Aufmerksame Leser wissen schon seit einiger Zeit, dass mit „Raw“ eine Horrorfilmperle auf sie zusteuert. Schließlich wurde das Spielfilmdebüt von Regisseurin Julia Ducournau von der internationalen Kritik positiv aufgenommen und auch wir sind sehr angetan von dem Werk (hier geht’s zur FILMSTARTS-Kritk zu „Raw“). Eine deutsche Veröffentlichung steht mittlerweile auch fest und wie man der Homepage der FSK entnehmen kann, wurde die Geschichte um eine junge Kannibalin ab 16 Jahren freigegeben.
In Anbetracht vergangener Meldungen zum Film fällt die Altersfreigabe überraschend mild aus. Beim Filmfestival von Toronto fielen 2016 bei einer Vorführung gleich mehrere Zuschauer in Ohnmacht. Und ein Kino in den USA ließ sich zu einer Vorsichtsmaßnahme hinreißen, indem das Personal Kotztüten vor den jeweiligen Vorführungen an das Publikum verteilte. Bei diesen Nachrichten sind Erwartungen an besonderen Ekel aufgekommen – auch wir weisen in unserer Kritik auf „nachhaltig verstörende Knabber- und Schmatzgeräusche“ hin.
Die 16-jährige Justine (Garance Marillier) wächst in „Raw“ in einer Familie voller Tierärzte und Vegetarier auf. Von daher scheint auch ihr Lebensweg vorgezeichnet zu sein. Doch als die am ersten Tag an der Hochschule von den Prinzipien abweicht und sich doch ein Stück Fleisch genehmigt, passiert etwas Seltsames mit ihr: Sie entwickelt auf einmal einen enormen Appetit, der auch nicht vor Menschen Halt macht…
Ob „Raw“ trotz jugendfreier Einstufung den Hunger von deutschen Genrefans stillen wird, wissen wir bald. Ab dem 26. Oktober 2017 steht der Film auf DVD und Blu-ray in den Verkaufsregalen. Vorher gibt es die Gelegenheit, sich das Werk auf der großen Leinwand anzuschauen, denn beim Fantasy Filmfest 2017 gehört „Raw“ zum Programm.
