Der Name dieser Serie ist auf jeden Fall Programm. Je weiter sich die Story über die Staffeln entwickelt, desto krasser werden die Entwicklung. Der große Pluspunkt dieser tollen Serie ist jedoch nicht nur der Humor, der durch massenhaft Situationskomik sowie geniale Sprüche nicht zu kurz kommt, sondern vor allem die stimmige Balance zwischen Comedy und Drama. Die Serie zeigt gekonnt auf, dass das Leben nun mal nicht perfekt ist, und lässt den Zuschauer bei jedem Rückschlag mitleiden.
Zudem verfügt Shameless über eine tolle Charakterzeichnung und beleuchtet so jeden Charakter mit verschiedenen Facetten. Dies führt dazu, dass die gesamte Familie Gallagher (bis auf Frank) über Identifikationspotenzial verfügt.
Getragen wird die Serie vor allem von Emmy Rossum, deren Figur Fiona die ganze Familie zusammen halten muss. Gerade sie ist die optimale Identifikationsfigur, man leidet und lacht mit ihr und wünscht ihr eigentlich nur, dass die alles irgendwie zusammen halten kann. Torpediert wird das von Vater Frank, der herausragend gut von William H. Macy gespielt wird. Macy liefert hier als egoistischer, versoffener Rabenvater die Leistung seiner Karriere ab. Seine Figur feuert in jeder Szene dutzende Gags ab und bildet so mit Fiona das Zentrum der Serie.
Manchmal schießt die Serie jedoch etwas zu weit übers Ziel hinaus, zudem wiederholen sich einzelne Handlungsstränge und Verhaltensmuster von Charakteren mehrfach, was jedoch von den tollen Darstellern bestmöglich kaschiert wird.
Fazit: Shameless ist eine äußerst gelungene Dramedy, die einen durch authentische Charaktere und eine tolle Geschichte mitfiebern lässt und nur vereinzelt etwas übers Ziel hinaus schießt, was den Fernsehspaß jedoch nur geringfügig trübt.