Im März 2017 berichteten wir, dass Streaminggigant Netflix an neuen, interaktiven Formaten für seine Plattform arbeitet. Bei diesen soll es dem Zuschauer ermöglicht werden, mehrere Entscheidungen zu fällen, die den weiteren Verlauf einer Geschichte beeinflussen. Nun wurde das neue Format gestartet. Der entsprechende Kurzfilm richtet sich an Kinder: In „Der gestiefelte Kater und das magische Buch“ („Puss In Book: Trapped In An Epic Tale“) erlebt der aus den „Shrek“-Filmen bekannte gestiefelte Kater allerlei neue Abenteuer, die vom Publikum in immer neue Bahnen gelenkt werden können.
Daneben steht mit „Buddy Thunderstruck: Der Vielleicht-Mal-Stapel“ („Buddy Thunderstruck: The Maybe Pile“) eine weitere interaktive Veröffentlichung in den Startlöchern, sie wird am 14. Juli 2017 freigeschaltet. Und für 2018 ist mit „Stretch Armstrong: The Breakout“ bereits das nächste Projekt in der Mache.
Bei „Puss In Book“ und „Buddy Thunderstruck“ wählt man stets aus zwei Möglichkeiten aus, für die man sich ganz einfach mit der Fernbedienung, dem Spielecontroller oder ähnlichem entscheiden kann. Bis zu 15 Sekunden Bedenkzeit soll man bekommen, ehe das Programm einem die Entscheidung abnimmt und selbstständig voranschreitet.
Die Verantwortlichen mussten für die neuartige Form des Geschichtenerzählens einige Herausforderungen meistern: Zuerst musste die zugrundeliegende Technik bei Netflix umgekrempelt werden, um Interaktion überhaupt möglich zu machen. Anschließend musste sich der Kopf darüber zermartert werden, wie solche Geschichten am besten funktionieren würden. Fragen zu der Anzahl an Wahlmöglichkeiten, wie man diese am besten vermittelt und wie ausführlich die einzelnen Handlungsstränge werden würden, mussten beantwortet werden. Bei „Der gestiefelte Kater und das magische Buch“ führen die vielen Optionen zum Beispiel zu zwei verschiedenen Hauptgeschichten von unterschiedlicher Länge.
Gegenwärtig funktionieren die interaktiven Geschichten laut Variety mit den meisten neuen Smart-TVs, Streaming-Boxen und Geräten mit iOS. Nutzer von Android-Smartphones, Apple TV, Tablets und Chromecast gucken aber zurzeit noch in die Röhre, wobei dieses Problem in Zukunft sicher noch behoben wird. Zudem ist nicht ausgeschlossen, dass man bei Netflix an neuen Formen der Interaktivität experimentieren und neue Genres mit aufnehmen wird.