Der Film portraitiert die populäre Aktivistin Harriet Tubman, die durch ihre unermüdliche Arbeit als Sklavenbefreierin zu einer Leitfigur der amerikanischen Geschichte wurde. Tubman war vormals selbst Sklavin, befreite sich aber selbst, entfloh in die Nordstaaten und kehrte später mehrmals in den Süden zurück, um sich an der Rettung anderer Sklaven aktiv zu beteiligen. So avancierte sie zur zentralen Figur der Fluchthelfer-Organisation Underground Railroad, die von 1810 bis 1850 ca. 100.000 Sklaven auf teils abenteuerliche Weise die Flucht aus den Süd- in die Nordstaaten oder nach Kanada ermöglichte. Zur Zeit des Krieges engagierte Harriet Tubman sich für die Nordstaaten als Köchin, Krankenschwester und Späherin, ehe sie im späteren Leben Teil der Frauenbewegung wurde.
Wut über Cynthia Erivo
Das Projekt wird im Internet allerdings auch von manchen Kommentatoren geächtet. Sporadisch taucht ein #HarrietDeservesBetter-Hashtag auf Twitter auf. Unter diesem Banner wird zum Boykott des Filmprojekts aufgerufen, weil Harriet-Mimin Cynthia Erivo („Bad Times at the El Royale“) Britin ist, sie für die Darstellung der Volksheldin aber ein afroamerikanische Schauspielerin einfordern. Diese Debatte kam schon bei der Casting-Entscheidung auf, verlor bis zur jetzigen Trailer-Veröffentlichung aber zwischenzeitig an Lautstärke.
Davon, dass die Leinwand-Umsetzung einer so übergroßen Figur wie Harriet Tubman zwangsläufig auch Unmutsbekundungen und Kontroversen hervorruft, war fast auszugehen. Trotzdem wird der aktuelle Boykott-Aufruf kaum verhindern können, dass Cynthia Erivo mit ihrer Darstellung der Freiheitskämpferin direkt auf Oscar-Kurs geht. Sollte sie für „Harriet“ tatsächlich die begehrte Trophäe einheimsen, hätte sie das Award-Quartett voll. Denn je ein Emmy, ein Grammy und ein Tony Award wurde ihr für ihre meisterhafte Darstellung von Protagonistin Celie im Broadway-Musical „The Color Purple“ bereits verliehen. Bis heute ist es lediglich 15 Personen gelungen, all diese Preise für sich zu beanspruchen. Diese hochgeachtete Leistung wird auch EGOT-Status genannt, ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der Awards.
Die Darstellerriege von „Harriet“ besteht außerdem u. a. aus Janelle Monáe („Moonlight“), Leslie Odom Jr. („Murder On The Orient Express“) und Joe Alwyn („The Favourite – Intrigen und Irrsinn“). Regisseurin des biographischen Dramas ist Kasi Lemmons („Talk To Me“).
In den USA ist der Kinostart für den 1. November 2019 angesetzt. Für Deutschland steht noch kein offizieller Termin fest.
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