Im Hause Disney treibt man die Entstaubung klassischer Stoffe in Form von neuen Realverfilmungen weiter voran. Nachdem in jüngerer Vergangenheit Werke wie zum Beispiel „Cinderella“ oder „The Jungle Book“ einer filmischen Generalüberholung unterzogen wurden, stehen nun unter anderem auch „Dumbo“ oder „Mulan“ auf dem Recyclingplan des Mäusekonzerns. Auch der honigliebende Bär Winnie Puuh wird in Form des Films „Christopher Robin“ dazu gehören. Zum Projekt von Regisseur Marc Forster („World War Z“) stößt nun ein neuer Drehbuchautor: Oscarpreisträger Tom McCarthy („Spotlight“).
Wie die Kollegen von The Tracking Board als Erste erfahren haben, wurde McCarthy angeheuert, um eine erste Drehbuchfassung umzuschreiben. Diese wurde von dem jungen Indie-Filmemacher Alex Ross Perry (wurde jüngst auf der Berlinale 2017 mit „Golden Exits“ vorstellig) verfasst. Über die genauen Hintergründe, weshalb Perry nun ersetzt wird, kann allerdings nur spekuliert werden, da weitere Informationen nicht verfügbar sind. Allerdings stellt Screenrant heraus, dass McCarthy ein durchaus passender Autor für das Projekt ist.
„Christopher Robin“ wird nämlich keine einfache Neuauflage eines alten Stoffes sein, sondern diesen weiterspinnen: Im Zentrum steht der titelgebende Christopher, der einer der besten Freunde von Winnie Puuh war und in der neuen Geschichte erwachsen geworden ist. Von seiner kindlichen Fantasie ist nichts mehr übrig, Frau und Tochter vernachlässigt er – bis der Bär seiner Kindheit wieder in sein Leben tritt.
Tom McCarthy konnte schon Erfahrungen mit kindgerechten Stoffen sammeln, wobei seine Mitarbeit an Pixars „Oben“ in der Hinsicht herausstechen dürfte. Außerdem produziert er die Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ mit, eine Adaption eines Jugendbuchs. Durch seine Erfahrungen bei kindlichen, jugendlichen und erwachsenen Stoffen scheint McCarthy also der richtige Mann für „Christopher Robin“ zu sein.
Wann der Film in Produktion gehen soll, steht noch nicht fest. Wer sich aber von Tom McCarthys Fähigkeiten als Drehbuchautor überzeugen lassen will, schaut am besten nochmal „Spotlight“, für den er nicht nur als Regisseur, sondern auch als Co-Autor verantwortlich zeichnete und als solcher gar einen Oscar gewann.