Anfang Juni 2018 wurde bekannt, dass Kelly Marie Tran, die in „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ als Rose Tico zu sehen war, nach monatelangen rassistischen und sexistischen Beleidigungen sämtliche Posts auf ihrem Instagram-Account gelöscht hatte. Im Anschluss gab es zwar eine Welle der Sympathie und Stars wie Mark Hamill oder Edgar Wright stellten sich demonstrativ an Trans Seite, doch erst jetzt meldet sich die Schauspielerin selbst zu Wort. In einem sehr persönlichen und lesenswerten Text in der New York Times schildert Tran, wie sie durch die andauernden Beleidigungen und Anfeindungen langsam selbst zu glauben begann, dass sie als asiatisch-stämmige Frau minderwertig sei – ein Gefühl, von dem sie eigentlich geglaubt hatte, es hinter sich gelassen zu haben.
„Nicht ihre Worte waren schlimm, sondern dass ich begonnen habe, sie zu glauben“, bringt es Tran im ersten Satz des Textes auf den Punkt. Monatelang sei sie in einer Abwärtsspirale des Selbsthasses gefangen gewesen, führt sie anschließend weiter aus, und habe sich Gedanken darüber gemacht, ob sie wohl weniger angefeindet würde, wenn sie dünner wäre oder längere Haare hätte oder nicht asiatisch wäre. „Doch dann habe ich realisiert, dass ich angelogen wurde“, so Tran. Genauso wie viele andere sei auch sie fälschlicherweise davon überzeugt gewesen, dass sie nur glücklich und zufrieden sein könne, wenn sie von anderen wertgeschätzt und für schön befunden werde.
Kelly Marie Tran will die Welt verändern
Doch die entscheidende Erkenntnis für Tran ist eine andere: Sie habe erkannt, dass sie sich nicht für sich selbst schäme, sondern für die Welt, in der sie aufgewachsen ist, eine Welt, die jeden der nicht weiß und idealerweise auch noch männlich ist, schlecht behandelt. Doch das müsse sich ändern: „Ich will in einer Welt leben, in der farbige Kinder sich nicht ihre ganze Jugend lang wünschen, dass sie weiß wären. Ich will in einer Welt leben, in der Frauen nicht aufgrund ihres Aussehens, ihrer Taten oder ihrer bloßen Existenz kritisch beäugt werden. Ich will in einer Welt leben, in der Menschen aller Hautfarben, Religionen, Klassen, sexuellen Orientierungen, Gender-Identitäten und Fähigkeiten als das betrachtet werden, was sie schon immer waren: Menschen.“
Diesem Ideal habe sie sich nun verschrieben, führt Tran abschließend aus. Sie sei sich ihrer privilegierten Situation als berühmte Schauspielerin bewusst, dank der sie dafür sorgen könne, dass in Zukunft auch mal andere Geschichten erzählt werden. „Ich weiß, wie wichtig das ist. Und ich gebe nicht auf“, schließt Tran ihre Ausführungen. „Ihr kennt mich vielleicht als Kelly. Ich bin die erste farbige Frau mit einer Hauptrolle in einem ‚Star Wars‘-Film. Ich bin die erste asiatische Frau auf dem Cover der Vanity Fair. Mein echter Name ist Loan. Und ich fange gerade erst an.“
Mark Hamill ist begeistert
Nach Trans Text bekräftige auch „Luke Skywalker“ Mark Hamill einmal mehr die Unterstützung für seinen Co-Star. Seine Begeisterung über ihre Worte teilte er auf Twitter mit der Welt: