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    Wenig Interesse an "Star Wars 8" zum Start in China: "Die letzten Jedi" landet hinter lokaler Komödie

    Am heutigen Freitag ist „Star Wars: Die letzten Jedi“ auch im zweitgrößten Markt der Welt angelaufen: in China. Doch einen fetten Zahltag darf sich Disney aus dem Reich der Mitte nicht erwarten. Das hat einen Grund….

    Lucasfilm

    Wie der Hollywood Reporter und das Wirtschaftsmagazin Forbes übereinstimmend berichten, enttäuscht „Star Wars: Die letzten Jedi“ in China auf der ganzen Linie. Nur 560.000 Dollar wurden in Mitternachtspreviews eingespielt. Die Einnahmen vom heutigen Freitag, der in China schon weit fortgeschritten ist (man ist uns sieben Stunden voraus) werden nach den bisherigen Ticketverkäufen von Analysten auf rund 4,6 Millionen Dollar hochgerechnet. Das reicht nicht einmal zum Spitzenplatz der lokalen Kinocharts.

    Die Romantik-Komödie „The Ex-File 3: The Return of the Exes” wird am heutigen Freitag laut den Hochrechnungen des Ticket-Dienstes Maoyan mit 6,6 Millionen Dollar deutlich mehr einspielen. Dabei läuft der günstig produzierte dritte Teil einer Reihe um Liebesirrungen und -wirrungen schon seit einer Woche. Beide Filme bestimmen übrigens das Angebot in den chinesischen Kinos: „Die letzten Jedi“ soll auf 35,6 Prozent der verfügbaren Leinwände laufen, „The Ex-File 3“ auf 32,3 Prozent.

    Dass „Star Wars 8“ in China wohl alles andere als ein Hit wird, hat einen guten Grund. Wie Hollywood-Reporter-Experte Abid Rahman via Twitter deutlich macht, hat dies nichts mit eventuell negativer Fankritik zu tun, die aus dem Westen durchdrang, sondern einfach mit komplett fehlendem Interesse. „Star Wars“ ist in China kein Thema. Die Originaltrilogie lief im Reich der Mitte nicht und kursierte erst viel später über Raubkopien in kleinen Insiderkreisen. Schon als George Lucas seine Prequel-Trilogie herausbrachte, interessierte „Star Wars“ daher in China kaum jemanden. Damals wurden mit jedem der drei Filme Einnahmen zwischen 4,1 und 9,2 Millionen über die komplette Laufzeit – also nicht nur am Starttag – erzielt.

    Bei „Das Erwachen der Macht“ erzielte Disney schließlich mit einer massiven Werbekampagne einen Achtungserfolg. Am Ende standen Einnahmen von 124 Millionen Dollar zu Buche. Doch das Interesse der Chinesen war nicht geweckt. Trotz zweier lokaler Superstars in prominenten Nebenrollen – Donnie Yen und Wen Jiang – erzielte „Rogue One“ nur noch 69,5 Millionen Dollar. Bei „Star Wars 8“ könnten es nun noch weniger werden – und das obwohl die Umsätze an den chinesischen Kinokassen generell weiter steil nach oben gehen, also Filme eigentlich mehr Geld einspielen.

    Deutsche Kinocharts: "Star Wars 8: Die letzten Jedi" unangefochten auf Platz eins

    Denn Boxoffice-Experten gehen nach dem schwachen Start davon aus, dass sich „Die letzten Jedi“ nicht sehr lange in den chinesischen Kinos halten wird. Bereits in der kommenden Woche startet dort „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ und wird ein Gros der Leinwände für sich beanspruchen, weil Hauptdarsteller Dwayne Johnson in China viele Fans hat. Seinem jetzt schon erfolgreichstem Realfilm außerhalb der „Fast & Furious“-Reihe wird dort entgegengefiebert.

    Wie Insider berichten, ging man bei Disney davon aus, dass „Star Wars: Die letzten Jedi“ weltweit 1,4 Milliarden Dollar einspielen wird. Dann wäre man mit den Einnahmen vollauf zufrieden. Aktuell steht Rian Johnsons Beitrag zur Saga bei über 1,1 Milliarde Dollar. Noch darf man davon ausgehen, dass die anvisierte Marke erreicht wird. Sollte sich das schwache Abschneiden im zweitgrößten und damit zweitwichtigsten Kinomarkt der Welt aber bewahrheiten, könnte dies trotzdem bei Disney noch einmal Überlegungen in Gang setzen, wie man die Reihe dem chinesischen Publikum besser schmackhaft machen kann.

     

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