Das Gefängnis-Drama „Papillon“, das der Däne Michael Noer 2017 mit Charlie Hunnam („King Arthur: Legend Of Sword“) und Rami Malek („Mr. Robot“) neu verfilmt hat, feierte bereits vor knapp einem Jahr beim Toronto Filmfestival seine Weltpremiere und lief dort in der 133-minütigen Ur-Version. Für den deutschen Kinostart am 26. Juli 2018 hat sich der hiesige Verleih Constantin allerdings für die später entstandene, aber von den Produzenten abgesegnete internationale Fassung des Films entschieden – und die dauert 117:09 Minuten (offizielle Angabe der FSK). Ein solches Vorgehen ist keine Seltenheit und kommt speziell bei Filmen aus dem asiatischen Raum sogar noch sehr viel häufiger vor.
Wir haben bei der Presseagentur von Constantin nachgefragt und die Bestätigung bekommen, dass „Papillon“ „an einzelnen Stellen um wenige Minuten gekürzt wurde“. Für den Verleih war der Film „vorher sehr lang, weit über zwei Stunden“. Die Version, die wir in der Berliner Pressevorstellung am 15. Juni 2018 gesehen haben, war bereits die internationale Fassung. In unserer Kritik schrieben wir schon, dass Noer aus der Fluchtodyssee am Ende einige Etappen im Vergleich zum Original gestrichen hat (ohne damals von der Kürzung zu wissen). Möglicherweise sind also genau diese Szenen beim Neuschnitt entfernt worden, um der Erzählung so mehr Dynamik zu verleihen. Gewissheit, was genau weggelassen wurde, gibt es bislang allerdings nicht. Constantin ließ bei der FSK auch die lange 133-Minuten-Version prüfen - und inzwischen wurde uns auch bestätigt, dass die Premierenfassung zusätzlich zur internationalen Fassung auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wird.
Solides Remake
Wir bei FILMSTARTS haben das „Papillon“-Remake mit 3 Sternen bewertet und sehen darin „ein handwerklich solides und ansprechend gespieltes, aber ansonsten arg zahmes Remake des gleichnamigen Gefängnisflucht-Klassikers.“
PapillonIn „Papillon“ wird der Dieb und Tresorknacker Henri „Papillon“ Charrière (Charlie Hunnam) 1931 in Paris in ein Komplott verstrickt und zu lebenslanger Haft auf der gefürchteten Strafkolonie in Französisch-Guyana verfrachtet. Dort freundet er sich mit dem reichen Fälscher Louis Dega (Rami Malek) an und schließt einen Deal: Papillon beschützt den schmächtigen Dega und der bezahlt die Logistik der geplanten Flucht aus dem Höllenknast in Südamerika.
In Nordamerika startet der Film übrigens erst am 24. August 2018 in den Kinos. Vor Deutschland lief „Papillon“ bisher nur in Italien (am 27. Juni) an.