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    Extended Cut von "Avengers 3"? Angeblich existiert eine 30-minütige Origin-Story von Thanos

    Diese Info ist mit Vorsicht zu genießen, da es von Marvel keine Bestätigung gibt. Aber laut Comicautor Jim Starlin wurde offenbar eine halbe Stunde lange Hintergrundgeschichte für Thanos fertiggestellt, die wir auch noch zu sehen bekommen könnten.

    Marvel Studios 2018

    In „Avengers: Infinity War“ darf der Oberbösewicht Thanos in seiner ganzen Schrecklichkeit schalten und walten, ist längst nicht mehr nur der Strippenzieher im Hintergrund. Er wird zum größten Problem, das die Marvel-Helden bisher bewältigen mussten. Eine Origin-Story für den lila Titanen aber ist „Avengers 3“ nicht – zwar erfahren wir ein bisschen was zur Motivation von Thanos, sein Lebenslauf spielt im Detail jedoch keine Rolle. Angeblich war das mal anders geplant. Wie nun der Collider-Redakteur Jon Schnepp in einem Video auf dem YouTube-Kanals des Magazins berichtet, habe er von Comicautor und -zeichner Jim Starlin auf einem Panel der Las Vegas Comic Con erfahren, dass die „Infinity War“-Regisseure Joe und Anthony Russo etwa 30 Minuten an Thanos-Hintergrundgeschichte fertig hatten, im Film aber nicht verwendeten.

    "Avengers 3" Extended Cut?

    Jim Starlin ist der Autor des Comics „The Infinity Gauntlet“ (1991), der als lose Vorlage des Marvel-Blockbusters diente. Er hat also mit Sicherheit einen Draht zu den Marvel Studios, der Produktionsfirma hinter den MCU-Filmen. Der Aussage des Kollegen Jon Schnepp nach habe Starlin auf dem Panel erzählt, dass er vor Filmstart von Marvel angerufen worden und ihm gesagt worden sei, dass es die halbe Stunde lange Origin-Story nicht in die finale Schnittfassung geschafft habe. Die Szenen seien aber fertig – und Jim Starlin erwarte, dass sie für eine Heimkinoveröffentlichung, eine zusätzlich zur Kinofassung veröffentlichte „Special Edition“, wieder in den Film integriert werden. Hier könnt ihr euch das komplette Collider-Video ansehen:

    Wie glaubhaft ist die Aussage?

    Jon Schnepp selbst ist sich nicht sicher, ob Jim Starlin richtig informiert war. Auch wir haben unsere Zweifel. Vor „Avengers 3“-Kinostart ging das Gerücht um, dass Thanos‘ Origin-Story in einem ursprünglichen Plan Teil des Films werden sollte – vielleicht bezog sich Jim Starlin schlicht darauf (wir haben seine Aussage schließlich nicht direkt, sondern nur über den Kollegen Jon Schnepp gehört). Stutzig macht auch, dass die Thanos-Szenen angeblich fertig sind und eine Gesamtlänge von ca. einer halben Stunde haben.

    Angesichts des Aufwands und Geldes, das in den Sequenzen stecken würde, halten wir es für wahrscheinlicher, dass bei Marvel die Schere angesetzt wurde, bevor die Kameras liefen: Die Herkunftsgeschichte des Oberfieslings könnte aus einer späten Drehbuchfassung geflogen, aber eben noch nicht gedreht worden sein. Oder vielleicht wurden die Szenen mit Josh Brolin im Motion-Capture-Anzug zwar aufgenommen, aber nicht mit Spezialeffekten versehen. Auch dann wäre es kaum zu erwarten, dass die Macher sie noch aufbereiten, um zum Beispiel eine längere Filmfassung zu machen.

    UPDATE

    Durch einen Artikel auf der Seite MCU Cosmic sind wir auf zwei ältere Aussagen der „Avengers 3“-Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely sowie der Russo-Brüder aufmerksam geworden, die unsere Vermutung stützen, dass die Thanos-Hintergrundgeschichte bereits im Drehbuch-Stadium rausflog. In einem Gespräch mit dem Backstory Magazine (via The Playlist) sagten Markus und McFeely, dass sie erweiterte Rückblenden für Thanos geschrieben hatten. In einer habe Thanos mit Zurückweisung durch andere Titanen auf seinem Heimatplanten zurechtkommen müssen, in einer anderen sollte gezeigt werden, wie er seine Black Order rekrutiert. Keine dieser Szenen schaffte es ins finale Drehbuch.

    Gegenüber Entertainment Weekly sagten die Russos, dass ihre erste „Avengers 3“-Schnittfassung irgendwas zwischen 160 und 150 Minuten lang war – und damit ungefähr so lang wie der Film, der dann im Kino lief und 156 Minuten dauerte. Eine halbstündige Thanos-Origin-Story passt da nicht rein – zumal Joe Russo auf das Argument verwies, das wir oben ebenfalls bemüht haben: Es ist Geldverschwendung, teure Szenen zu drehen, die dann nicht in den Film kommen. Man muss sich vorher sicher sein, ob eine Sequenz verwendet wird oder nicht.

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