"jerks" - Staffel 2
Deutscher Start: 29. März 2018 (Maxdome)
Darum geht’s: Die Schauspieler Christian Ulmen und Fahri Yardim spielen in „jerks“ fiktive Versionen ihrer selbst und geraten dabei immer wieder in total verfahrene Situationen, aus denen sie sich mit ziemlich schlechten Lügen und Ausreden retten wollen. In der zweiten Staffel der deutschen Comedy-Serie passiert es dann schon mal, dass Menschenfleisch auf dem Teller landet, eine Darmspülung zum echten Happening wird oder Eigentum vom Fußballer Arne Friedrich unter die Räder kommt.
Darum lohnt sich das Anschauen: Genau wie die erste Staffel von „jerks“ heißt es auch in der zweiten Runde wieder: Augen zu und durch! Wir können uns eigentlich nicht daran erinnern, dass wir uns jemals bei einer Comedy-Serie permanent so fremdgeschämt haben und dabei trotzdem so viel Spaß hatten. Es sind nicht nur die ausweglosen, völlig skurrilen Situationen, die so originell und lustig sind und „jerks“ dadurch einzigartig machen. Es ist vor allem Christian Ulmen, dem das Unwohlsein und die eigene Unzulänglichkeit im Alltag so ins Gesicht geschrieben stehen, dass seine Scham für den Zuschauer wortwörtlich spürbar wird. „jerks“ ist eine Serie, die emotional und fast körperlich zur Tortur wird und die einzige Rettung heißt: laut lachen!
"Sharp Objects"
Deutscher Start: 30. August 2018 (Sky Atlantic)
Darum geht’s: Camille Preaker (Amy Adams) hat ihre Heimat Wind Gap in Missouri lange hinter sich gelassen und damit auch ihre ziemlich schreckliche Kindheit. Sie arbeitet als Kriminalreporterin in St. Louis, war lange in einem psychiatrischen Krankenhaus und hat ein Alkoholproblem. Als in Wind Gap zwei Mädchen ermordet werden, wird sie von ihrem Chef in ihre Heimat geschickt, um eine spannende Story für die Zeitung zu schreiben. Camille muss sich zwangsläufig mit der eigenen düsteren Vergangenheit auseinandersetzen und gerät dabei in Lebensgefahr.
Darum lohnt sich das Anschauen: Die Story ist spannend, außergewöhnlich und nicht vorhersehbar, und die auftauchenden Figuren sind so interessant, dass man sie zu eigenständigen Charakteren eines Spin-offs machen könnte. Selten haben wir so wunderschöne – und gleichzeitig so verstörende – Bilder in einer Serie gesehen. Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen und erzeugen einen regelrechten Sog – Wind Gap kann sich niemand entziehen. Letztlich will man mit Camille, trotz aller Widrigkeiten, durch das große Haus ihrer Mutter schleichen, nachdem man den ganzen Tag durch die heißen Straßen des Städtchens gefahren ist und eigentümliche Nachbarn beobachtet hat. Vielmehr sollte über „Sharp Objects“ nicht gesagt werden, denn, je weniger man vorher weiß, desto besser. Was würden wir dafür geben, die letzten Minuten (inklusive Abspann!) dieser Serie noch einmal zum ersten Mal zu sehen.
"Der Tatortreiniger" - Staffel 7
Deutscher Start: 18. Dezember 2018 (WDR)
Darum geht’s: Zum letzten Mal hat Heiko „Schotty“ Schotte (Bjarne Mädel) den Wischmopp geschwungen. Während der Auftakt zur vierteiligen finalen Staffel von „Der Tatortreiniger“ noch in gewohnten Bahnen verläuft, nimmt das Geschehen anschließend immer abstrusere Züge an: Von ausführlichen Diskussionen über Filzgleiter, über einen Aufenthalt im Kopf eines Komapatienten bis hin zum Besuch in einem merkwürdigen Bürohaus, der Schottys Realität ins Wanken bringt.
Darum lohnt sich das Anschauen: Mit genialer Leichtigkeit lassen Autorin Mizzi Meyer, Regisseur Arne Feldhusen und Hauptdarsteller Bjarne Mädel ihren Schotty anfangs auch in der siebten und letzten „Tatortreiniger“-Staffel wieder ebenso simpel wie treffsicher über Gott und die Welt philosophieren, bevor sie die Erwartungen zunehmend unterwandern und das Ganze in ein clever-abgefahrenes Meta-Finale münden lassen, das vor allem auf treue Fans der Serie zugeschnitten ist. Auch wenn man sich letztlich vielleicht ein fröhlicheres Ende gewünscht hat, untermauert der melancholische Abschied vom „Tatortreiniger“ noch einmal eindrucksvoll seinen Status als deutsche Ausnahmeserie, die wir definitiv vermissen werden.
"The Good Fight" - Staffel 2
Deutscher Start: 12. Juni 2018 (FOX Channel)
Darum geht’s: Nach der überraschenden Inhaftierung im Finale der ersten Staffel, muss sich Maia Rindell (Rose Leslie) in der zweiten Staffel „The Good Fight“ mit noch viel größeren Problemen als dem Betrugsfall ihres Vaters herumschlagen. Denn die Junganwältin und ihre Kolleginnen Lucca Quinn (Cush Jumbo) und allen voran Diane Lockhart (Christine Baranski) müssen einer erschreckenden Erkenntnis ins Auge blicken: Der größte Feind ihrer Welt ist der amtierende US-Präsident...
Darum lohnt sich das Anschauen: Das Spin-off von „The Good Wife“ kam in diesem Jahr mit einer höchst aktuellen und extrem cleveren zweiten Staffel zurück. Und das obwohl sich die Macher von „The Good Fight“ zunächst gegen die Thematisierung der aktuellen politischen Lage in den USA entschieden hatten. Doch ebenso wenig wie wir alle den fast täglichen News über Donald Trumps Eskapaden und fragwürdige Entscheidungen nicht aus dem Weg gehen können, gab es auch für die Macher wohl keinen anderen Weg, als diese umstrittene Figur direkt zu thematisieren. Angefangen mit den Episodentiteln, die die (zur US-TV-Ausstrahlung) aktuelle Amtszeit des Präsidenten wiedergeben bis hin zur offensichtlichen Inspiration und sogar der Nachstellung von Trumps realen Tweets, Taten und Bekanntschaften.
"Legion" - Staffel 2
Deutscher Start: 4. April 2018 (FOX Channel)
Darum geht’s: In der ersten Staffel von „Legion“ hat David Haller (Dan Stevens) herausgefunden, dass er nicht verrückt, sondern „nur“ ein von einem parasitären Wesen befallener Mutant ist. Nachdem er besagten Parasiten losgeworden ist, ist dieser mithilfe eines neuen Wirts nun auf der Suche nach seinem eigentlichen Körper, um seine ganze Macht zu entfalten. Das will David um jeden Preis verhindern – oder etwa doch nicht?
Darum lohnt sich das Anschauen: „Legion“ ist wohl das Durchgeknallteste, was wir an Comic-Adaptionen aus dem Hause Marvel in den vergangenen Jahren präsentiert bekommen haben (wahrscheinlich sogar jemals, würde es „Howard The Duck“ nicht geben). In der direkt in die Vollen gehenden zweiten Staffel setzen „Fargo“-Schöpfer Noah Hawley und sein Team den ästhetisch grandios in Szene gesetzten Psycho-Trip mit zahllosen verrückten Ideen konsequent fort. Obwohl „Legion“ seine „X-Men“-Comic-Wurzeln nie verleugnet, ist die wohlig an David Lynch erinnernde Serie meilenweit von einer herkömmlichen Superheldenshow entfernt. Dass der Plot selbst dabei eher zur Nebensache wird, dürfte aber wohl nicht jedem schmecken.
"The Deuce" - Staffel 2
Deutscher Start: 10. September 2018 (Sky Atlantic)
Darum geht’s: Mit der zweiten Season springt die Handlung von „The Deuce“ fünf Jahre nach vorn ins Jahr 1977. Die Pornoindustrie boomt und auch Candy (Maggie Gyllenhaal) will (mittlerweile als Regisseurin) ein Stück vom Kuchen abhaben, doch hat das einen hohen Preis. Währenddessen versuchen auch die Zwillingsbrüder Frankie und Vincent (beide James Franco), weiterhin mit zwielichtiger Unterstützung ihren ganz eigenen amerikanischen Traum in Erfüllung gehen zu lassen.
Darum lohnt sich das Anschauen: Wie schon in seinem Serien-Meisterwerk „The Wire“ ist auch in David Simons „The Deuce“ jeder Handlungsstrang für sich schon überragend. Doch erst zusammen ergeben die verzahnten Geschichten ein stimmiges und komplexes Bild einer Ära, das diese nicht zuletzt durch grandios geschriebene Dialoge, eine dichte Atmosphäre und das überragende Schauspiel vor den Augen (und im Kopf) des Zuschauers so unfassbar lebendig werden lässt.
"The Alienist" - Staffel 1
Deutscher Start: 19. April 2018 (Netflix)
Darum geht’s: Als im New York des ausgehenden 19. Jahrhunderts die schrecklich zugerichtete Leiche eines jungen männlichen Prostituierten gefunden wird, fühlt sich der Psychologe Dr. Laszlo Kreizler (Daniel Brühl) an einen ganz ähnlichen, einige Jahre zurückliegenden Fall erinnert. Unterstützt vom Zeitungsillustrator John Moore (Luke Evans) und der Polizei-Sekretärin Sara Howard (Dakota Fanning) will Kreizler der Sache auf den Grund gehen – nicht zuletzt da er vermutet, dass der Täter bald wieder zuschlagen wird. Und tatsächlich bleiben die bisherigen Opfer nicht die letzten.
Darum lohnt sich das Anschauen: Besonders innovativ mag die Krimi-Geschichte von „The Alienist - Die Einkreisung“ trotz des historischen Settings nicht sein. Die meisterliche Inszenierung und das famose Hauptdarsteller-Trio heben die Serie aber dennoch deutlich aus dem Genre-Einheitsbrei heraus. Ein großes Highlight ist dabei auch die düster-stimmungsvolle Bebilderung des alten New York, das mit jeder Menge Leben gefüllt und so fast schon zu einer eigenen Figur wird, die ihren unheilvollen Schatten auf alles und jeden wirft.
"Patrick Melrose"
Deutscher Start: 29. Mai 2018 (Sky 1)
Darum geht’s: Patrick Melrose (Sebastian Maltz) wächst scheinbar privilegiert als Sohn des Aristokraten-Paares Eleanor (Jennifer Jason Leigh) und David (Hugo Weaving) in der britischen Upper-Class auf. Doch ist seine schwere Kindheit in Wahrheit von Missbrauch, Vernachlässigung und Verlust geprägt, woran der sich später in Drogen und Alkohol flüchtende Patrick auch als Erwachsener (Benedict Cumberbatch) noch zu knabbern hat.
Darum lohnt sich das Anschauen: Aus dem Scherbenhaufen von Patrick Melrose‘ Leben wird in der Serien-Adaption von Edward St. Aubyns größtenteils autobiographischem Romanzyklus nach und nach ein vielschichtiges und faszinierendes Porträt zusammengesetzt, das viele unbequeme Momente bietet, am Ende aber dennoch voller Hoffnung ist. Die Miniserie lebt dabei voll und ganz von Benedict Cumberbatch, der in „Patrick Melrose“ eine der wohl besten Leistungen seiner bisherigen Karriere abliefert.
"The Terror" - Staffel 1
Deutscher Start: 26. März 2018 (Amazon Prime Video)
Darum geht’s: Captain Francis Crozier (Jared Harris) und Sir John Franklin (Ciarán Hinds) wussten, dass sie sich mit ihren Crews auf eine gefährliche Mission begeben, aber mit einem so harten Überlebenskampf haben die beiden erfahrenen Seemänner nicht gerechnet. Auf der Suche nach einer Nordwestpassage zwischen dem Atlantik und dem Pazifik bleiben sie 1846 mit ihren zwei Schiffen der Royal Navy im Eis stecken. Die Männer versuchen, irgendwie zu überleben – ohne Hilfe von außen, mit schwindenden Vorräten und steigender Verzweiflung...
Darum lohnt sich das Anschauen: „The Terror“ beginnt langsam – und gerade, wenn sich die Zuschauer in falscher Sicherheit wiegen, haut der Horror voll rein! Showrunner David Kajganich setzt aber nicht nur auf den Terror, der von außen kommt. Viel mehr interessiert ihn, wie sich das Machtgefüge zwischen den verlorenen Männern verändert – mit absolut packendem Ergebnis.
"GLOW" - Staffel 2
Deutscher Start: 29. Juni 2018 (Netflix)
Darum geht’s: Eine Gruppe Frauen kämpft in den 80er Jahren im Wrestling-Ring. Zu den „Gorgeous Ladies Of Wrestling“ gehört auch die Schauspielerin Ruth Wilder (Alison Brie), die sich der Truppe in Ermangelung von Rollenangeboten anschloss und dort inzwischen ihre wahre Bestimmung gefunden hat. Doch auf ihrem Erfolg als Zoya The Destroya kann sie sich nicht lange ausruhen, denn in der Truppe und auch in Ruths Privatleben beginnt es zu kriseln und der einsetzende Ruhm fordert ebenfalls seinen Tribut.
Darum lohnt sich das Anschauen: Wrestling trifft auf Comedy trifft auf Musik und Kostüme der 80s – diese Mischung funktioniert auch in der zweiten Staffel von „GLOW“ perfekt und ist äußerst unterhaltsam. Vor allem die liebenswerten und toll gespielten Figuren reißen einen absolut mit, allen voran Alison Brie als Ruth und Betty Gilpin als Debbie. Aber in all dem Neonlicht und Glitzer kommen auch ernsthafte und emotionale Momente nicht zu kurz.
"Lost In Space" - Staffel 1
Deutscher Start: 13. April 2018 (Netflix)
Darum geht’s: In der nicht allzu fernen Zukunft hat die Menschheit damit begonnen, andere Planeten zu besiedeln. Auch die Familie der Raumfahrt-Ingenieurin Maureen Robinson (Molly Parker) schließt sich einer solchen Kolonisierungsexpedition an. Doch bei ihrer Reise durchs All kommen sie, ihr Mann John (Toby Stephens) und ihre drei Kinder Judy (Taylor Russell), Penny (Mina Sundwall) und Will (Maxwell Jenkins) weit vom Kurs ab und müssen auf einer fremden Welt voller todbringender Gefahren ums Überleben kämpfen.
Darum lohnt sich das Anschauen: Das Netflix-Remake des 60er-Jahre-Serienklassikers „Verschollen zwischen fremden Welten“ zielt weniger auf Sci-Fi-Puristen ab, sondern kommt als klassisch gestricktes Familien-Abenteuer in modernem Gewand daher – mit aufwendiger Ausstattung und tollen Effekten. Einen abgründigen Abgesang auf die Menschheit, wie ihn viele andere Genre-Vertreter bieten, sucht man hier vergeblich. „Lost In Space - Verschollen zwischen fremden Welten“ setzt trotz der düsteren Ausgangssituation stattdessen auf Hoffnung und eine positive Aufbruchstimmung – und ist gerade deswegen so spaßig und erfrischend.
"American Vandal" - Staffel 2
Deutscher Start: 14. September 2018 (Netflix)
Darum geht’s: Als die Schüler einer katholischen Highschool nach dem Trinken von vergifteter Limonade unkontrollierten Durchfall bekommen, werden die Nachwuchs-Dokumentarfilmer Peter (Tyler Alvarez) und Sam (Griffin Gluck) kontaktiert, um der Sache auf den Grund zu gehen. Schließlich haben sie schon an ihrer eigenen Schule bei der Aufarbeitung eines Vandalismus-Falls ihr investigatives Gespür bewiesen und damit hohe Wellen geschlagen.
Darum lohnt sich das Anschauen: „American Vandal“ war 2017 für uns einer DER Überraschungshits des Jahres. Hier wurde so virtuos mit den Mitteln des beliebten True-Crime-Genres gespielt, dass man trotz ihrer Überhöhung zu einer satirischen Meisterleistung auch ernsthaft in den (fiktiven) Fall und das Schickal der Beteiligten eintaucht. Das Gleiche trifft nun auch auf die zweite Staffel zu, hinter deren vulgärer Ausgangssituation sich auch diesmal wieder eine ausgefeilte bissige Satire versteckt – die durch die Existenz der ersten Staffel innerhalb der Serienwelt zudem noch einen weiteren spannenden Meta-Überbau bekommt.
"Atlanta" - Staffel 2
Deutscher Start: 8. März 2018 (FOX Channel)
Darum geht’s: Earn (Donald Glover) und sein Cousin Alfred a.k.a. „Paper Boi“ (Brian Tyree Henry) leben in Atlanta. Gemeinsam feilen sie an Alfreds Erfolg als Rapper, der sich inzwischen sogar eingestellt hat, was neue Probleme für die beiden mit sich bringt. Ebenfalls sehr wechselhaft ist Earns Beziehung zu Vanessa (Zazie Beetz), mit der er eine Tochter hat. Und selbst wenn es gerade keine unvorhergesehenen Probleme gibt: Alleine schon ihr Alltag reicht, um Earn und Alfred immer wieder ins Stolpern zu bringen.
Darum lohnt sich das Anschauen: Eine großartige Mischung aus feinsinnigem Humor und lebensechtem Drama, verpackt in knackige 30 Minuten pro Episode. Man darf bei „Atlanta“ keinen brachialen Sitcom-Witz erwarten, hier geht’s eher ruhig und bisweilen auch traurig zur Sache. Doch das ist okay, denn dank der liebenswerten und ein wenig verpeilten Figuren wird der Zuschauer nie alleingelassen in der Tragikomödie, die sich Leben nennt.
"The Marvelous Mrs. Maisel" - Staffel 2
Deutscher Start: 5. Dezember 2018 (Amazon Prime Video, OmU)
Darum geht’s: Nachdem ihr Noch-Ehemann auf ihr „Doppelleben“ als frischgebackene Stand-Up-Komikerin gestoßen ist, ist Miriam „Midge“ Maisel (Rachel Brosnahan) immer noch dabei, ihr Dasein neu zu ordnen. Dazu gehört schließlich auch eine Auszeit beim alljährlichen Sommertrip mit ihren Eltern. Aber natürlich kann Midge nicht lange von der Bühne fernbleiben, für die sie einfach wie geschaffen scheint.
Darum lohnt sich das Anschauen: Die zweite Staffel von „The Marvelous Mrs. Maisel“ erbt alle Vorzüge der fantastischen ersten Season. Mit einer starken Frauenfigur im Zentrum, der wundervollen Ausstattung des 50er-Jahre-New-Yorks und flotten, messerscharfen Dialogen voller cleverer Gags haben uns die „Gilmore Girls“-Macher Amy Sherman-Palladino und Daniel Palladino erneut voll in ihren Bann gezogen und beschwingt zurückgelassen. Uns würde es jedenfalls nicht wundern, wenn die Fortsetzung der Amazon-Serie den Emmy-Überraschungserfolg von Season eins wiederholen kann.
"Sense8" - Abschlussfilm
Deutscher Release: 8. Juni 2018 (Netflix)
Darum geht’s: Trotz viel Lob und einer großen Fangemeinde setzte Netflix die überraschend ungewöhnliche Serie der Wachowski-Schwestern aus Kostengründen bereits nach zwei Staffeln ab. Im dann doch noch gewährten Abschlussfilm müssen die sieben Sensates Will (Brian J. Smith), Capheus (Toby Onwumere), Kala (Tina Desai), Lito (Miguel Ángel Silvestre), Nomi (Jamie Clayton), Riley (Tuppence Middleton), Sun (Doona Bae) alle Kräfte sammeln um den achten ihrer Truppe, Wolfgang (Max Riemelt), aus den Fängen der Geheimorganisation befreien.
Darum lohnt sich das Anschauen: „Liebe besiegt alles“ ist nicht nur der übersetzte Titel des Abschlussfilms, sondern vielmehr auch ein Lebensmotto, das „Sense8“ vermittelt und das auch die Fans über die Serie hinaus tragen. Der Hashtag #RenewSense8 dominierte nach der Absetzung für lange Zeit die Sozialen Medien und der Fan-Aufschrei auf der ganzen Welt wurde so laut, dass nicht einmal der Streamingdienst Netflix widerstehen konnte. Und ganz ausgeschlossen ist ein Wiedersehen mit den Sensates nicht. In einem emotionalen offenen Brief schreibt Lana Wachowski, dass ihr die Erfahrung mit dem „Sense8“-Abschlussfilm vor allem eines gezeigt hat: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Doch selbst wenn das nun tatsächlich das Ende ist, ist es ein verdient emotionales, das einfach perfekt zu dem nicht fehlerfreien, aber in vielerlei Hinsicht absolut außergewöhnlichen Seriengroßprojekt passt.