"John Carter" Vs. "Star Wars" Vs. "Avatar": Wer klaut hier eigentlich von wem?
von Melanie Lauer ▪ Dienstag, 6. März 2012 - 10:00

Wenn am 8. März Disneys „John Carter – Zwischen zwei Welten“ in den deutschen Kinos startet, werden sich viele Zuschauer an Science-Fiction-Klassiker wie „Krieg der Sterne“ oder „Avatar“ erinnert fühlen. Und die Ähnlichkeiten zwischen „John Carter“ und den Meisterwerken von George Lucas und James Cameron sind tatsächlich offensichtlich. Wer dabei allerdings von wem geklaut hat, verraten wir euch in diesem Special.

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James Camerons „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ ist Pocahontas im All? Von wegen!


Mit Avatar wollte ich einen klassischen Abenteuerfilm machen, so wie Edgar Rice Burroughs‘ 'John Carter of Mars'.” - James Cameron, The New Yorker, 2009


„Avatar“ bietet spektakuläre Bilder, umwerfende visuelle Effekte und hievte das 3D-Kino in vollkommen neue Sphären. Kritiker bemängelten jedoch, John Camerons 3D-Abenteuer sei lediglich ein naives „Pocahontas“-Remake. Auch FILMSTARTS bezeichnete „Avatar“ als futuristisches ‚Pocahontas auf Pandora‘. Allerdings dachte Cameron beim Schreiben des Drehbuchs zu „Avatar" wohl nicht nur an die berühmte, mehrfach verfilmte Indianer-Geschichte (u.a. „Pocahontas“ von Disney, „The New World“ von Terrence Malick), sondern auch an „John Carter“, wie schon ein Vergleich der narrativen Grundstrukturen offenbart. So ist John Carter (im Film gespielt von Taylor Kitsch) ein ehemaliger Soldat, der in eine fremde und gefährliche Welt gelangt, dort überleben muss, durch seine Stärke und Intelligenz die Liebe der Tochter des Anführers der Eingeborenen gewinnt, dann gegen alle Widerstände letztlich das Vertrauen ihres Volkes erlangt und zu einer der einflussreichsten Personen in dieser Gesellschaft aufsteigt. Das erinnert doch bitte nicht nur uns sehr stark an die Story des Ex-Soldaten Jake Sully (Sam Worthington), der der Na'vi-Häuptlingstochter Neytiri (Zoe Saldana) auf dem fernen Planeten Pandora den Hof macht...

 

So hat sich Edgar Rice Burroughs außerirdische Pferde vorgestellt. James Cameron offensichtlich auch.

 

Auch die fantastische Welt, die James Cameron für „Avatar“ erschaffen hat, ist nicht ausschließlich auf seinem eigenen Mist gewachsen. So griff er für das Design der Lebewesen auf Pandora ordentlich auf Edgar Rice Burroughs‘ Ideen zurück: Die sechsbeinigen, Pferde-ähnlichen Pa'li existieren fast eins-zu-eins auch in Burroughs‘ an Fabeltieren reichen Mars-Welt Barsoom. Nicht nur ihr Aussehen, sondern auch die Tatsache, dass sie quasi per Plug-In und durch Gedankenübertragung kontrolliert werden, war  ursprünglich eine der grandiosen Einfälle des „Tarzan“-Autors. Auch James Camerons fliegende Ikrans haben eine große Ähnlichkeit mit riesigen Flugdrachen aus der „John Carter“-Vorlage. Kein Wunder, dass Regisseur Andrew Stanton in seiner Adaption auf diese beiden Fabelwesen lieber verzichtet. Zu frisch ist „Avatar“ in den Köpfen der Zuschauer, zu groß das Risiko, dass ihm Ideenklau vorgeworfen worden wäre.

 

Nicht nur optisch ist die Ähnlichkeit verblüffend, denn beide Flugtiere lassen sich per Telepathie kontrollieren.

 

Auf der nächsten Seite verraten wir euch, wie George Lucas sich sein „Star Wars“-Universum zusammenklaubte…

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Kommentare

  • DerEinevomDorf

    Gefällt mir, dieses Special. :)

  • Slevinho

    was ich nicht verstehen kann ist, dass john carter of mars quasi die ideenschmiede für zahlreiche erfolgreichen Filme der Zukunft war, aber erst jetzt 2012 wirklich ernsthaft verfilmt wurde nachdem star wars, avatar , indiana jones etc. rauskamen

  • Björn Becher

    @Slevinho: Es gab über die Jahre unzählige Versuche, "John Carter" zu verfilmen, die aus diversen Gründen (technik noch nicht gut genug bis hin zu einfach nur Pech) nicht zustande kamen. Einen schönen Überblick gibt es in unserer Trivia-Sektion: http://www.filmstarts.de/kriti...

  • Mud

    Weiterer Vergleichvorschlag: Avatar und Pocahontas! ;)

  • Christoph Petersen

    @ Mud: Genau der Vergleich kommt doch in diesem Special vor.

  • GonzoFist

    Warum funktioniert die Startleiste nicht?

  • Frettchen

    Schon bitter, dass im jetzigen "John Carter" einige Sachen nicht eingeführt werden, weil Cameron diese schon verwurstet hat! :D Bittere Pille.

  • Laotse

    1a-Special!

  • Tobi-Wan

    Jo, klasse. Da kann der Star-Wars-Fan noch einiges lernen.

  • k3mp3st

    Schade, dass die "Cover" zuerst gesehen wurden. Allerdings fand ich Avatar stellenweise schon langweilig, weil die Story so sehr ausgelutscht war. Tolle Effekte hin, oder her: Der Film muss mich inhaltlich fesseln. Pech für JC, dass andere "Helden" den Vortritt hatten.

    Bisher bin ich leider nur wenig interessiert :/

  • aliman91

    Cooles Special. Sollte mir auch mal den ersten John Carter Band reinziehen. Hab bis jetzt leider nur den 2. gelesen.

  • Depharn Der Große

    Schönes Special. Bloß eins: Sith sind keine abtrünnigen Jedi, Count Dooku ist da die absolute Ausnahme. Bitte bisschen mehr recherchieren, bovor ihr solche "Fakten" auftischt ^^

  • Sebastian Diehl

    sie an was man alles geklaut hat.
    erstaunlich wie ideenreich er vor 100 jahren schon war. ok die schiffe sehen ziemlich lächerlich aus aber allein die ideen sind genial.

  • GonzoFist

    Ist der eigentlich mit William S. Burroughs verwandt? Bei dem abgespacten Zeug was beide so geschrieben haben, würde das gut passen^^

  • lukimalle

    @Depharn der Große: Was ist mit Anakin, Ulic Qel Doma, Freedon Nadd, Kreia oder Revan? Klar, die Sith sind eigentlich eine Alienrasse, aber das entwickelte sich später zu einer Glaubensgemeinschaft. All diese Ex-Jedis gehörten dazu!

  • aliman91

    Sind Sith nicht allgemein die Bösen Jedi?

  • lukimalle

    Nein ursprünglich waren sie eine Alienrasse vom Planeten Korriban. Irgendwann musste man aber nicht mehr zu dieser Rasse gehören sondern es wurde eine Glaubensgemeinschaft, zu der man sich bekennen musste, um dazuzugehören (vereinfacht gesagt). Wenn ich jetzt aber ein Jedi bin und Böses tue, bin ich nicht automatisch ein Sith sondern erst einmal ein Jedi auf Abwegen, der Rat kann mir vergeben oder mich rausschmeißen. Wenn ich mit dem Rat nicht einverstanden bin, kann ich auch austreten und Grauer oder Dunkler Jedi werden. Graue Jedis sind wie der Name schon sagt so ein Zwischending, während Dunkle Jedi zur Dunklen Seite gehören, aber nicht zwingend an den Sith-Kodex glauben.

  • Laotse

    Hach, das "STAR WARS expanded universe". So viele tolle Geschichten, so viele kreative Autoren. Aber nein, Lucas muss Kino-SW ja im eisernen Würgegriff halten. Dabei sollte man junge, aufregende Filmemacher mal dringend an den ganzen expanded-Kram lassen, zB. die Thrawn-Story, Kyle Katarn oder was weiss ich... :(

  • peter1967

    @ aliman91, in Star-Wars Episode 1 werden die Sith Lords als Feinde der Jedi und als bösartig entlarvt.
    Ich bin mit der Pop-Kultur von Star-Wars im Kino aufgewachsen. Wobei die Episode 1-3 erst viel später als Film umgesetzt wurde.

  • Alexander Davydov

    Die Idee um einen empathischen Planeten, der gegen seine menschlichen Invarsoren vorgeht, kann man in Harry Harrisons Klassiker DIE TODESWELTEN aus den 60ern nachlesen

  • Luca Scherrer

    Ich finde es fing alles mit Star Trek an. Also ,,john carter'' sieht schon noch von star wars aus diese Monstern und Insekten (so eine art) erinnert mich stark an Star Wars Episode 2 im Stadion wo alle jedis kämpfen usw.

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