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    WTF?! Netflix bringt eine der meistgehassten Serien des Kinderfernsehens zurück – und das schon in 2 Monaten
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Eltern und Pädagogen müssen nun ganz stark sein: Netflix bringt die Teletubbies zurück! Früher zählte die Serie zu den meistgehassten Formaten im Kinderfernsehen, was letztlich nur den Kultstatus von Tinky-Winky, Dipsy, Laa-Laa und Po befeuerte.

    Netflix

    Vor gut 25 Jahren feierten die Teletubbies mit ihrer babygesichtigen Sonne und dem Staubsauger Noon-Noo Premiere auf BBC Two (in Deutschland ging das knuddelige Quartett 1999 auf KIKA an den Start). Nachdem es zwischenzeitig ein weiteres Revival von Tinky-Winky, Dipsy, Laa-Laa und Po gab, schaffen es die Teletubbies nun auch zu Netflix. Denn wie nun bekannt gegeben wurden, bringt der Streamingdienst eine neue „Teletubbies“-Serie an den Start, mit neuen Songs und neuen Abenteuern – und das schon am 14. November 2022.

    In gut zwei Monaten ist es also wieder soweit, dass Tinky-Winky und Co. erneut über ihre grüne Heimat tanzen dürfen, mit dem Unterschied, dass man in diesem Fall eben ein Netflix-Abo benötigt. Vielleicht sorgt die bevorstehende Streaming-Taufe der Teletubbies auch wieder dazu, dass die Serie erneut ordentlich in die Kritik gerät. Ende der 1990er-Jahre zählte die Serie nämlich fraglos zu den meistgehassten wie -diskutierten Formaten im Kinderfernsehen.

    Deswegen gerieten die Teletubbies in die Kritik

    Obwohl die Teletubbies bei (Klein-)Kindern natürlich super angekommen sind, sahen Pädagogen und Kritiker*innen auch immense Probleme mit dem Format verbunden: Aufgrund der sehr kindlichen Sprache, die die Teletubbies verwenden (Zur Begrüßung gibt es ein „Ah-Oh“ und zum Abschied ein „Winke-Winke“), sah man die Sprachentwicklung der kleinen Zuschauer*innen in Gefahr. Eine Studie, die an der Wake Forest University durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass „Teletubbies“ keinerlei bildenden Mehrwert für Kinder hat.

    Richtig absurd war die Kritik aus dem erzreligiösen Sektor der Vereinigten Staaten, angeführt vom fundamentalistischen, baptistischen Fernsehpredigers Jerry Falwell, der Eltern vor der homosexuellen Agenda der Teletubbies warnte. Tinky-Winky sei seiner Meinung nach schwul, denn seine Körperfarbe ist violett – und in den USA ist lavendelfarben eine althergebrachte homosexuelle Symbolfarbe. In einem Artikel von Jerry Falwell, der den Titel „Tinky Winky Comes Out Of The Closet“ trug, schriebt er: „Als Christ fühle ich, dass das Vorbild des homosexuellen Lebensstils schädlich für das moralische Leben von Kindern ist.“

    Kann man den ersten Punkt noch durchaus nachvollziehen (obgleich es auch Gegenstudien gab, die aufzeigten, dass „Teletubbies“ die Entwicklung der Kinder nicht einschränkt), so ist der religiös-geprägte Aufruhr natürlich vollkommen hanebüchen und sollte am besten ignoriert werden. Ob die Teletubbies auf Netflix ein erfolgreiches Comeback feiern werden, bleibt abzuwarten. Dass Tinky-Winky und seine Gang aber längst tief in die Popkultur eingegangen sind, steht außer Frage. Genauso wie der Umstand, dass sicher nicht nur Vorschulkinder hier zum Publikum zählen werden, sondern auch ehemalige Fans der Serie.

    Netflix verpennt den größten Hype seit "Stranger Things" – weltweiter Mega-Hit hat weiterhin keine deutsche Synchro!
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