Viel wurde spekuliert, als Joss Whedon für Nachdrehs von Zack Snyder die Regie übernahm, nachdem dieser aufgrund einer familiären Tragödie nicht mehr zur Verfügung stand. Würde man sehen, dass einzelne Szenen von einem anderen Regisseur stammen? Dies dürfen wir euch noch nicht verraten, aber für Ben Affleck erübrigt sich eine solche Frage ohnehin. Denn als wir auf einem Event zu „Justice League“ in London mit den Stars des DC-Superheldenblockbusters über den Film sprechen konnten, stellte „Batman“-Darsteller Affleck gleich klar: „Justice League“ ist Zack Snyders Film!
„Der Film hat Zacks DNA. Er hat den Film besetzt, er hat ihn designt. Es gibt etwas, das die Menschen, die nicht selbst im Filmgeschäft arbeiten, nicht verstehen - nämlich wie viel eines Films bereits in der Vorbereitung gemacht wird: das Casting, die Sets werden gebaut, die Story wird geschrieben. Ich bin selbst ein Regisseur und habe die Erfahrung gemacht, dass man vielleicht 10 bis 15% oder so noch beim Dreh ändern kann. Das Schiff ist daher mit Zack abgefahren“, verriet uns Ben Affleck.
Dass Joss Whedon dann eingesprungen ist, war seiner Meinung nach trotzdem ein Glücksfall: „Wir hatten das Glück, als es Zack nicht möglich war, weiter zu machen, dass wir da einen Typen hatten, der es auf seine Weise drauf hat, sich mit dem Genre auskennt und ein wenig von seinem Feenstaub über unseren Film verteilen und ihn beenden konnte“, verweist Affleck auch noch auf Whedons vorherige Superheldenerfahrung als Mega-Comicbuch-Nerd und als Regisseur zweier „Avengers“-Filme.
Während der sich momentan noch weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückhaltende Zack Snyder selbst nicht anwesend war, sprach seine Frau Deborah Snyder, die seit „300“ alle Filme ihres Mannes produziert und zudem als Produzentin ins gesamte DC-Universum einbezogen ist. Sie erinnerte daran, dass sie und ihr Gatte seit acht Jahren an diesem Franchise arbeiten, „seit wir das Skript zu ,Man Of Steel' entwickelt haben. Dann haben wir uns ,Batman V Superman' vorgenommen, dann hat Zack noch sehr viel von der Story für ,Wonder Woman' geschrieben, was alles zu diesem einen Punkt ,Justice League' geführt hat.“ Damit sollte der Höhepunkt erreicht werden, endlich sind alle Figuren zusammen. Es sei für beide daher ein „bittersüßer“ Moment gewesen, endlich den Höhepunkt zu erreichen, aber ihn dann nicht komplett zu bewältigen.
„Dass er seine Vision nicht komplettieren konnte, war sehr schwierig für Zack“, erklärte Deborah Snyder weiter. Es sei „hart“ gewesen, aber: „Wir hatten das Glück, dass Joss bereits an einzelnen Drehbuchseiten gearbeitet hat“. Dies stellte auch Ben Affleck in den Vordergrund, was unsere Frage vom Anfang aufgreift: Man dürfe und könne sich den Film nicht anschauen und sagen, welche Szene von welchem Regisseur stamme. Er habe ohnehin das Gefühl, „dass Joss das umgesetzt hat, was er vorher mit Zack diskutiert hat.“ Und Deborah Snyder erklärte abschließend: „ Unsere Hoffnung ist, dass Leute, wenn sie sich den Film anschauen, nicht daran denken, wie er gemacht wurde. Denn am Ende sind die Figuren größer als jeder Regisseur!“
„Justice League“ kommt am 16. November 2017 in die Kinos. Zum Kinostart gibt es nicht nur unserer FILMSTARTS-Kritik, sondern auch zusätzliche Interviews mit den Schauspielerin.