Universal muss sich für sein Gangster-Remake „Scarface“ einen neuen Regisseur suchen. Der bisher eingeplante Antoine Fuqua („Die glorreichen Sieben“) sprang laut Quellen der Variety wieder von dem langgehegten Projekt ab. Grund sind terminliche Überschneidungen mit dem von Sony eingeforderten „The Equalizer“-Sequel, das Fuqua nach Teil eins ebenfalls inszenieren soll. Weil Universal den „Scarface“-Produktionsbeginn nicht weiter verzögern möchte, nahm das Studio bereits Gespräche mit möglichen Ersatzkandidaten auf. Fuqua hatte zunächst weiterhin versucht, ein Zeitfenster freizuräumen, wollte letztendlich aber „The Equalizer 2“ nicht zu sehr vernachlässigen.
Erstmals Informationen bezüglich eines „Scarface“-Remakes kamen schon 2011 auf, von dort an gab es in unregelmäßigen Abständen Updates – vor allem, was das ständig aufs Neue überarbeitete Skript anging. Die ursprüngliche Fassung stammte von David Ayer, zuletzt beauftragte Universal Terence Winter mit weiteren Modifikationen. Zwischen erster und aktueller Fassung liegen über vier Jahre und mindestens zwei weitere Autoren.
Auch die Suche nach dem passenden Regisseur erwies sich als holprig. In die Fußstapfen von Howard Hawks („Scarface“, 1932) und Brian De Palma („Scarface“, 1983) sollten zuerst David Yates und später Pablo Lerraín treten, bevor seit Sommer 2016 Antoine Fuqua als gesetzt galt. Wen Universal nun als dessen Nachfolger im Blick hat, darüber konnte Variety noch keine Aussage treffen. Ein Produktionsbeginn des Films im Frühjahr 2017 sei aber nach wie vor beabsichtigt.
Außerdem haben Quellen des Branchenblatts bestätigt, dass Diego Luna die Hauptrolle übernehmen soll. Damit hat der „Rogue One“-Pilot die schwere Aufgabe, gegen das Vermächtnis Al Pacinos als Tony Montana anzukämpfen. Allerdings soll der neue Scarface eine Herkunftsveränderung durchlaufen. War der Gauner von 1932 noch aus Italien in die USA immigriert und kam Al Pacinos Version aus Kuba in die Staaten, soll er diesmal mexikanische Wurzeln haben. Universal könnte also bald schon ein neues Problem haben: Trumps Mauer.