noch öfter demontiert. So zum Beispiel in den Italo-Western von Sergio Leone, mit denen Clint Eastwood zu Weltruhm gelangte, der daraufhin wiederum seine eigenen legendären Western inszenierte. Aber auch aktuelle Stars wie Leonardo DiCaprio oder Christian Bale haben sich in jüngerer Vergangenheit im eigentlich amerikanischten aller Genres ausprobiert, das trotzdem auch in vielen Ländern der Welt Widerhall fand (siehe die bereits erwähnten Italo-Western)
Heute, wo Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime Video unser Filmkonsumverhalten dominieren und wir die unendlichen Weiten der Prärie nur noch selten auf der großen Leinwand zu sehen bekommen, lohnt sich umso mehr ein Blick zurück auf einige Highlights des Genres.
Wir haben die 25 besten Filme aus rund 120 Jahren Western-Geschichte für euch aufgelistet; zeitlose Meisterwerke, die auch heute noch begeistern.
Die besten Western – Platz 25:
The Revenant – Der Rückkehrer (2015)
Regisseur: Alejandro González Iñárritu
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Domhnall Gleeson
Wer an Western denkt, hat vielleicht nicht gleich „The Revenant“ im Sinn, denn statt einer staubtrockenen Prärie bekommen wir hier die schneebedeckte Landschaft der Rocky Mountains zu sehen. Dennoch zählt der Rache-Thriller von Alejandro González Iñárritu zu den packendsten und härtesten Geschichten aus dem Wilden Westen, die es je auf die große Leinwand geschafft haben. Für Leonardo DiCaprio war es außerdem der Film, der ihm den längst überfälligen Oscar als Bester Hauptdarsteller einbrachte.
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Der „Titanic“-Star verkörpert hier den Pelztierjäger Hugh Glass, der während einer Expedition Opfer eines brutalen Bärenangriffs wird. Doch seine Gefährten Jack Fitzgerald (Tom Hardy) und Jim Bridger (Will Poulter) lassen ihn einfach zurück und töten obendrein noch dessen Sohn. Mit üblen Fleischwunden liegt der todgeweihte Hugh nun schwer verletzt in der eisigen Kälte. Doch er rappelt sich auf und kämpft sich durch die unbarmherzige Wildnis, getrieben von einem einzigen Ziel: Rache!
Die besten Western – Platz 24:
Todeszug nach Yuma (2007)
Regisseur: James Mangold
Darsteller: Russell Crowe, Christian Bale, Peter Fonda
2007 sorgte „Cop Land“-Regisseur James Mangold mit dem superben „Zähl bis drei und bete“-Remake „Todeszug nach Yuma“ für ein nachhaltiges Lebenszeichen und ein seltenes Genre-Highlight im 21. Jahrhundert.
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Russell Crowe als fieser Outlaw Ben Wade und „Dark Knight“ Christian Bale als rechtschaffener Farmer Dan Evans liefern sich in diesem klassisch angelegten, aber mit den Mitteln des modernen Kinos erzählten Charakterdrama ein erbittertes und schauspielerisch brillantes Duell.
Die besten Western – Platz 23:
Dead Man (1995)
Regisseur: Jim Jarmusch
Darsteller: Johnny Depp, Gary Farmer, Crispin Glover
„Dead Man“ ist ein albtraumhaft-psychedelischer Western voller Poesie und Surrealismus. Mit wunderschön traurigen Schwarz-Weiß-Bildern von Robby Müller und einem hypnotischen Gitarrensoundtrack von Neil Young schuf Independent-Ikone Jim Jarmusch („Ghost Dog“) einen ästhetischen Hochgenuss.
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Johnny Depp spielt William Blake, einen Mann, der gen Westen aufbrach, um einen Posten als Buchhalter zu übernehmen. Durch unglückliche Umstände wird er allerdings das Ziel von Kopfgeldjägern. Seine Flucht entwickelt sich zu einer Odyssee und zu einer spirituellen Reise, auf der er auf die verschiedensten Kulturen trifft.
Die besten Western – Platz 22:
No Country For Old Men (2007)
Regisseure: Joel Coen, Ethan Coen
Darsteller: Tommy Lee Jones, Javier Bardem, Josh Brolin
Vier Oscars, darunter der Top-Preis als Bester Film des Jahres: Die Coen-Brüder Joel und Ethan haben mit ihrem Neo-Noir-Western Spuren in der Film-Historie hinterlassen und das nicht nur wegen ihrer Auszeichnungen durch die Academy. „No Country For Old Men“ ist staubtrocken und doch unglaublich stylish, dabei von einer nahezu beängstigenden formalen Perfektion und mit denkwürdigen Schauspielleistungen gesegnet.
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Vor allem Javier Bardem als einer der schrägsten Killer der Filmgeschichte hinterlässt einen unauslöschlichen Eindruck (ebenso wie seine Frisur): Mit seinem druckluftbetriebenen Bolzenschussgerät entledigt sich Anton Chigurgh seiner Opfer auf grotesk-brutale Weise.
Größe gewinnt das Werk aber erst durch das unerbittliche Duell zwischen dem Killer und dem einfachen Arbeiter Llewelyn Moss (ebenfalls brillant: Josh Brolin). Der ahnt nicht, was ihm blüht, als er in ein Massaker stolpert und sich 2,4 Millionen Dollar Beutegeld sichert.
Die besten Western – Platz 21:
Django (1966)
Regisseur: Sergio Corbucci
Darsteller: Franco Nero, José Bódalo, Loredana Nusciak
„Django“ ist ein zynischer Abgesang auf den Western, voller politischer Untertöne und sadistischer Momente, Regisseur Sergio Corbucci hält dabei auf wundersame Weise immer die richtige Balance zwischen bitterbösem Humor, Action und Drama. Aber zum Kult avancierte der Film vor allem durch seine schweigsame Titelfigur, die stets einen Sarg hinter sich her schleift.
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Verkörpert wird dieser rebellische Protagonist vom zur Entstehungszeit gerade einmal 24 Jahre alten Italiener Franco Nero, der damit die Rolle seines Lebens fand. Der Film war trotz oder vielleicht auch gerade wegen seiner Atmosphäre des latenten Weltuntergangs ein großer Erfolg. Unzählige filmische Trittbrettfahrer wollten im Anschluss das Publikum mit dem Namen Django ins Kino locken, aber kaum einer dieser meist grottenschlechten Nachzügler hatte irgendetwas mit dem Original zu tun.
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