Nachdem „Tote Mädchen lügen nicht“ vergangene Woche in Neuseeland als nicht-jugendfrei kategorisiert wurde und auch sonst die Diskussionen um die möglichen Gefahren der Serie nicht abreißen, reagierte Netflix nun mit konkreten Maßnahmen. Diese entsprechen teilweise den Forderungen des neuseeländischen Office Of Film And Literature, das kürzlich gar eine neue Jugendschutz-Kategorie für die Show einführte.
Von Anfang an waren vor bestimmten Episoden schriftliche Warnhinweise angebracht, die auf explizite Darstellung sexueller und suizidaler Gewalt hindeuten. Diese sollen fortan stärker formuliert sein, heißt es in einem Netflix-Statement (via Variety). Außerdem bekommt die allererste Folge eine eigene Vorab-Infocard. Die URL13reasonswhy.info wird fester Bestandteil der Texte. Auf der zugehörigen Website sind nach Auswahl des jeweiligen Herkunftslandes diverse Adressen für Suizid-Prävention aufgeführt. In Deutschland sind das die Telefonnummer der International Association for Suicide Prevention sowie die Homepages www.suizidprophylaxe.de und www.jugend.support.
Wann die neuen Texte in Kraft treten ist nicht bekannt, Stand 2. Mai 2017 sind sie zumindest beim Zugriff auf „Tote Mädchen lügen nicht“ bei deutschen Netflix-Konten noch nicht aktiviert. Die obige Abbildung zeigt einen der aktuellen Warnhinweise.
Auch wir weisen darauf hin, dass Suizid kein Ausweg ist. Wenn deine Gedanken darum kreisen, dir das Leben zu nehmen, dann empfehlen wir dringend, dass du das Gespräch mit anderen Menschen suchst. Sprich mit deiner Familie oder deinen Freunden, einem Arzt oder Psychologen oder mit einer anderen Vertrauensperson darüber. Wenn du anonym bleiben willst, dann gibt es mehrere Angebote der TelefonSeelsorge, die nicht nur kostenfrei, sondern auch absolut vertraulich sind (und zum Beispiel auch nicht auf der Telefonrechnung auftauchen). Unter den Nummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 wird dir geholfen. Alternativ kann man sich auf der Webseite der TelefonSeelsorge auch einen Chattermin vereinbaren oder die Mailberatung in Anspruch nehmen. Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention gibt es zudem eine Übersicht über weitere Beratungsstellen.