Die Fußball-WM hat gerade begonnen, aber wir empfehlen euch trotzdem den Gang ins Kino, denn seit Donnerstag läuft auch hierzulande der Horrorfilm „Hereditary – Das Vermächtnis“. Wir geben dem besten Horrorfilm seit Jahren die vollen fünf Sterne, was vor allem auch der meisterhaften Inszenierung von Ari Aster zu verdanken ist.
Hereditary - Das VermächtnisFür sein Langfilmdebüt greift der amerikanische Filmemacher, der auch selbst das Drehbuch verfasst hat, auf außergewöhnliche handwerkliche Methoden zurück und schafft es, den Zuschauer einem psychologischen Schrecken auszusetzen, wie es sonst nur ganz große Filmemacher wie etwa Stanley Kubrick in „Shining“ geschafft haben.
Aber eine der Fragen, die wir uns nach dem Film (den wir uns vor dem Verfassen der Kritik gleich zwei Mal angesehen haben) sofort gestellt haben, lautet: Was wird der Regisseur als nächtes machen - und wann? Wir haben nachgeforscht und tatsächlich: Der Regisseur hat bereits Pläne für seinen zweiten Langfilm und befindet sich aktuell sogar schon in der konkreten Vorbereitungsphase. Gegenüber dem Hollywood Reporter verrät Aster:
Ich bin gerade in der Vorproduktion für meinen nächsten Film, der in Ungarn gedreht wird. Es ist skandinavischer Folk-Horror. Das ist fürs Erste der einzige Horrorfilm, den ich noch machen möchte. Und ich bin ziemlich sicher, dass es für lange Zeit auch so bleiben wird.
Laut Film Comment lautet der vorläufige Titel des Projekts „Midsommer“. Der Film könnte sich also um die Sommersonnenwende drehen, die in Skandinavien die sogenannten Weißen Nächte zur Folge hat, da es dort zu dieser Zeit nachts kaum dunkel wird. Gefeiert wird das Mittsommerfest dieses Jahr in Schweden etwa am Samstag, dem 23. Juni. Zudem lies Aster verlauten, dass es in seinem neuen Film um ein junges Paar geht, welches ein abgelegenes Dorf in Schweden besucht. Dabei stoßen sie auf allerhand skurriler Traditionen und Gebräuche, die die Bewohner dort pflegen...
Zugleich soll der Film aber auch das vorläufig letzte Projekt in diesem Genre für Aster werden. Eine Kreativpause will der Autorenfilmer aber auch danach nicht einlegen, denn Aster hat offenbar schon seine halbe Filmografie im Voraus geplant. Gegenüber dem Hollywood Reporter erklärte der erst 31-jährige Regisseur nämlich:
Ich liebe das Genre, aber ich möchte in jedem Genre mitmischen. Ich würde es lieben, mal ein Musical zu machen. Ich habe zehn weitere Drehbücher geschrieben, die ich noch verfilmen möchte. Zudem schreibe ich gerade an einem Sci-Fi-Film. Ich brauche noch etwa vier oder fünf Monate, bis ich damit fertig bin, undich bin schon sehr aufgeregt, ihn anschließend zu machen.
Die Frage, ob er sich auch mal vorstellen könne, das Drehbuch eines anderen Autoren zu verfilmen, verneinte Aster eindeutig. Das große Talent sieht sich ganz klar als Autorenfilmer und betrachtet das Drehbuchschreiben bereits als „ersten Schritt des Regieführens“, wie er uns auch in unserem ausfürhlichen Interview mit ihm erzählt hat:
Unser Interview mit "Hereditary"-Regisseur Ari Aster, dem Mastermind hinter dem besten Horrorfilm seit JahrenEinen Starttermin gibt es für „Midsommer“ jedenfalls noch nicht. Ein bisschen gedulden müssen wir uns also noch, bis Ari Aster womöglich sein nächstes Meisterstück auf die Kinoleinwände loslässt. Bis dahin sorgt jetzt erst mal „Hereditary - Das Vermächtnis” weiterhin für Angst und Schrecken, selbst wenn sich das reguläre US-Publikum bisher weniger begeistert zeigt.