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    "Peinlich!": Mann erhält Lektion vom Bürgermeister wegen Beschwerden über "Wonder Woman"-Vorführungen für Frauen

    Die Entscheidung eines US-Kinos, Vorführungen von „Wonder Woman“ nur für Frauen zu veranstalten, hat für reichlich Aufsehen gesorgt. Nun hat sich sogar der Bürgermeister der betreffenden Stadt schlagfertig zu einem der männlichen Kritiker geäußert.

    Warner Bros.

    Mit „Wonder Woman“ bringen Warner und DC demnächst einen neuen Superheldenfilm in die Kinos und dieses Mal spielt eine Frau die Hauptrolle. Die ersten Reaktionen seitens der Presse fielen bereits äußerst positiv aus und auch kommerziell prognostiziert man dem Werk von Patty Jenkins einen starken Start. Trotzdem wird die bevorstehende Veröffentlichung von jeder Menge Trubel begleitet. Nicht nur, dass Sexismus-Debatten zu Gal Gadots Outfit im Film geführt werden und dieser aufgrund eines Jahre zurückliegenden Kommentars der Hauptdarstellerin im Libanon verboten wurde. Weil das Alamo Drafthouse Kino im texanischen Austin beschlossen hat, zusätzliche Vorführungen nur für Frauen zu organisieren, hagelte es jüngst jede Menge Kritik für diese Entscheidung – natürlich von Männern. Auf die Beschwerde eines Querulanten meldete sich der Bürgermeister der Stadt Austin nun persönlich in einem Brief zu Wort, wie Entertainment Weekly meldet.

    Ein gewisser Richard A. Ameduri verfasste einen wütenden Brief, der auf der Homepage des Bürgermeisters veröffentlicht wurde. Darin holte er zu einem massiven und haarsträubenden Rundumschlag gegen das weibliche Geschlecht im Allgemeinen aus. Seiner Meinung nach sei die Idee einer weiblichen Superheldin ein gutes Beispiel für das Bestreben von Frauen, den Anschein von Erfolg anzunehmen als wirklich etwas zu erreichen („to accept the appearance of achievement without actual achievement“). Schließlich würde man ihnen anhand von Make-up schon früh beibringen, nur so zu tun, als wären sie toller als sie es wirklich sind. Jedenfalls würden Erfolge des „zweitklassigen Geschlechts“ im Vergleich zu denen von Männern verblassen. Ferner rief Ameduri zum Boykott der Stadt Austin auf und bezeichnete Bürgermeister Steve Adler als Feigling, dessen Antwort es eh nicht wert wäre, gelesen zu werden.

    Wie sich herausstellen sollte, ist sie das aber sehr wohl: Nur wenige Tage später veröffentlichte Bürgermeister Adler seine direkte Antwort ebenfalls auf seiner Homepage. In dieser geht er scherzhaft davon aus, dass das E-Mailkonto von Ameduri gehackt wurde und eine fremde Person in seinem Namen Ansichten verfasst hätte, die „eine Peinlichkeit für die Moderne, den Anstand und den gesunden Menschenverstand“ seien. Männer müssten ja schließlich zusammenhalten, deswegen hofft Adler auch, dass Ameduri sein Konto rasch sichern kann. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn jemand wirklich von ihm denken würde, er hätte keine Ahnung davon, dass Frauen jede Menge großartiger Dinge erfunden hätten – sogar Bier! Augenzwinkernd merkt Adler an, dass er und Ameduri ja Männer mit „Substanz“ wären, die eigentlich gar keine Zeit für derlei Auswüchse hätten.

    Die Meldung zum schriftlichen Schlagabtausch des Bürgermeisters erreicht uns übrigens nur einen Tag nach der Nachricht über Jason Posobiec, der dieselben „Wonder Woman“-Vorführungen zum Anlass nahm, eine Beschwerde bei der Kommission für Menschenrechte und damit bei der Regierung einzureichen, weil er es für ein „Sexualverbrechen“ halten würde. Und das, obwohl er den Film nicht einmal sehen möchte.

    Hoffentlich ohne Störfaktoren wird „Wonder Woman“ dann am 15. Juni 2017 in den deutschen Kinos anlaufen.

     

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