Als Warren Beatty den Oscar für den Besten Film verkünden sollte, zögerte er, was in dem Moment noch für heiteres Gelächter im Publikum sorgte. Dann gab er den Umschlag an Kollegin Faye Dunaway weiter, die „La La Land“ als Sieger verlas. Seht selbst:
Doch das war falsch! Das Team von „La La Land“ stürmte die Bühne, hielt bereits die Dankesrede, als im Hintergrund zu sehen war, dass irgendwie Konfusion herrschte. Plötzlich erklärte einer der vermeintlichen Gewinner leicht säuerlich: „Wir haben übrigens verloren“ und Chaos und Verwunderung setzten ein. Es folgte die Aufklärung: „Moonlight“ hat als Bester Film gewonnen, wie Jordan Horowitz, einer der weiteren „La La Land“-Produzenten enthüllte. Und es war kein Witz, wie Horowitz noch bestätigte, in dem er den offiziellen Zettel mit dem Gewinnertitel in die Kamera hielt:
Doch was war passiert? Hat Warren Beatty einfach gelogen, weil er lieber „La La Land“ als Sieger sehen wollte? Nein! Der Schauspieler erklärte anschließend, er sei verwirrt gewesen, weswegen er auch kurz gezögert habe. Denn in seinem Umschlag stand auf dem Zettel „Emma Stone“ und „La La Land“. Daher wurde dann anschließend der Filmtitel vorgelesen, wohl in der Annahme, dass der Name „Emma Stone“ versehentlich statt der Produzenten drauf gedruckt wurde. Doch der Fehler liegt an anderer Stelle wie ein genauer Blick auf die TV-Aufnahme beweist:
Deutlich zu sehen ist, dass Faye Dunaway und Warren Beatty den Zettel aus einem Umschlag holen, der für die Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ gedacht ist. In dieser Kategorie wurde schließlich auch Emma Stone für „La La Land“ ausgezeichnet. Der Zettel war also korrekt, Dunaway und Beatty bekamen den falschen Umschlag in die Hand gedrückt.
Wie es dazu kommen konnte, ist nun die große Frage, mit der sich die Macher und Organisatoren der Show auseinandersetzen müssen. Emma Stone wurde direkt davor ausgezeichnet. Ging der Umschlag samt Zettel dann direkt wieder zurück und wurde gleich noch einmal genutzt? Wohl nicht, denn traditionell bekommen die Gewinner nicht nur den Oscar, sondern auch den roten Umschlag mit dem Zettel überreicht. Emma Stone erklärte anschließend auch, dass sie ihre Karte die ganze Zeit in der Hand gehalten hat:
Es war also nicht der bereits vorher genutzte Umschlag. Bei den Oscars liegt für jede Kategorie immer ein Ersatzumschlag für alle Fälle bereit, der hier an Beatty und Dunaway gegeben wurde. Dies bestätigte mitterweile auch PricewaterhouseCoopers, die für die Organisation des Wahlprozesses und des genauen Ablaufs der Gewinnerkür verantwortliche Firma. Das international renommierte Unternehmen, das vor allem auf den Feldern Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung tätig ist, übernahm in einer Stellungnahme die volle Verantwortung für den Vorfall und entschuldigte sich bei allen Beteiligten. Ein zwar menschlicher, aber für die Oscar-Organisatoren, die sich immer mit ihrer perfekt durchgeplanten Show rühmen, auch peinlicher Lapsus.