Wenn es einen Sender gibt, der seine Zuschauer*innen im wöchentlichen Turnus mit zünftiger Genre-Ware beliefert, dann wohl Tele 5. Dass es sich dabei zumeist um Direct-to-DVD-Actioner handelt, ist gar nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: Oftmals handelt es sich dabei um Werke, die man auch als Filmlieber*in nicht immer auf dem Schirm gehabt hat. Ob sich diese immer lohnen, steht auf einem anderen Blatt.
Mit dem„Knuckledust“ feiert heute ein Action-Thriller seine Free-TV-Premiere auf Tele 5 (ab 22 Uhr), der grundsätzlich durchaus interessant klingt. Denn nicht nur erinnert das Untergrund-Kampf-Setting entfernt an David Finchers „Fight Club“. Auch die Prämisse um ein blutiges Massaker, das die Polizei vor jede Menge Rätsel stellt, bietet Potenzial für eine durchaus spannende Geschichte. Mit einer IMDB-Wertung von 4,7 von 10 Sternen und einem Kritiker-Durchschnitt von 57% auf Rotten Tomatoes fällt die Empfehlung für „Knuckledust“ an dieser Stelle aber eher verhalten aus.
Falls ihr es heute Abend nicht schaffen solltet, die TV-Ausstrahlung von „Knuckledust“ wahrzunehmen oder den Action-Thriller lieber ohne Werbeunterbrechung sowie im Originalton sehen wollt, könnt ihr euch den Film auch einfach bequem auf Blu-ray und DVD via Amazon bestellen.
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Darum geht es in "Knuckledust"
Die Sondereinheit der Polizei fällt aus allen Wolken, als sie den elitären Untergrund-Fight-Club „Knuckledust“ stürmt. Hier erwartet die Ermittler*innen nicht nur ein massives Waffenarsenal und Tonnen an Kokain, sondern auch unzählige Leichen, die sich über die sogenannten sieben Ebenen der Hölle verteilt haben. Darunter Profikämpfer, Attentäter und Schläger.
Nur ein übel zugerichteter Mann ist noch am Leben, obwohl er kaum atmet: Hard Eight (Moe Dunford). Chief Inspector Katherine Keaton (Kate Dickie) und ihr Team haben nun neunzig Minuten zur Verfügung, um Hard Eight zu befragen und herauszufinden, ob es sich bei dem muskulösen Mann um den einzigen Überlebenden oder um einen Massenmörder handelt...
"Oldboy" mit Lack und Leder?
Auch wenn die Besprechungen zu „Knuckledust“ zumeist eher durchschnittlich ausfallen, so erwähnen die meisten Kritiker*innen doch eine Szene, die es in sich hat: Ein Schlägertrupp, der komplett in Lack- und Ledermontur gekleidet ist, prügelt sich mit Dildo-Nunchakus überaus brutal durch einen Flur. Die Szene wirkt offenbar wie eine verquere Hommage an die legendäre Korridor-Kampfsequenz aus „Oldboy“.
Ansonsten bekommt man hier wohl eine recht konventionelle Mischung aus 1980er-Action, Martial-Arts-Gekloppe und Kriminalfilm geboten, die aus handwerklicher Sichtung immer etwas billig erscheint, aber nur selten ins Lächerliche umschlägt. Das soll auch an der soliden schauspielerischen Leistung liegen. „Vikings“-Star Moe Dunford, der in der gefeierten Historien-Serie König Æthelwulf verkörpert, macht hier in der Hauptrolle offenbar eine wirklich gute Figur.
Dass auch die Handlung selbst nicht so clever ist, wie sie gerne vorgibt, ist wohl bei der Ausgangslage schon erwartbar gewesen. Nichtsdestotrotz: Wer mal wieder Lust auf B-Action hat, der darf heute Abend wohl durchaus einen Blick in „Knuckledust“ riskieren. Und wenn es nur zur Feierabend-Berieselung ist.
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