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    Narcos
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,0
    Veröffentlicht am 12. Januar 2018
    Schon recht früh wurde angekündigt, dass der Handlungsfaden Escobar in dieser Staffel auserzählt wird. Was sich der Herr in der ersten Staffel bereits erlaubt hat schien sowieso schon unglaublich genug, weiter kann man es selbst mit kleineren fiktionalen Ausschmückungen kaum auf die Spitze treiben. Dieses Mal steht im Vergleich zur noch etwas mehr Dokudrama-mäßig aufbereiteten ersten Staffel mehr Pablos Familie im Vordergrund, die dadurch fast zu einer Art kolumbianischen "Sopranos" geraten.

    Tatsächlich werden die Sympathien des Zuschauers in den zehn neuen Folgen arg auf die Probe gestellt, denn wider Willen fiebert man meist eher mit Pablos Familie auf der Flucht mit. Besonders mit seiner Frau Tata (Paulina Gaitan), die auch gegen die Ansichten ihrer Schwiegermutter Hermilda (Paulina García) verzweifelt versucht ihre Kinder zu schützen und ihren Mann von allzu gefährlichen Manövern abzuhalten. Der versichert ihr natürlich, alles denkbare zu tun, damit Frau und Nachwuchs nicht in Gefahr geraten, in der Praxis bedeutet das jedoch Bandenkrieg und unbedingter Machterhalt.

    Ein Umstand, auf den Regierung und Polizei mit nie gekannter Härte antworten und sogar einen alten, in Ungnade gefallenen Bekannten aus dem Exil holen. Der sonst so sympathische Steve Murphy (Boyd Holbrook) verhält sich zu Beginn der Staffel übrigens ganz und gar nicht sympatisch, vor allem wenn sich seine privaten Probleme auf das Berufleben auswirken. Aber diese Konflikte werden schon bald beiseite geschoben und die beiden Haudegen Peña und Murphy dürfen sich wieder ins Getümmel stürzen.

    Dramaturgisch scheinen einige Episoden trotz aller Spannung ein wenig in die Länge gezogen, oft gibt es meditative Momente in denen eigentlich nichts passiert. Vielleicht sollen diese Szenen auf das baldige Ausscheiden Pablos hindeuten, der sich nach einem gescheiterten Fluchtversuch seiner Familie nach Deutschland sogar dazu hinreißen lässt, dem deutschen Botschafter mit Terror gegen Bundesbürger zu drohen. Der stetig zunehmende Größenwahn und die Uneinsichtigkeit von "El Patrón" deuten schon an, was in den letzten beiden Folgen passieren muss.

    Dafür nehmen sich die Showrunner Bernard, Brancato und Miro reichlich Zeit, um eine nervenaufreibende Schnitzeljagd durch Medellín einzuflechten, bei der bis zuletzt nicht klar ist, ob es den Einsatzkräften denn nun wirklich gelingt, den aalglatten Escobar zu finden. Der Showdown folgt weitestgehend dem, was über das Ereignis überliefert ist. Doch damit ist die Serie längst nicht abgeschlossen. Wie in der Staffel wiederholt gezeigt, tritt die Konkurrenz freudig in Pablos Fußstapfen. Und da bekommt zumindest Agent Peña in den bereits angekündigten nächsten beiden Staffeln reichlich zu tun.
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