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    Ausblick: So könnte es in der 2. Staffel von "Dark" weitergehen

    Seit dem 1. Dezember 2017 gibt es mit „Dark“ die erste deutsche Netflix-Produktion. Nach der ersten Staffel soll dabei noch nicht Schluss sein. Doch wie könnte es weitergehen? Wir spekulieren und werfen dabei vor allem viele Fragen auf.

    Julia Terjung / Netflix

    Es sollte selbsterklärend sein, aber trotzdem noch einmal der Hinweis: Es folgen im Rahmen der Spekulation über die 2. Staffel natürlich SPOILER zur 1. Staffel von „Dark“

    Bereits im FILMSTARTS-Interview erklären die „Dark“-Macher Baran bo Odar und Jantje Friese, dass es eine zweite Staffel geben soll – und auch das Ende der ersten Season verdeutlicht dies. Doch wie könnte es weitergehen? Auch wenn die erste Staffel viele Fragen beantwortet, werden doch sehr viele Ansätze für eine Fortsetzung hinterlassen – von Andeutungen über den Kampf um die Zeit zwischen einer hellen und dunklen Seite, dem kurzen Abstecher in die Zukunft (wohl das Jahr 2052), die Frage, ob man die Zeit nicht doch verändern kann und natürlich die Begegnung von Jonas mit einer mysteriösen, jungen Frau…

    Jonas und das Mädchen mit der Narbe

    So hoffen wir, in der zweiten Staffel mehr über die Entwicklung von Jonas zu erfahren. Wie wird aus dem jungen Jonas (Louis Hofmann) der durch die Zeit reisende, ältere Fremde (Andreas Pietschmann)? In der Zukunft angekommen scheint es nun seine Bestimmung, diese zu verhindern. Doch wird er dabei die Fehler wiederholen, die wir von seinem älteren Ich bereits gesehen haben? Oder gibt es eine Möglichkeit, dies zu verändern?

    Eine wichtige Rolle könnte dabei das mysteriöse Mädchen mit der Narbe in der Zukunft spielen. Sie wird von Lea van Acken verkörpert, die sich mit „Kreuzweg“ oder „Das Tagebuch der Anne Frank“ als erstklassige deutsche Jungschauspielerin etabliert hat und zuletzt auch in „Fack Ju Göhte 3“ zu sehen war. Sie wurde bestimmt nicht nur für eine Mini-Szene engagiert, man hat also wahrscheinlich noch viel mit ihr vor. Zudem scheint sie ihren Besucher aus der Vergangenheit erwartet zu haben: „Willkommen in der Zukunft“ knallt sie ihm so entgegen.

    Mehr Post-Apokalypse

    Wir sollten also in der zweiten Staffel mehr über sie erfahren und herausfinden mit wem sie verbunden ist. Nahe liegt dabei unserer Meinung nach die Vermutung, dass sie die Tochter von Martha Nielsen (Lisa Vicari) ist. Doch wer ist dann der Vater? Jonas selbst, der schließlich Martha liebt und vielleicht irgendwann doch ignorieren konnte, dass sie auch seine Tante ist? Oder doch Bartosz (Paul Lux), der am Ende scheinbar zum Verbündeten von Noah (Mark Waschke) wird und wieder mit Martha zusammenkam.

    Dass Martha und Jonas eng miteinander verbunden (im wahrsten Sinne des Wortes) sind, wird in einer Szene der ersten Staffel besonders deutlich. Während Martha im Rahmen einer Schultheatervorführung die griechische Prinzessin Ariadne spielt und in dieser Rolle erklärt, wie sie Theseus mit einem Faden hilft, den Minotaurus zu besiegen, hangelt sich Jonas parallel in der Höhle an einem ebensolchen „Ariadnefaden“ entlang – ein Vorgriff? Kann Martha Jonas so in Zukunft helfen, den Minotaurus (Noah?) zu besiegen? In „Dark“ passiert nichts zufällig – ob die Texte von Musikstücken, Verweise auf wissenschaftliche Theorien oder auf die griechische Mythologe – alles erklärt immer auch das meist parallel montierte Geschehen.

    Da die mysteriöse junge Frau mit der Narbe der Schlüssel sein könnte, dürften wir in diesem Zusammenhang noch mehr aus der Zukunft erfahren. Mit dem Jahr 2052, in dem diese Szene aufgrund der 33-Jahre-Regel spielen sollte, gäbe es dann neben 1953, 1986 und 2019 eine vierte Zeitebene, die uns wiederum ein ganz anderes Winden zeigen sollte: eine post-apokalyptische, atomar-verseuchte Welt. Wie kam es dazu? Gab es einen Krieg oder flog das Atomkraftwerk in die Luft, wie Bilder des zerstörten Kühlturms andeuten?

    "Star Wars" lässt grüßen

    Vor allem gen Ende der ersten Staffel von „Dark“ wurde noch offengelegt, dass viel vor sich geht. Es tobt ein Kampf um die Zeit. Wir sehen Noah, der auf der einen Seite steht, während wohl die alte Claudia Tiedemann (Lisa Kreuzer) auf der anderen Seite tätig ist. Noah wähnt sich selbst auf der hellen Seite, doch wie das Imperium sich bei „Star Wars“ im Recht fühlt, ist er in Wirklichkeit auf der dunklen: Er will die Zeit für sich nutzen, sie manipulieren, er will mächtig werden.

    Claudia will dagegen scheinbar das Zeitreisen stoppen. Sie will wohl das Portal zerstören und hat Jonas als Mitstreiter. Doch wie groß ist dieser Kampf, wie groß sind die beiden Fraktionen? Und gibt es überhaupt eine Möglichkeit, dass Jonas alles stoppen und so vielleicht die triste, apokalyptische Zukunft verhindern kann?

    Kann die Zeit geändert werden?

    Am Ende der ersten Staffel steht die ziemlich ernüchternde Aussage, dass die Zeit nicht verändert werden kann – im Gegenteil. Alles ist eine Schleife, es gibt kein Anfang, kein Ende und alles ereignet sich so, wie es sich ereignen soll. Polizist Ulrich Nielsen (Oliver Masucci) will den jungen Helge Doppler (Tom Philipp) töten, um so zu verhindern, dass dieser später die Kinder entführt. Er erreicht damit genau das Gegenteil. Nur durch seine Tat landet Helge überhaupt im Bunker, so am Ende bei Noah und wird zu dessen Handlanger. Genauso will Jonas mit dem Zeitapparat die Verbindung schließen, sorgt so aber überhaupt erst dafür, dass sie entsteht.

    Dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sich gegenseitig beeinflussen, man sie nicht verändern kann, ist eine sehr triste Sicht und definitiv werden es die Figuren in der zweiten Staffel trotzdem weiter versuchen. Es wäre zu wünschen, dass sie Erfolg haben und zeigen, dass man die Dinge doch noch verändern kann. Eine Schlüsselrolle könnte dabei Charlotte Doppler (Karoline Eichhorn) einnehmen. Ihr sprechender, auf den Doppler-Effekt verweisender Name, zeigt schon die besondere Rolle ihrer Familie. Sie könnte zudem die Unbekannte in der Kalkulation aller sein. Sie hat am Ende ein Bild ihres Kollegen Ulrich in der Vergangenheit gefunden, weiß nun also mehr und dürfte versuchen, die Dinge zu korrigieren.

    Eine besondere Rolle könnte dabei auch ihr Mann Peter (Stephan Kampwirth) spielen. Er ist eine der wenigen Figuren, die auch nach dem Ende der ersten Staffel noch ein sehr großes Mysterium umgibt. Denn wir haben im Jahr 1986 keine Spur von ihm gesehen – ganz im Gegenteil. Alles deutet darauf hin, dass Helge Doppler zu dieser Zeit überhaupt kein Kind hat. Woher kommt also Peter? Wie ist Helge zu einem Sohn gekommen, der im Jahr 1986 schon leben müsste? Lehnt er sich doch irgendwie gegen Noah auf und nimmt eines der entführten Kinder an? Doch was bedeutet es, dass er dieses Kind schon hat? Verändert dies also wieder nicht die Zeit?

    Wer ist wer in "Dark"? Die Familien der Mystery-Serie vorgestellt

    Ob und wie die Zeit verändert werden kann und wer genau diesen Kampf um die Zeit führt, dürfte im Mittelpunkt der zweiten Staffel von „Dark“ stehen. Noch ist diese nicht offiziell angekündigt, aber momentan spricht alles dafür, dass sie kommen wird. Interessant wird dann auch, wie sie sich von der ersten Season unterscheidet. Der an Fantasyfilme erinnernde Kampf um die Zeit verschiedener Mächte oder auch der Ausblick auf die apokalyptische Zukunft lassen uns vermuten, dass sich die zweite Season stilistisch von der ersten Staffel unterscheiden könnte.

    So gibt es zwar noch zu erzählende Geschichten aus den Familiendramen – der angedeutete Nebenverdienst von Franszika Doppler (Gina Stieblitz) zum Beispiel – aber mit den neuen Erzählsträngen könnte „Dark“ in der zweiten Staffel noch abgedrehter werden als bereits in der ersten Season. Wir sind gespannt, was Autorin Jantje Friese und ihr Ehemann, Regisseur Baran bo Odar, noch im Köcher haben.

    Natürlich wollen wir aber auch von euch wissen: Was wollt ihr in der zweiten Staffel sehen? Was erwartet ihr euch?

     

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