Pressevorführungen erst kurz vor offiziellem Kinostart und ein damit einhergehendes Embargo verhießen vor wenigen Tagen erst nichts Gutes, und tatsächlich zeigten sich Kritiker von „Venom“ nur wenig angetan – auch in der FILMSTARTS-Kritik kam der „austauschbare Superhelden-Blockbuster“ nicht über durchschnittliche 2,5 von 5 Sternen hinaus. Die zahlreichen Fans von Spider-Mans kultigem Widersacher konnten den Solofilm rund um den außerirdischen Symbionten dennoch kaum erwarten und stürmen die Lichtspielhäuser pünktlich zum Kinostart. In den Vereinigten Staaten legte „Venom“ jetzt sogar den erfolgreichsten Starttag hin, der im Monat Oktober jemals verzeichnet wurde.
Der Faktor Altersfreigabe
In den letzten Wochen sorgte „Venom“ vor allem mit seiner vermeintlich zu niedrigen Altersfreigabe für Aufregung. Denn während Fans eine Comic-Adaption erwarteten, die der Vorlage nicht zuletzt mit einem R-Rating gerecht werden würde (hierzulande vergleichbar mit einer Freigabe ab 16 Jahren), lief es letzten Endes auf eine PG-13-Freigabe hinaus, die in Deutschland ein FSK-12 zur Folge hat. Zumindest finanziell scheint sich diese Entscheidung aber schon jetzt gelohnt zu haben.
Die ersten Zahlen aus den USA verraten bereits, dass „Venom“ alleine mit den Previews am Donnerstag satte 10 Millionen Dollar einspielte und damit den bisherigen Oktober-Rekord des Low-Budget-Horrorfilms „Paranormal Activity 3“ (8 Millionen Dollar) geradezu spielerisch übertrifft. Ganze 3.543 US-amerikanische Kinos hatten den Film am Starttag im Programm und lockten dabei wohl auch viele minderjährige Zuschauer in die Vorstellungen.
Wer es gerne etwas härter mag, kann seine Hoffnungen auf eine Erwachsenen-Version des Films derzeit nur in die Heimkino-Auswertung stecken. Regisseur Ruben Fleischer hat in einem Interview nämlich bereits erwähnt, dass fürs Kino zwar viel Material im Schneideraum liegen blieb, dieses für eine härtere, längere Fassung von „Venom“ aber möglicherweise den Weg auf DVD finden könnte.
Wie geht es mit „Venom“ weiter?
Wer „Venom“ schon gesehen hat, bekam in der Abspannszene nach dem Film bereits einen winzig kleinen Vorgeschmack auf das, was uns in „Venom 2“ erwartet. Eine weitere Fortsetzung ist ebenfalls schon geplant, immerhin soll Hauptdarsteller Tom Hardy bereits für drei Filme unterschrieben haben. Während es jetzt aber noch zu früh ist, um über das mögliche Ende einer potentiellen Trilogie zu sprechen, gilt es erst einmal den tatsächlichen Erfolg von Teil 1 abzuwarten. Experten trauen der Comic-Verfilmung jedenfalls das erfolgreichste Oktober-Startwochenende der Geschichte zu – damit müssen aber erst einmal die 55,7 Millionen Dollar von Alfonso Cuaróns Weltraum-Meisterwerk „Gravity“ übertroffen werden.
„Venom“ gibt es seit 3. Oktober 2018 in den deutschen Kinos zu sehen.