Im August 2017 starb Sequana Joi Harris bei einem Stunt während der Dreharbeiten zu „Deadpool 2“. Die Stuntfrau, die als Double für Zazie Beetz auf dem Motorrad saß, prallte nach dem Passieren einer Rampe auf einen Bordstein und wurde vom Motorrad durch eine Glasscheibe geschleudert. Sie verstarb noch am Unfallort.
Harris hatte vor „Deadpool 2“ keine Erfahrung als Stuntfrau. Sie war Rennfahrerin. Man könnte also mangelnde Erfahrung als Grund für den Unfall vermuten. Nach dem Unglück wurde eine Untersuchung eingeleitet, die jetzt aber zu einem anderen Ergebnis gekommen ist: Laut Untersuchungsbericht liegt die Schuld für Sequana Joi Harris' Tod eindeutig auf Seiten der Produktionsgesellschaft TCF Vancouver Productions Ltd..
Die Arbeitsschutzagentur WorkSafeBC nennt als Gründe für den Unfall unter anderem eine mangelhafte Risikoeinschätzung seitens der Produktionsfirma, fehlende Absicherung des Sets und die Tatsache, dass für Harris weder eine Einführung am Arbeitsplatz noch irgendeine Form von Kopfschutz zur Verfügung gestellt wurde.
Nicht nur bei "Deadpool 2": Unfälle an Filmsets
Harris‘ Unfall ist kein Einzelphänomen. Ende Juli 2019 verunglückte ein Stuntman während den Dreharbeiten zu „Fast & Furious 9“ schwer. Nur einen Monat vor Harris‘ Tod verstarb ein Stuntman am Set von „The Walking Dead“.
Bei den Dreharbeiten zu „Resident Evil: The Final Chapter“ verletzte sich eine Stuntfrau so stark, dass sie ins künstliche Koma versetzt und ihr ein Arm amputiert werden musste. Sie verklagte die Studios und Produzenten des Films.
Ob auf den „Deadpool 2“-Untersuchungsbericht ebenfalls eine gerichtliche Klage oder andere Konsequenzen folgen werden, ist bisher nicht bekannt.
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