Dagegen ist die „Pirates Of The Caribbean“-Themenfahrt in Disneyland geradezu eine Buttertour auf einem Ausflugsdampfer! Die Planungen für einen möglichen sechsten Teil der „Fluch der Karibik“-Kinoreihe schlagen seit einiger Zeit solche Kapriolen, dass man sich fast wie in einer Achterbahn fühlt.
Die neueste Entwicklung besagt nämlich laut exklusiver Informationen von Discussing Film, dass man nun doch nicht unbedingt etwas Brandneues mit „Fluch der Karibik 6“ ausprobieren will, sondern bei dem womöglich als Reboot angelegten Film auf einen Mann mit umfassender Erfahrung setzt: den „Erfinder“ von „Fluch der Karibik“. Denn angeblich soll nun Terry Rossio das Drehbuch zum nächsten Hochsee-Abenteuer liefern, der damals gemeinsam mit Ted Elliott da Skript zum ersten „Fluch der Karibik“-Film schrieb und seitdem an jedem weiteren Teil beteiligt war. Abgesehen davon, dass in jedem der weiteren Filme die Figuren genutzt wurden, die er erfunden und ihnen per Charakterzeichnung Leben eingehaucht hatte, war er auch der Co-Drehbuchautor von drei Fortsetzungen. Bei „Salazars Rache“ feilte er an der Story mit.
Also doch kein "Tritt in den Hintern"?
Diese Entwicklung scheint nun sehr gegensätzlich zu dem, was man bisher wohl für den Reboot plante. Details zur möglichen Story gab es zwar nie, doch mit dem Engagement der „Deadpool“-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick zeigte Disney-Produktionschef Sean Bailey aber sehr klar eine Richtung auf, sprach von „neuer Energie und Lebendigkeit“ und einem „Tritt in den Hintern“ der bisherigen Filmreihe.
Doch dann stiegen Wernick und Reese aus dem Projekt aus. Die Gründe waren unklar, Disney und das Duo dürften sich wohl nicht ganz über die Marschrichtung geeinigt haben. Immerhin sind die beiden Autoren durch ihre Drehbücher für die beiden „Deadpool“-Filme und „Zombieland“ für eher derben Humor und fiese Sprüche bekannt. Danach herrschte Uneinigkeit bei den Insidern Hollywoods: Würde Disney nun einen neuen Autor suchen oder das Projekt, das ohne Zugpferd Johnny Depp sowieso auf wackeligen Beinen zu stehen droht, ganz begraben?
Disney setzt auf Sicherheit
Entschieden hat man sich nun, sollte sich der Bericht von Discussing Film bewahrheiten, für eine auf den ersten Blick etwas halbgar wirkende Lösung: Mit einem neuen Autor an Bord will man „Fluch der Karibik 6“ wohl doch machen, setzt mit Rossio aber auf einen alten Hasen, der wohl möglichst viel vom alten Zauber der Reihe wirken lassen soll, um beim Zuschauer auch ohne Captain Jack Sparrow zugkräftige Nostalgiegefühl aufkommen zu lassen. Nach der Frischzellenkur, die man der Reihe mit einem Reboot hätte verpassen können, klingt das nun nicht mehr.
Doch vielleicht gelingt Terry Rossio auch das Kunststück, durch seine umfangreichen Kenntnisse den Geist und Witz des Franchise zu bewahren, aber dennoch eine neue Geschichte um neue Figuren herum zu spinnen. Wie gut ein Reboot gelingt, wird letztendlich nicht nur von der Story abhängen, sondern vor allem auch von der Wahl der Schauspieler, die sich an Johnny Depps charismatisch-abgefahrener Darstellung seines Captain Sparrow messen lassen müssen.